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BMW-Chef Dr. Schramm: «Wir heben deswegen nicht ab»

Von Ivo Schützbach
BMW-Geschäftsführer Dr. Markus Schramm (li.) mit Motorsport-Direktor Marc Bongers

BMW-Geschäftsführer Dr. Markus Schramm (li.) mit Motorsport-Direktor Marc Bongers

Auf Startplatz 3 im Trockenen ließ BMW-Ass Tom Sykes Rang 2 im nassen ersten Superbike-Rennen in Misano folgen und löste damit einen Freudentaumel aus. SPEEDWEEK.com sprach mit Geschäftsführer Dr. Markus Schramm.

Bevor am Samstagabend um 20 Uhr das nächste große Gewitter kam, saß BMW-Chef Dr. Markus Schramm mit seiner Gattin, Motorsport-Direktor Marc Bongers und Teamchef Shaun Muir im Fahrerlager vor der BMW-Hospitality und stieß auf den viel umjubelten zweiten Platz von Tom Sykes im ersten Hauptrennen auf dem Misano World Circuit am Samstagnachmittag an.

In dem Moment, als Sykes die Ziellinie als Zweiter hinter Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) kreuzte, fielen sich die Menschen in der BMW-Box in die Arme, auch gestandene Männer schämten sich ihrer Freudentränen nicht.

Über fünfeinhalb Jahre musste BMW auf einen Podestplatz in der Superbike-WM warten. Das Engagement trägt bereits jetzt Früchte, obwohl die Entscheidung zur werksseitigen Rückkehr erst im Herbst 2018 gefällt wurde und es kaum Vorbereitungszeit für die neue S1000RR gab.

Seit Oktober 2013, als Marco Melandri in Jerez den bis dahin letzten Podestplatz eroberte, ist viel Zeit vergangen. Erst Dr. Markus Schramm, seit 2. Mai 2018 Geschäftsführer von BMW Motorrad, brachte den Motorsport wieder ins Bewusstsein der bayerischen Marke, nachdem sich sein Vorgänger Stephan Schaller als Totengräber des Sports verwirklicht hatte.

Der gebürtige Kölner Schramm steht hinter seinem Superbike-Team, ist mit Leib und Seele dabei und unterstützt die Mannschaft von BMW Motorrad Motorsport und Shaun Muir Racing nach Kräften.

Nach Phillip Island ist er in Misano zum zweiten Mal dabei, zum ersten Mal mit Gattin. «Meine Frau meinte vor dem Rennen, dass wenn an diesem Wochenende das erste Podium gelingt, sie dann wohl immer mit muss», scherzte Schramm im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das war ein emotionaler Moment. Gut war, dass Tom den sicheren Abstand vor Bautista hatte, wir hofften, dass er nicht stürzt. Vier Runden vor Schluss kam der Kameramann der Dorna in unsere Box, um aufzunehmen wie wir feiern – das ist ihm gelungen. Ich war später noch in der Box, alle Mechaniker haben ein breites Grinsen im Gesicht und große Freude. Das gibt natürlich Motivation, auf dieser Basis weiterzumachen. So ein Erfolg zwischendurch ist richtig gut, wir heben deswegen aber nicht ab.»

Sykes wäre schon in Imola der erste Podestplatz gelungen, damals streikte seine BMW aber wegen eines defekten 20-Euro-Bauteils.

«Das war Enttäuschung pur», erinnerte sich Bongers. «Man hat in Misano gesehen, dass wir uns in Richtung Podest bewegen, die Anspannung war groß. Wir lagen auf dem dritten Platz, als das Rennen abgebrochen wurde. Im zweiten Versuch fing es noch mal stark an zu regnen, ich war auf jeden Fall klatschnass – ich weiß nur nicht mehr von was.»

«Das war nicht vom Regen», schmunzelte Schramm.

«Es war herrlich», ergänzte Bongers. «Wir haben uns das verdient und sind durch harte Arbeit und ohne Glück dahin gekommen. Ich hatte ganz klapprige Knie im Rennen, mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Es gibt bei BMW die schöne Entscheidung, dass wir wieder Superbike-WM machen, jetzt haben wir aber natürlich auch die Last, dass das was werden muss. Kurz und knackig: Das war geil.»

Dass Sykes seine BMW im Trockenen zum zweiten Mal nach Aragon in die erste Reihe brachte, unterstreicht den Aufwärtstrend. Markus Reiterberger stand außerdem in Assen auf Startplatz 3. Auch ohne den Sturz des in Führung liegenden Alex Lowes (Pata Yamaha) wäre es ein Podestplatz geworden – dann eben der dritte.

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