Formel 1: Mit Blaulicht auf der Autobahn

Nico Rosberg und Comeback bei Ferrari: «Eine Ehre»

Von Rob La Salle
Nico Rosberg

Nico Rosberg

​Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg (32) sagt über Gerüchte, wonach er ein Comeback ausgerechnet bei Ferrari geben könnte: «Ich empfinde es als Ehre, dass dermassen über mich spekuliert wird.»

Bei der grossen Formel-1-Show in London jubelten die Fans einem Mercedes-Weltmeister zu, aber es war nicht Lewis Hamilton. Anstelle des Engländers, der als einziger aktiver Grand-Prix-Pilot in London fehlte, stand Nico Rosberg auf der Bühne. Zuvor hat der Corriere della Sera ein seltenes Interview mit dem Champion veröffentlicht. Natürlich dreht sich die erste Frage unserer italienischen Kollegen um seinen früheren Stallgefährten Hamilton, genauer: um die Kollision von Hamilton mit Vettel in Baku. Nico meint: «Kein Fahrer kennt Lewis so gut wie ich. Ich versichere allen – er würde nie absichtlich verzögern, um einen Piloten wie Vettel dahinter einzubremsen. Dann konnte Sebastian seine schlechte Stimmung und negative Gedanken nicht im Zaum halten. Und dennoch hätte ich nie mit so einer Kurzschlussreaktion von Vettel gerechnet. Er hat sich mit der ganzen Aktion selber geschadet. Alles, was danach passiert ist, war komplett unnötig.»

Wenn wir schon bei Aufregern sind. Es halten sich hartnäckig Gerüchte, wonach es Nico wieder in den Fingern jucke. Besonders pikant dabei: Das angebliche Comeback solle bei Ferrari passieren! Nico schmunzelt: «Nein, das wird nicht passieren. Ich empfinde es als Ehre, dass dermassen über mich spekuliert wird. Aber ich bin mit meiner Karriere vollauf zufrieden. Ich habe 23 Rennen gewinnen dürfen, drei davon in Monaco, ich bin Weltmeister. Ich weiss, es ist verrückt, aber es gibt Momente, da kann ich das alles selber kaum glauben. Ich darf mich wirklich glücklich schätzen.»

«Natürlich ist die Formel 1 nie von meinem Radar verschwunden. Ich sehe mir alle Rennen an und unterhalte mich prächtig. Baku etwa war so abwechslungsreich und emotional, wie die Formel 1 sein sollte. Aber abgesehen davon lebe ich in einer anderen Welt. Ich reise viel, lerne Leute kennen und wäge neue Geschäftsmöglichkeiten ab. Ich reise etwa zu einer Veranstaltung von Google im Silicon Valley, ich werde gut zehn Tage dort bleiben. Ich bin sehr an Computern und Technik interessiert. Auch die mobile Zukunft der Menschen finde ich spannend – Stichwort selbstfahrende Autos.»

Zum WM-Duell zwischen Mercedes und Ferrari oder Hamilton und Vettel meint Nico Rosberg: «Wie das ausgeht, ist unklar. Ich erkenne bislang keinen Faktor, der hier den entscheidenden Ausschlag geben könnte. Aber klar wünsche ich mir, dass meine frühere Familie Mercedes am Ende die Nase vorn hat. Zwischen Hamilton und Bottas habe ich keine Präferenzen.»

Aber jetzt mal Hand aufs Herz: Gibt es denn nicht einen Teil von Rosberg, der mit diesen Monstern, wie Nico selber die neue Modellgeneration genannt hat, auf die Bahn fahren will? «Nein, ich vermisse wirklich nichts», sagt Rosberg. «Das ist ein Kapitel, das ich abgeschlossen habe. Vielleicht kommen mir eines Tages, wenn ich Fotos betrachte, die Tränen. Aber heute bereue ich nichts.»

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