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Sulzinger/Kiefer: Bei WM-Premiere voll elektrisch

Von Michael Sonnick
Raffael Sulzinger

Raffael Sulzinger

Raffael Sulzinger und Lisa Kiefer belegen im ADAC Opel Electric Rally Cup den hervorragenden vierten Platz, «Stromer»-Event im Rahmen der Zentral Europa Rallye, Heimspiel für Raffael Sulzinger vor 125.000 Zuschauern.

«Das hat richtig Spaß gemacht», war das Fazit von Raffael Sulzinger. Die DRM2-Vizemeister Raffael Sulzinger aus Tittling und seine Co-Pilotin Lisa Kiefer aus Speyer waren mit einer Wildcard beim ADAC Opel Electric Rally Cup erstmals mit einem «Stromer» im Opel Electric unterwegs. Das Opel-Duo sammelte dabei reichlich Erfahrungen und verpassten am Ende auf einem hervorragenden vierten Platz nur knapp das Podium. Und die Kulisse, speziell rund um Passau, war dafür einfach prächtig. Der Cup wurde im Rahmen der Zentral Europa Rallye ausgetragen – dem WM-Lauf durch Sulzinger‘s Heimat in der Nähe von Passau, der an vier Tagen 125.000 Fans an die Strecken in Tschechien, Österreich und Deutschland gelockt hat.

«Ich möchte mich bei Drexler Automotive, GTÜ Plöchinger, dem ADAC Pfalz und dem Gasthaus Öller bedanken, die Lisa und mir diese Möglichkeit verschafft haben», freut sich Sulzinger. Vor allem Herbert Drexler war es, der die WM in der Region nutzen wollte, den Fokus auch auf die rein elektrischen Antriebsmöglichkeiten zu lenken. Bei einem Event auf dem Flugplatz in Sonnen am Dienstag zeigte Sulzinger die Unterschiede zu seinem benzinbetriebenen Ford auf. Opel Corsa Rally Electric (50 kWh-Akku, 136 PS, 260 Nm) gegen Ford Fiesta Rally4 (215 PS, 320 Nm).

VIP-Taxifahrten beim Shakedown in Tittling

Am Mittwoch durfte Sulzinger für die Zentral Europa Rallye beim Shakedown in seinem Heimatort Tittling die VIP-Fahrten übernehmen und hatte zahlreiche Gäste auf dem Beifahrersitz. Ernst geworden ist es für ihn und Lisa dann am Donnerstag in Prag: Im Rahmen der Eröffnung starteten sie vor der prächtigen Kulisse der Prager Burg. Auf der ersten Wertungsprüfung sammelten sie erste Erfahrungen mit dem eCorsa unter Wettkampfbedingungen auf dem Zuschauerrundkurs in einer Pferderennbahn.

«Keine Schaltung, Automatikgetriebe, 600 Kilogramm mehr Gewicht und das Fehlen des vertrauten Motorgeräuschs: Das ist etwas komplett anderes als mit einem Verbrenner», stellten die beiden schnell fest. Am Samstag ging es dann auf die Prüfungen im Landkreis Freyung-Grafenau (WP Knaus Tabbert Bayerischer Wald) und nach Österreich. Die nassen Straßenverhältnisse, die späte Startnummer und der damit verbundene Schmutz auf der Strecke durch die anderen Fahrzeuge sorgten für eine große Herausforderung. «Selbst die besten WRC-Fahrer wie Weltmeister Kalle Rovanperä und Sieger Thierry Neuville hatten großen Respekt vor den Prüfungen», betont Sulzinger. «Da war es wohl der schwierigste Rahmen, um erstmals mit einem völlig anderen Auto und Antrieb unterwegs zu sein.»

Doch gemeinsam mit Lisa Kiefer meisterte er dies mit Bravour und kam auf Rang 3 zurück in den Servicepark vor der Passauer Dreiländerhalle. Am Sonntag mit einer weiteren Prüfung in Österreich und der Passauer Land in Breitenberg wollten sie das Podium verteidigen. Nach aber gleich mehreren «Aha-Momenten» mit dem ungewohnten Fahrzeug entschieden die Beiden nichts mehr zu riskieren und den eCorsa sicher ins Ziel zu bringen. Am Ende belegten sie hinter Vize-Meister Max Reiter (in seiner 3. Cup-Saison) das bisher beste Ergebnis eines Cup-Gaststarters.

«Wir sind sehr happy über Platz vier als Gaststarter und es war super, dass wir auf diese Art und Weise doch noch ein bisschen WM-Luft schnuppern konnten», freuen sich Sulzinger und Kiefer. Jetzt ist aber erst einmal wirklich Saisonende. (Sulzinger)

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