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Carlos Sainz: Alonso? Rücktritt wird ihm schwerfallen

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso und Carlos Sainz

Fernando Alonso und Carlos Sainz

​Auftritt von Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz in Madrid, für den US- Brillenhersteller Smith. Dabei verrät der 22jährige Sainz Details zur kommenden Saison und über seinen Landsmann Fernando Alonso.

Carlos Sainz ist in Plauderstimmung. In seiner Heimatstadt Madrid stellt sich der 22jährige Sohn der Rallyelegende gleichen Namens den Fragen der Medienvertreter. Der junge Sainz steht mit Toro Rosso vor seiner dritten Formel-1-Saison, und natürlich drehen sich viele Fragen um das neue Reglement, das auf uns zukommt.

Der WM-Zwölfte von 2016 meint: «Ich habe jetzt einige Tage im Red-Bull-Rennsimulator in England verbracht. Mit den neuen Autos kommen wir wieder auf Abtriebswerte wie in den goldenen Jahren der Formel 1, also ums Jahr 2005 herum. Das fühlt sich eindrucksvoll schnell an. Die breiteren Reifen bauen weniger ab, das gibt uns Piloten die Möglichkeit, mehr zu attackieren. Basierend auf der Erfahrung aus dem Simulator würde ich sagen: Die Autos machen mehr Spass. Als Rennfahrer bewegst du dich am liebsten am Limit, und diese Generation von Rennwagen macht das wieder möglich. Wir wollen die schnellsten Autos der Welt bändigen, und ich glaube, das dürfen wir von einer Königsklasse auch verlangen.»

Klar wird Carlos Sainz auf seinen Landsmann Fernando Alonso angesprochen. In Spanien wird anhaltend darüber spekuliert, dass der Weltmeister von 2005 und 2006 dem Sport den Rücken drehen könnte, sollte er keinen Spass daran haben, die neuen Autos zu fahren. Es war sogar davon die Rede, dass der 32fache GP-Sieger nach den Wintertests und noch vor der Saison 2017 alles hinschmeissen könnte.

Alonso selber hat das immer dementiert. Er beteuert, er werde auf jeden Fall seinen McLaren-Honda-Vertrag bis Ende 2017 erfüllen und sich frühestens im Sommer 2017 Gedanken darüber machen, ob er der Formel 1 verbunden bleibe.

Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz stellt bei seinem Auftritt in Madrid klar: «Ich weiss wirklich nicht, ob dies die letzte Saison von Fernando in der Formel 1 sein wird. Ich habe weniger Kontakt mit Alonso ausserhalb der Rennstrecken, als die meisten Menschen annehmen. Ich glaube, ich habe vor einem Monat letztmals mit ihm gesprochen. Ich weiss nicht mal, wo er sich auf die Saison vorbereitet. Ob er aufhören wird oder nicht, das ist eine Frage, die ihr ihm stellen müsst, nicht mir. Aber ich glaube, ein Rücktritt würde ihm schwerfallen, wenn er diese Autos erst mal getestet hat!»

Zur eigenen Vorbereitung sagt Sainz: «Ich hatte exakt eine Woche Ferien.» Carlos reiste zunächst mit seiner Freundin in die Dominikanische Republik, um etwas Sonne zu tanken. Er verbrachte die Feiertage dann mit seiner Familie in Madrid. Dort trainiert er seither. «Um genau zu sein, nahm ich das Training noch vor den Feiertagen auf. Die 2017er Autos sind körperlich viel anspruchsvoller zu fahren, daher muss ich mich entsprechend vorbereiten. Wir müssen uns einen ziemlich dicken Hals zulegen, weil die Fliehkräfte in den Kurven markant steigen. Die Fahrer werden allesamt Muskelmasse zulegen.»

Zu den neuen Machtverhältnissen in der Formel 1 meint Carlos: «Die Formel 1 ist dank Bernie Ecclestone zu diesem gewaltigen Zirkus herangewachsen. Ich glaube aber, dass eine Firma wie Liberty Media frischen Wind bringen kann und dass die US-amerikanische Herangehensweise der Formel 1 nützen kann. Die neuen Grossaktionäre haben uns Fahrer bislang nicht viel gefragt, aber wenn eine Frage kam, dann hatte ich den Eindruck, dass sehr aufmerksam zugehört wird.»

Für Schwarzmaler, die behaupten, die neuen Formel-1-Renner würden keinen besseren Sport bringen, hat Sainz eine Antwort bereit: «Wie kann man so etwas in die Welt posaunen? Die 2017er Renner sind doch noch gar keinen Meter gefahren! Ich bin Optimist und haben wegen der Attraktivität unseres Sports keine schlaflosen Nächte.»

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