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Max Biaggi erklärt, wieso er sich den Gegnern stellte

Von Ivo Schützbach
Lichtgestalt Max Biaggi

Lichtgestalt Max Biaggi

Mit 44 Jahren ist Superstar Max Biaggi bei der Superbike-WM in Sepang noch einmal aufs Podest gefahren. SPEEDWEEK.com erklärte er, weshalb er in den Rennsport zurückkehrte.

Max Biaggi hat sich nach zweieinhalb Jahren Rennpause gewissenhaft auf sein Comeback vorbereitet. Vor seinem Rennstart in Misano drehte der Römer mit seiner Werks-Aprilia 500 Runden auf der Strecke an der Adria. Vor seinem zweiten WM-Event in Malaysia hatte er vier Testtage auf dem palmengesäumten Sepang Circuit nahe des Kuala Lumpur International Airports (KLIA).

Biaggi wählte zwei Rennstrecken, die der Aprilia RSV4 schmecken und wo die Bedingungen heiß sind. «Wenn es warm ist, fahre ich immer gut», sagt der sechsfache Weltmeister.

Durch die Testfahrten vor den Rennen, drei neuen Motoren für vier WM-Läufe und einer Getriebeübersetzung, die nur einen Kompromiss für Misano und Sepang darstellte, aber nicht für alle 13 WM-Strecken, hatte Biaggi unbestreitbare Vorteile gegenüber seinen Gegnern.

Aber auch Nachteile: Mit 44 Jahren war er der älteste Pilot im Feld, seit zweieinhalb Jahren fuhr er kein Rennen, außerdem trat er nach einem Teststurz in Sepang verletzt an – mit einer tiefen Fleischwunde am Unterschenkel und lädierter Schulter.

Alte Truppe, alter Fahrer, alte Kumpels

Der Italiener machte noch weitere Unterschiede zu seinen früheren Renneinsätzen aus. «Ich war mit dem Testteam in Sepang. Sie reagieren nicht wie das Team eines Fahrers, der alle zwei Wochen ein Rennen fährt, sie sind nie bei Rennen», erzählte er SPEEDWEEK.com im Exklusivgespräch. «Wir sind eine alte Truppe mit einem alten Fahrer, alte Kumpels. Deshalb schmeckt dieser dritte Platz umso süßer. Normal arbeiten diese Jungs bei Aprilia in der Entwicklungsabteilung. So wie ich versucht habe wieder in Schwung zu kommen, so haben sie versucht sich dem Arbeitstempo auf der Rennstrecke anzupassen.»

Biaggi weiter: «Was ich erreicht habe, ist fantastisch. Viele Leute haben mich gefragt, weshalb ich zurückkam, wo ich doch schon alles erreicht habe. Meine Antwort war immer, weil es eine Wette mit mir selbst war. Ich wollte die Latte für mich selbst höher legen. Sie lag schon hoch, jetzt liegt sie noch höher – wie im Hochsprung.»

«Das macht mich sehr stolz. Nicht so stolz wie ich bei einem WM-Titel war, aber auch nicht weit davon entfernt. Einen Podestplatz zu erreichen ist sehr schwierig. Vor dem Rennen in Sepang glaubte ich nicht, dass ich das schaffen kann. Ich wusste, dass ich Defizite habe. Mir fehlten Dinge, die sich nicht in einer Stunde lernen lassen, für Rennautomatismen und Routine braucht man Monate, Jahre. Deshalb waren die zwei Wildcard-Einsätze für mich zu einem gewissen Grad ein Spiel. Ich wusste nicht, ob ich fehlerfrei fahren und etwas Bedeutendes erreichen kann. Ich habe mein Ziel so erreicht, wie ich es mir erhofft habe. Rea und Davies waren auf einem anderen Level, das konnte jeder sehen.»

Die erstaunliche Ausbeute von Biaggis WM-Ausflügen: Zweimal Rang 6 in Misano, dazu Dritter im ersten Lauf in Sepang. Im zweiten Lauf wurde er von Sylvain Guintoli angeschoben und stürzte.

Mit seinem Podestplatz in Malaysia hat Max Biaggi seinen eigenen Rekord als ältester Fahrer auf dem Podium um Jahre nach oben geschraubt. Der Wahl-Monegasse gewann auch als Einziger Rennen im Alter jenseits von 40: Bei seinem letzten Triumph auf dem Nürburgring 2012 war er 41 Jahre, 2 Monate und 14 Tage alt.

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