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Valtteri Bottas zu Mercedes: Wann Williams nachgibt

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas: Blickt er zu Mercedes hinüber?

Valtteri Bottas: Blickt er zu Mercedes hinüber?

​Mercedes-Benz versucht, Valtteri Bottas als Nachfolger von Nico Rosberg zu erhalten. Der Finne ist die aussichtsreichere Wahl als Pascal Wehrlein. Die Frage ist: An welchem Punkt gibt Williams nach?

Jetzt mal Hand aufs Herz: Nehmen wir an, Sie sind Teamchef von Mercedes-Benz, wen würden Sie lieber als Nachfolger von Nico Rosberg nehmen – Pascal Wehrlein oder Valtteri Bottas? Einen mit einer Saison Formel-1-Erfahrung oder einen mit fünf (vier GP-Saisons, ein Jahr als Testfahrer)? Einen mit null Podesträngen oder einen mit neun? Einen mit einem Punkt oder einen mit 411 Punkten? Die Frage beantwortet sich wohl von selber.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff will einen Fahrer, der einsteigt und sofort um Podestränge kämpfen kann. Valtteri Bottas ist dieser Pilot, das hat er bewiesen. Pascal Wehrlein könnte ein solcher Fahrer sein, sass in der Formel 1 aber noch nicht in einem konkurrenzfähigen Auto.

Die beiden grössten Hindernisse für Wolff: Bottas hat für zwei weitere Jahre bei Williams unterzeichnet, also für 2017 und 2018. Und er ist für Claire Williams im kommenden Jahr wertvoller denn je, denn im zweiten Auto sitzt Formel-1-Neuling Lance Stroll. Williams kann nicht auf die Erfahrung von Bottas verzichten.

Mercedes und Williams äussern sich nicht zu Berichten, wonach Mercedes seinem Motorenkunden einen Preisnachlass für die 2017er 1,6-Liter-V6-Hybridtriebwerke angeboten habe. Die Rede ist von zehn Millionen Euro. Vielleicht bessert Mercedes das Angebot nach.

Wenn wir aber festhalten, dass Williams null Interesse daran hat, Bottas ziehen zu lassen, schauen wir die ganze Geschichte vielleicht aus der falschen Perspektive an. Wir haben auch gezeigt, was für Mercedes wichtig ist. Aber was ist eigentlich mit dem Objekt der Begierde? Was will Bottas?

Als Nico Hülkenberg ein Angebot von Renault erhielt, besass er mit Force India für 2017 ein Abkommen. Aber Bob Fernley sagte: «Wieso sollten wir ihn aufhalten, wenn er unbedingt weg will?»

Als Fernando Alonso bei Ferrari zunehmend unglücklich war, vereinbarte er mit dem damaligen Firmenchef Luca Montezemolo: Wenn der Spanier nicht um den Titel kämpfen kann, dann darf er gehen. Was Alonso tat, 2015 sass er in einem McLaren-Honda.

Fernley und Montezemolo spürten: Reisende soll man nicht aufhalten.

Dieser Hintergrund könnte auch auf Williams und Bottas zutreffen.

Die Karriere des Finnen ist ins Stocken geraten. Nach dem tollen vierten WM-Platz von Bottas 2014 befindet er sich im Rückwärtsgang – sechs Podestränge 2014, aber nun noch zwei dritte Plätze 2015 und nur noch ein dritter Rang 2016. WM-Vierter 2014, WM-Rang 5 im Jahr danach, nur noch Gesamtachter 2016. Und das liegt nicht vorwiegend am Fahrer. Bottas weiss: Eine Chance wie Mercedes bietet sich ihm vielleicht nur einmal in seiner Karriere, und er muss sie nutzen.

Wenn ein Fussballspieler bei, sagen wir Mainz spielt, und er erhält ein Angebot von Bayern München, ist es da nicht verständlich, dass er mit aller Macht zum besten Klub will?

Williams könnte an jenem Punkt einknicken, wenn Sir Frank und Claire Williams merken, dass Bottas nicht mehr für sie fahren will.

Valtteri Bottas ist Plan A für Mercedes in Sachen Rosberg-Nachfolge. Toto Wolff wird nichts unversucht lassen, ihn zu bekommen.

Sollte das aber doch nicht klappen, heisst Plan B Pascal Wehrlein.

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