London-Show ohne Hamilton: So rechtfertigt er sich

Via Twitter meldete sich Mercedes-Ass Lewis Hamilton vor wenigen Tagen bei seinen Anhängern: «An meine geliebten Fans: Ich kann es nicht erwarten, Euch in Silverstone zu sehen. Bis dann mach ich zwei Tage Pause. Gott segne Euch. In Liebe, Lewis.» Später stellte er ein Party-Filmchen ins Netz, angeblich auf Mykonos aufgenommen.

Zahllose Hamilton-Anhänger reagierten enttäuscht. «Ich möchte schon mal wissen, was so wichtig ist, dass er als einziger Fahrer das Formel-1-Live-Spektakel verpasst», postete ein Fan ebenfalls auf Twitter und sprach damit vielen Grand-Prix-Freunden aus der Seele. In London gab es Pfiffe, als das Fehlen von Hamilton entschuldigt wurde.

Was sagt der Superstar selber? Im Rahmen der FIA-Pressekonferenz meint der Weltmeister von 2008, 2014 und 2015: «Ich hatte das Team von Anfang an darüber informiert, dass ich an dieser Veranstaltung nicht teilnehme. Ich will meine ganze Energie dazu verwenden, bei meinem Heimrennen eine gute Leistung zu zeigen. Und dazu gehört es, sich so gut als möglich vorzubereiten. Wir stecken mitten in einer sehr intensiven Saison. Mein Hauptziel besteht darin, diesen Titel zu gewinnen. Und dafür gebe ich alles. Aber ich kann verstehen, dass die Leute eine eigene Meinung darüber haben.»

Hamilton gibt an, von der Veranstaltung nicht viel mitbekommen zu haben: «Wenn ich frei habe, dann stelle ich mein Telefon ab.»

Irres Gerücht: Lewis Hamilton habe die Veranstaltung geschwänzt, weil er sauer auf seinen Teamchef Toto Wolff sei – da Toto an der Geburtstagsfeier von Sebastian Vettel teilgenommen habe. Lewis schüttelt bei dieser Räuberpistole ungläubig den Kopf: «Also über so etwas kann ich nur noch lachen.»

Würde Hamilton beim nächsten Mal an einer London-Show teilnehmen? Lewis: «Das entscheide ich, wenn es so weit ist.»

Es war auch davon die Rede, dass es Unstimmigkeiten darüber gegeben habe, ob Hamilton für den Auftritt bezahlt werde oder nicht. Lewis sagt: «Das ist nicht wahr.»

Auf die Frage eines englischen Journalisten, wieso es erholsamer sei, eine Flugreise nach Griechenland zu machen als in der Heimat England zu bleiben, versetzt Hamilton: «Ich lebe nicht hier, ich lebe in Monaco. Und ich fliege die ganze Zeit über. Ich weiss jetzt langsam wirklich nicht mehr, was ich dazu sagen soll. Ich will meine ganze Energie in diese Veranstaltung stecken, und das hatte für mich Priorität. Vor kurzem habe ich hier in England Kinder in einem Krankenhaus besucht. Darüber ist meines Wissens nicht berichtet worden.»

Zum GP-Wochenende meint Lewis: «Wir werden ganz andere Kurventempi erreichen als früher, das wird ein körperlich sehr anstrengendes Rennen. Ferrari und Red Bull Racing bringen wohl viele Verbesserungen mit, ich erwarte viel Gegenwehr.»