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Ross Brawn: Rückkehr in Formel 1 «nur als Berater»

Von Mathias Brunner
Ross Brawn mit Lewis Hamilton

Ross Brawn mit Lewis Hamilton

​Ross Brawn, Weltmeistermacher von Michael Schumacher bei Benetton und Ferrari, dementiert, dass er eine vollumgängliche Aufgabe beim künftigen Formel-1-Grossaktionär Liberty Media, übernommen habe.

Erstmals hat Ross Brawn (61) zugegeben, dass er für Liberty Media tätig ist, jenes Unternehmen, das sich im kommenden Jahr zum Grossaktionär der Formel 1 machen wird. Aber es handelt sich nicht um die Nachfolgerolle von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone.
Brawn bestätigt gegenüber BBC Sport, dass er derzeit eine Beraterfunktion habe. Liberty ist noch nicht weit genug, um ein definitives Job-Angebot zu machen. Ross Brawn: «Ich habe bislang lediglich als Konsulent gearbeitet, um das Verständnis für die Formel 1 zu vergrössern.»

Gemäss Ross Brawn hängt eine mögliche künftige Rolle bei Liberty Media davon ab, was mit Bernie Ecclestone passiert.

Das wahrscheinlichste Szenario: Der Baumeister der modernen Formel 1 bleibt für eine Übergangsphase, dann aber übernehmen verschiedene Fachkräfte seine Arbeit und bauen sie aus. Um die kommerzielle Seite soll sich dann der US-Amerikaber Chase Carey kümmern, Ross Brawn wäre der richtige Mann, um die sportliche Entwicklung des GP-Sports zu leiten.

Obschon Bernie Ecclestone vorwiegend für die kommerzielle Seite des Sports verantwortlich zeichnet (also Einkommenssicherung durch TV-Rechtverkauf, durch Antrittsgebühren für die GP-Veranstalter sowie durch Seriengeldgeber), ist der 86jährige Brite auch in die Regelfindung eingeschlossen: durch seine Sitze in der Strategiegruppe sowie in der Formel-1-Kommission.

Das heutige Concorde-Abkommen reicht bis ins Jahr 2020. Dann muss ein neues Vertragswerk kommen,

Entscheidungsfindung in der Formel 1: So geht es

Generell gilt: Ideen der so genannten Strategiegruppe (FIA mit Jean Todt, Formula One Management mit Bernie Ecclestone, sechs Teams, derzeit Ferrari, Red Bull Racing, Mercedes, McLaren, Williams und Force India, mit je sechs Stimmen) basiered auf den Erkenntnissen zahlreicher Arbeitsgruppe und gehen sodann an die Formel-1-Kommission. Die hat nur die Möglichkeit, einen Vorschlag abzunicken oder abzulehnen.

Die Kommission besteht aus einem Vertreter von «Formula One Management» (also Bernie Ecclestone) sowie der FIA (üblicherweise der Präsident, also Jean Todt), aus Vertretern aller Rennställe, aus sechs Rennpromotern (drei aus Europa, drei aus Übersee), die von FOM aufgestellt werden, aus zwei Vertretern von Rennstrecken (eine aus Europa, eine aus Übersee), von den Teams ernannt, dazu aus Repräsentanten des Reifenherstellers (also Pirelli), der Motorenhersteller sowie der Sponsoren. Somit kamen wir auf ein Gremium von 24 Fachleuten.

Allerdings haben wir nicht eine Stimme pro Vertreter. Es gibt immer zwölf Team-Stimmen, ungeachtet dessen, ob wir nun zwölf Rennställe haben oder elf wie derzeit. Wenn von diesen elf eine interne Abstimmung zum Beispiel 6:5 ausgeht, so wird die restliche Stimme zur Mehrheit addiert (7:5). Wir kommen somit auf 25 Stimmen.

Formula One Management ist hier sehr machtvoll: Kein Rennpromoter würde es sich mit jener Firma verscherzen, welche die Rennen vergibt! Die FIA hingegen hat hier so gut wie nichts zu melden.

Ist in der Kommission ein Vorschlag nach einfacher Mehrheit gutgeheissen, geht der zum Abnicken an den so genannten Weltrat der FIA, gebildet aus Vertretern der Autoklubs aus aller Welt. Hier kann die FIA eine Idee blockieren. Das kommt zwar selten vor, ist aber möglich. Abgestimmt wird mittels E-Mail (auch wenn im Reglement noch immer von «Fax-Abstimmung» die Rede ist).

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