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Alvaro Bautista: Erster Honda-Test im Geheimen

Von Ivo Schützbach
Alvaro Bautista wurde in einem Jahr zum Star der Superbike-WM

Alvaro Bautista wurde in einem Jahr zum Star der Superbike-WM

Am 5. November wird Alvaro Bautista in Mailand als neuer Honda-Werksfahrer für die Superbike-WM 2020 vorgestellt. Der Spanier brauste in seiner Debütsaison mit Ducati 24 Mal aufs Podest und feierte 16 Siege.

Vor der Saison 2019 gewann Alvaro Bautista letztmals 2009 ein Rennen, damals in der 250er-WM in Barcelona. In den folgenden neun Jahren MotoGP hatte er selten siegfähiges Material, wurde oft unter Wert geschlagen und kann deshalb lediglich drei dritte Plätze vorweisen.

In der Superbike-WM schlug der 34-Jährige wie eine Bombe ein: Die ersten elf Rennen gewann er in Folge und ließ Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) alt aussehen.

Mit seinem ersten Sturz in Jerez wendete sich das Blatt: Rea konterte in unnachahmlicher Weise, drehte die Meisterschaft und eroberte bereits im drittletzten Event des Jahres in Magny-Cours seinen fünften WM-Titel in Folge!

Bautista wurde mit 16 Siegen, 24 Podestplätzen, vier Pole-Positions und 15 schnellsten Rennrunde souverän Vizeweltmeister.

«Ich habe die Saison genossen, vor allem die erste Saisonhälfte war gut», erzählte der Spanier SPEEDWEEK.com. «Dann hatte ich einiges Pech, bis auf zwei oder drei Rennstrecken waren wir aber überall siegfähig. Insgesamt bin ich zufrieden. Ich kam ohne Erfahrung in diese Meisterschaft, kannte weder das Motorrad noch das Team oder die Reifen. Und das Team kannte das Motorrad nicht. Alles war neu, wir hatten viel zu lernen. So viele Rennen zu Saisonbeginn zu gewinnen, war unwirklich. Die vielen Stürze und Probleme, die ich in der zweiten Saisonhälfte hatte, waren aber ebenso unwirklich. Es war ein seltsames Jahr, ich nehme die positiven Dinge mit.»

Am 5. November beginnt für Bautista ein neues Kapitel in der Superbike-WM: Dann präsentiert Honda in Mailand das neue Werksteam und die neue CBR1000RR Fireblade. Noch immer steht nicht fest, wer sein Teamkollege wird: Leon Haslam ist weiterhin optimistisch.

Honda wird die Wintertests der anderen SBK-Teams im November in Aragon und Jerez schwänzen und stattdessen hinter verschlossenen Türen ebenfalls in Spanien testen. «Ich kenne den genauen Testplan noch nicht», beteuert Bautista.

Im Ducati-Werksteam hat Chaz Davies im Juli in Laguna Seca zu alter Stärke zurückgefunden und stand seither in vier von fünf Events auf dem Podium. Der Waliser hat 2020 den Britischen Meister Scott Redding als Teamkollegen, vom langjährigen MotoGP-Piloten werden als Bautista-Nachfolger natürlich Siege erwartet.

«Das ist nicht mein Problem», schmunzelte Bautista. «Ich fahre ja auch weiterhin in dieser Meisterschaft, also muss er zuerst mich schlagen. Scherz beiseite: Einfach wird es für ihn nicht. Nächstes Jahr gibt es mehr starke Fahrer und mehr konkurrenzfähige Motorräder. Weitere Hersteller engagieren sich stärker, das ist gut für die Meisterschaft. Es wird interessant zu sehen, wie sich die neuen Motorräder und Fahrer schlagen.»

Alle Experten gehen davon aus, dass Ducati nächstes Jahr deutlich stärker sein wird: Teilst du diese Einschätzung? «Davies schlug sich die letzten Rennen gut, jetzt ist er schnell», hielt Bautista fest. «Er kann nächstes Jahr um Siege kämpfen.»

Kannst du 2020 Jonathan Rea und Kawasaki in der Weltmeisterschaft schlagen? «Würde ich das nicht wollen, würde ich zuhause bleiben», unterstrich der Vizeweltmeister. «Ich fahre Rennen, weil ich gewinnen will. Zu Saisonbeginn war Kawasaki sehr entspannt – dann haben sie sehr schnell und gut reagiert. Seit Misano waren alle Kawasaki stark, nicht nur Jonathan. Sie fanden etwas am Motorrad, das allen half. Ihre Stärke ist die Erfahrung, sie holen immer das Maximum heraus. Für ein Team ist es wichtig, Erfahrung mit dem Motorrad und dem Fahrer zu haben. Ein Rennen zu gewinnen, ist einfach. Eine Meisterschaft zu gewinnen, ist hingegen sehr schwierig. Dazu musst du sehr konstant sein und immer alles herausholen.»

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