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Pneumothorax bei Toprak: Ärzte sind keine Hellseher

Von Ivo Schützbach
Toprak Razgatlioglu fällt für unbestimmte Zeit aus

Toprak Razgatlioglu fällt für unbestimmte Zeit aus

Superbike-WM-Leader Toprak Razgatlioglu wird nach den Rennen in Magny-Cours auch jene in Cremona verpassen. BMW hofft auf seine Rückkehr in Aragon, doch niemand kann seine Genesungsdauer vorhersagen.

Toprak Razgatlioglu hatte bei seinem Unfall in Frankreich im FP2 großes Glück, dass er sich beim Aufprall in eine mit Autoreifen gesicherte Mauer keine Knochenbrüche oder Schlimmeres zuzog. Knapp zwei Wochen nach dem Crash leidet der Türke aber noch immer an einem Pneumothorax. Davon spricht man, wenn sich Luft im Pleuraspalt zwischen Lunge und Brustkorb gesammelt hat.

Der Führende der Superbike-Weltmeisterschaft hat die Zeit seit Magny-Cours mit Therapie in Italien und Österreich verbracht, so wird es bis Anfang nächste Woche weitergehen, dann wird sein Gesundheitszustand neu bewertet. Weil er nicht fliegen darf, chauffiert ihn BMW mit einem schönen 7er. Derzeit ist Razgatlioglu im Red Bull Athlete Performance Center in Thalgau bei Salzburg, wo er die bestmögliche Betreuung erhält.

«Als am Mittwoch entschieden wurde, dass er für die Rennen hier nicht fit ist, war das nicht einfach für ihn», erzählte BMW Motorsport Direktor Sven Blusch am Donnerstagnachmittag in kleiner Medienrunde in der ROKiT-Hospitality im Fahrerlager von Cremona. «Sein ganzes Augenmerk liegt auf seiner Genesung, jetzt konzentriert er sich auf seine Rückkehr in Aragon. Es ist unser Ziel, ihn dort wieder auf dem Motorrad zu haben. Wir arbeiten eng mit den Ärzten der FIM und unseren zusammen. Sie sind sich einig: So lange Toprak den Pneumothorax hat, bekommt er keine Erlaubnis, Rennen zu fahren. Bei Fahrern ist es immer so, dass sie Schmerzen in Kauf nehmen. In diesem Fall ist es aber sehr tückisch, weil er keine großen Schmerzen hat. In seinem Kopf ist er rennbereit. Die Ärzte sind sich aber einig, dass das zu gefährlich wäre. Wir machen Schritt für Schritt – es wird noch ein paar Tage dauern, bis wir wissen, ob er in Aragon fahren kann oder nicht.»

«Toprak ist normal sehr aktiv, mit dieser Verletzung muss er aber ruhen», verdeutlichte Blusch. «Darüber ist er nicht glücklich, er kann nicht so trainieren, wie er das normal tut. Aber er hält sich an alles und ist glücklich mit den Fortschritten. Unglücklicherweise lässt sich nicht vorhersagen, ob der Pneumothorax in drei Tagen weg ist oder nicht. Wenn er für Aragon fit ist, dann wäre das großartig. Falls nicht – die Gesundheit geht immer vor. Gegen den Pneumothorax kann man aktiv nichts unternehmen, man muss warten, bis die Luft von allein entweicht. So lange Luft im System ist, bekommt er keine Freigabe. Denn sollte er einen weiteren Sturz haben, könnte das mit einem bereits vorhandenen Pneumothorax fatal enden. Wir reden beinahe täglich mit den Ärzten und sind uns alle einig, dass wir sehr vorsichtig sein müssen.»

Nach Aragon ist ein Wochenende Pause, bis es in Estoril weitergeht. Blusch hat sich Razgatlioglus Situation von den behandelnden Ärzten genau erklären lassen. «Das Problem ist, dass sich nicht sagen lässt, dass es mit so viel Luft im Pleuraspalt so viele Tage dauert. Es wäre deshalb falsch zu sagen, dass er für Estoril definitiv fit ist. Wir müssen von Tag zu Tag schauen.»

Besteht die Gefahr, dass Topraks Saison beendet ist? «Noch nicht», betonte der BMW-Rennchef. «Wir sind in einer Position, in der wir auf das Beste hoffen können, definitiv. Im Moment fokussieren wir uns auf seine Rückkehr in Aragon.»

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