Wie Troy Bayliss: Chris Vermeulen plant Comeback
Chris Vermeulen (re.) im Gespräch mit Sylvain Guintoli (li.) und Fabien Foret
2003 wurde Chris Vermeulen Supersport-Weltmeister, zwei Jahre später hinter Troy Corser Superbike-Vizeweltmeister. Er gewann zehn Superbike-Rennen, wechselte 2006 in die MotoGP-WM und holte in seinen erste drei Saisons sieben Podestplätze für Suzuki, darunter sein einziger Sieg im Regen von Le Mans 2007.
2010 kehrte Vermeulen als Kawasaki-Werksfahrer in die Superbike-WM zurück, musste nach zwei verletzungsdurchzogenen Jahren aber Ende 2011 wegen Knieproblemen seinen Rücktritt erklären. Seither lebt der Hot-Rod-Fan mit seiner Familie an der australischen Sunshine Coast und verdient seinen Lebensunterhalt mit Beteiligungen an verschiedenen Firmen sowie durch Immobilien. Für TV-Sender Fox Sports arbeitet der 32-Jährige als Experte für die MotoGP- und Superbike-WM.
SPEEDWEEK.com traf sich mit Chris Vermeulen und sprach über sein Leben nach der Rennfahrerkarriere.
Wie geht es deinem im Februar 2010 schwer verletzten Knie?
Nach vielen Jahren geht es meinem Knie heute gut. Es war so schwer verletzt, dass es quasi neu aufgebaut werden musste. Nach der großen Operation durfte ich sechs Monate nicht laufen und es neun Monate nicht voll beugen. Danach hatte ich keine Muskeln mehr in meinem Bein und es dauerte ein weiteres Jahr, bis ich wieder wirklich starke Muskeln aufgebaut hatte. Heute kann ich wieder joggen, ich fahre Rennrad und mit dem Dirt-Bike.
Winzige Probleme habe ich noch, für das normale Leben ist es aber sehr sehr gut.
Also ist es mit 32 Jahren Zeit für ein Comeback? Troy Bayliss war 45 bei seiner Rückkehr.
Ich weiß. Bislang habe ich nicht darüber nachgedacht. Ich warte wohl noch zehn Jahre... dann bin ich noch langsamer.
Lebst du nach wie vor mit deiner Familie auf der Farm in Yandina?
Meine Frau Toni und ich haben ein Baby, Georgia. Wir leben jetzt zusammen auf der Farm, wo bislang meine Eltern wohnten. Sie sind in eine kleinere Wohnung gezogen, als sie älter wurden.
Ich habe 17 Hektar Land, Toni kümmert sich um verletzte Rennpferde und päppelt diese auf. Wenn die Pferde wieder fit sind, verkauft sie diese als normale Reitpferde. Den gesamten Gewinn spendet sie für den guten Zweck, um Pferden zu helfen.
Ich habe einige Kühe, ein paar Rennstrecken, mehrere Dirt-Bikes und meine Hot-Rods. Ich genieße mein Leben wirklich und verbringe viel Zeit mit meiner Tochter.
Bist du nach wie vor in diverse Geschäfte involviert?
Mir gehören viele Firmengebäude und ich habe Verträge mit verschiedenen Firmen. Das ist mein Hauptgeschäft.
Als ich Rennen fuhr, habe ich viel Geld verdient. Vor allem, als ich gute Resultate einfuhr. Ich habe mein Geld gut angelegt, viel investiert und habe heute ein gutes Einkommen. Ich befinde mich in einer guten Position.