Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Lewis Hamilton nach Kanada-Pole: Helm von Senna!

Von Mathias Brunner
​Abschlusstraining zum Kanada-GP: 65. Pole-Position für Lewis Hamilton, damit hat er mit seinem Vorbild Ayrton Senna gleichgezogen – zehn Jahre nach seiner ersten Pole, auch hier in Montreal.

Ein Kreis schliesst sich: 2007 errang Lewis Hamilton als junger McLaren-Fahrer auf dem Circuit Gilles Villeneuve seine erste Pole-Position in der Formel 1, zehn Jahre später hat er in der ewigen Pole-Bestenliste mit seinem Idol Ayrton Senna gleichgezogen – 65. Pole für den Engländer, seine sechste in Kanada nach 2007, 2008, 2010, 2015 und 2016. Es ist auch seine vierte in der Saison 2017 nach Australien, China und Spanien.
Lewis: «Ich kann nicht fassen, wie gut es hier immer läuft. Wir hatten einen tollen Kampf mit Ferrari und Vettel. Ich konnte mich von Lauf zu Lauf steigern. Schlüssel zur Pole aber war, dass wir aus den Problemen von Monaco etwas gelernt haben.»

Und dann blieb Lewis sprachlos – die Familie Senna hatte einen Original-Helm von Ayrton organisiert für den Moment, wenn der Engländer die Marke von Senna erreicht. Und dieser Helm wurde dem komplett baffen Briten überreicht.

Lewis brauchte einige Momente, bis er seine Sprache wiederfand: «Ayrton Senna ist für mich bis heute eine Inspiration, ich kann der Familie Senna nicht genug danken für diese tolle Geste.»

«Wir haben in den vergangenen zwei Wochen sehr hart gearbeitet, um den Problemen von Monaco auf die Spur zu kommen. Wir mussten herausfinden, was schief gelaufen war und was wir nun tun müssen. Zu Beginn des Trainings wirkte Ferrari sehr, sehr stark. Aber hier in Kanada kannst du auch ein gewisses Risiko eingehen. Ich wollte von Lauf zu Lauf schneller werden, aber ich wusste auch immer, dass ich noch Reserven hatte.»

«Heute musste alles passen, um Sebastian zu schlagen. Aber die 65 wartete auf mich, und wenn ich die Marke von Ayrton erreichen wollte, dann hier, auf einer Strecke, die immer so gut zu mir gewesen ist. Die Runde begann perfekt, alles lief glatt, ich konnte mich überall steigern.»

«Dass mich dann die Senna-Familie so überrascht hat, ich kann es nicht fassen. Ein Original-Stück von Ayrton, das ist unglaublich. Ich habe einige Erinnerungsstücke, aber das ist nun wirklich die Krönung.»

«Mir kommen so viele Sachen in den Sinn – ich weiss noch, wie ich als Junge nach Hause eilte, um ein weiteres Abschlusstraining von Senna auf Video zu sehen. Einmal sagte ich: Wenn ich in die Formel 1 komme, dann will ich so viele Poles wie Ayrton erreichen, und nun sitze ich hier, und das ist Wirklichkeit geworden!»

«Ob das eine meiner besten Poles ist? Wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich mich nicht an alle 65 Bestzeiten im Detail erinnern. Aber jetzt, wo ich hier sitze, kann ich behaupten – das geht mir wirklich unter die Haut. Ich sitze hier mit dem Helm von Senna, ich erhielt dieses tolle Geschenk vor einer Tribüne mit jubelnden Fans, ich habe immer hier einen unfassbaren Empfang erhalten. Ich konnte die Fans auch auf meiner Auslaufrunde im Helm deutlich hören. Das ist alles Gänsehaut-Feeling, besser geht es nicht.»

Nächste Station: die 68 Poles von Michael Schumacher, das ist noch diesen Sommer zu erreichen. Lewis wird ein wenig verlegen: «So weit nach vorne denke ich noch nicht. Senna war immer mein Idol, ich basierte meine Helmfarben auf jenen von Ayrton. Mit Michael Schumacher ist das anderes, ich kenne ihn, ich bin gegen ihn gefahren, ich bewundere seine Leistungen, aber das fühlt sich einfach anders an.»

 

 

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