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Lewis Hamilton: «Meine Mutter, ein strahlendes Licht»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton nach dem Abschlusstraining

Lewis Hamilton nach dem Abschlusstraining

​Formel-1-Champion Lewis Hamilton passt zum Reifentyp, mit dem er am Sonntag in den Abu Dhabi-GP gehen wird: Ultraweicher Pirelli, ultracooler Fahrer. Der Engländer schöpft Kraft aus einem besonderen Gast.

Wir dachten immer, dieser Lewis Hamilton sei ein miserabler Schauspieler. Trägt er sein Herz nicht meist auf der Zunge? Sehen wir ihm nicht oft schon meilenweit an, wenn ihm eine Laus über die Leber gekrochen ist? Hier in Abu Dhabi wirkt Nico Rosberg gespannt, Lewis Hamilton hingegen tiefenentspannt. Aber ist das wirklich so?

Der dreifache Formel-1-Champion selber meint: «Bis jetzt ist alles reibungslos verlaufen, und ich ziehe Stärke aus der Tatsache, dass ich meine Leistung abrufen konnte, wenn ich alles auf den Punkt bringen musste. Das gibt auch Mumm für Sonntag.»

Hamilton feuert zwischendurch immer mal wieder eine Nadel gegen Nico Rosberg, das ist auch jetzt nicht anders. «Ich finde es interessant, wie er derzeit betont, er mache das Gleiche wie immer. Das gibt Aufschluss über seine Denkprozesse.» Dazu serviert Lewis ein feines Lächeln, das unterstellt – Leute, ich weiss, wie der tickt.

Lewis will noch nicht daran denken, was alles auf uns zukommt. Bis zur Quali dachte ich nur ans Abschlusstraining. Nun denke ich nur noch ans Rennen. Ich nehme es Schritt um Schritt. Ich denke nicht daran, was mir alles als Herausforderungen in den Weg geworfen wird.»

Ist vor einer WM-Entscheidung die mentale Stärke der ausschlaggebende Faktor? «Schwer zu sagen. Für mich ist es so: Klar weiss ich, was ich tun muss. Aber ich weiss auch: Mehr als gewinnen kann ich nicht. Also konzentriere ich mich nur darauf. Das gilt auch für Abu Dhabi. Ich will siegen, nicht mehr nicht weniger, der Rest ist nicht in meiner Hand.»

Wie wichtig ist es dem Globetrotter, an einem Abend vor dem Rennen aller Rennen einen gewissen Ablauf einzuhalten?

«Überhaupt nicht wichtig», antwortet der Engländer. «Manchmal hast du PR-Auftritte, manchmal nicht, manchmal lässt du den Zimmerservice kommen, manchmal isst du mit Freunden. Da gibt es keinen bestimmten Ablauf, den ich einhalte. Dieses Mal ist es so, dass meine Mutter hier ist und ein paar enge Freunde, mit denen gehe ich heute essen und fertig.»

«Dass meine Mutter hier ist, das ist mir sehr wichtig. Ich spürte von ihr ein Leben lang nur eines – unendliche Liebe. Es ist schön, sie nun hier zu haben, sie ist mein bester Freund, mein strahlendes Licht. Aber ich trage auch meinen Vater und meine Stiefmutter im Herzen, die zwar nicht nach Abu Dhabi gereist sind, ohne die ich aber im Leben nie so weit gekommen wäre.»

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