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Für 2019: Tom Sykes denkt über Yamaha und MotoGP nach

Von Ivo Schützbach
Yamaha und Tom Sykes kennen sich von 2009

Yamaha und Tom Sykes kennen sich von 2009

Seine erste volle Saison in der Superbike-Weltmeisterschaft verbrachte Tom Sykes 2009 im Yamaha-Werksteam. «Es ist fraglich, ob die Kawasaki heute das beste Motorrad für meinen Stil ist», sagt der Champion von 2013.

Tom Sykes hat Kawasaki in der Superbike-WM wieder zu einer Größe gemacht. 2012 unterlag der Engländer im Titelkampf Aprilia und Max Biaggi lediglich um einen halben Punkt, im Jahr darauf gewann Sykes seinen einzigen WM-Titel. Der 32-Jährige eroberte für Kawasaki 103 Podestplätze, 34 Siege, 43 Pole-Positions und fuhr 38 Mal die schnellste Rennrunde.

Doch seit 2015 stiehlt ihm Teamkollege Jonathan Rea die Show. Der Nordire wurde dreimal in Folge Weltmeister und liegt auch nach 10 von 26 Läufen in der Saison 2018 deutlich voraus. Leader Rea hat 209 Punkte, Sykes als WM-Dritter nur 137.

Wegen der Änderungen der technischen Vorschriften wurden die Superbikes die letzten Jahre immer seriennaher. Während Sykes früher mit seinem aggressiven Stop-and-Go-Fahrstil auftrumpfen konnte, ist heute eine rundere und weichere Fahrweise gefragt, die Rea in Perfektion beherrscht.

Schon bevor Sykes 2016 seinen Vertrag für zwei weitere Jahre mit Kawasaki bis Ende 2018 verlängerte fragte er sich, ob die ZX-10R das beste Motorrad für ihn ist – oder ob er auf einer anderen Maschine bessere Resultate erreichen könnte. Damals führte der Engländer intensive Gespräche mit Yamaha, für die er bereits in seinem ersten WM-Jahr 2009 fuhr. Sykes kam damals nie über einen vierten Platz hinaus, während Teamkollege Ben Spies die Hälfte der 28 Rennen gewann und Weltmeister wurde.

«Sykes kommt immer häufiger bei uns vorbei, um sich unser Bike anzuschauen», hielt Yamaha-Werksfahrer Michael van der Mark in Imola fest. «Es ist offensichtlich, dass er Interesse hat. Das Motorrad ist gut, also ist sein Interesse nachvollziehbar. Was seine wirklichen Absichten sind, weiß ich nicht.»

«Sag niemals nie», grinste Sykes. «Ich kenne das Team, sie erledigen mit dem Motorrad gute Arbeit. Natürlich ist das interessant. Es gibt zwei oder drei Motorräder, auf denen ich eher meinen natürlichen Fahrstil zur Geltung bringen könnte. Es ist kein Geheimnis, dass ich die Kawasaki anders fahren muss, als ich das normal tun würde. Jonathan ist eins mit der jetzigen Kawasaki-Abstimmung, deshalb ist er dreifacher Weltmeister. Gib mir die alte Kawasaki zurück, und die Rollen zwischen ihm und mir wären vertauscht. Die Kawasaki ist ein sehr gut entwickeltes Motorrad. Seit 2012 ist sie das Motorrad, welches es zu schlagen gilt. Das ist das beständigste Paket in der Startaufstellung. Ob ich damit aber das Beste von mir zeigen kann, ist eine andere Frage. Im Moment sicher nicht. Seit einigen Jahren hat niemand mein wahres Potenzial gesehen.»

Stimmt es, dass dir Kawasaki ein Angebot für die nächsten zwei Jahre gemacht hat? «Bis jetzt nicht. Es ist zu früh, um über nächstes Jahr zu reden. Ich fokussiere mich darauf, gute Ergebnisse zu holen.»

Und MotoGP? «Ich habe ein Auge auf MotoGP, die dortige Philosophie würde mir mehr entgegenkommen als das, was ich heute mache», ist Sykes überzeugt.

Kein Werksteam in der MotoGP-WM nimmt einen Superbike-Piloten. Würde es Sinn machen, bei einem Satelliten-Team zu unterschreiben? «Für ein Team wie Tech3 schon, du musst dir ja nur ihre Ergebnisse anschauen.»

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