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Sebastian Vettel (Ferrari): Erste Fotos von Shield

Von Mathias Brunner
​Ferrari-Star Sebastian Vettel wurde in London von den Fans begeistert empfangen und genoss seinen Auftritt sichtlich: «Mit unseren Autos auf den Strassen von London herumzuflitzen – einzigartig.»

Am Freitagmorgen rückt Ferrari-Star Sebastian Vettel mit einer Version des FIA-Kopfschutzes «Shield» (Schild) aus. Erste Bilder aus der Ferrari-Box zeigen, wie diese Version aussieht. Fans und Fachleute werden weiter leidenschaftlich über Ästhetik und Sinn der Lösung debattieren – beim Test im ersten freien Training wird es für Sebastian darum gehen, wie sehr der Schild die Sicht verzerrt. Vettel will damit drei Runden fahren.

Nach dem Grossen Preis von Aserbaidschan in Baku versuchte ein Teil der britischen Presse, das Klappergestell vom bösen Deutschen aus dem Schrank zu zerren. Anlass war der Rammstoss von Sebastian Vettel gegen Lewis Hamilton. Parallelen wurden gezogen für den ach so gemeinen Michael Schumacher gegen den lieben Damon Hill. Aber offenbar hat das mit der Rollenzuteilung nicht besonders gut funktioniert. Denn bei der grandiosen Formel-1-Show in London wurde Sebastian Vettel von warmem Applaus empfangen. Und der Heppenheimer Ferrari-Star genoss den Auftritt vor dem englischen Publikum sichtlich.

«Es war eine einzigartige Sache, Zentral-London für uns zu sperren, so dass wir mit unseren Autos herumflitzen können. Es ist immer schön, den Fans nahe zu sein. Ich schätze die Rennleidenschaft und die Sachkenntnis der englischen Fans sehr, und London hat gezeigt, mit welchem Feuer die Formel-1-Freunde bei der Sache sind.»

War Vettel überrascht, dass Hamilton in England gefehlt und er so warmherzig empfangen worden ist? «Nein», antwortet Sebastian. «Wir wurden gefragt, ob wir teilnehmen und für mich war das sofort klar. Ich meine, wie oft erhältst du die Gelegenheit, mit einem Formel-1-Renner mitten in London zu fahren? Für mich war logisch, dass ich das machen will. Und es ist doch auch für die Fans eine fabelhafte Sache, uns in Aktion zu erleben. Aber ob dann Lewis dabei ist oder nicht, das ist allein seine Sache, da müsst ihr ihn fragen. Ob ich dann aber am Sonntag so viel Applaus erhalten, wenn ich Lewis schlage, weiss ich nicht. Aber ich habe schon früher hier gewonnen, und damals war ich im WM-Kampf mit Jenson Button, und ich erhielt sportliche Unterstützung. Das ist eben jenes Fairplay, das die britischen Fans auszeichnet.»

Zum kommenden Rennwochenende sagt der WM-Leader: «Es stimmt, dass wir einen verbesserten Motor haben. Das war immer der Plan.»

Fakt ist: Wann immer Vettel nach neun Rennen in der Weltmeisterschaft führen konnte, hat der Deutsche auch den Titel geholt. Seb staunt: «Das wusste ich nicht. Ich bin zwar ein wenig abergläubisch, das gebe ich gerne zu. Aber an solche Zahlenspiele glaube ich nicht.»

«Neun Rennen, das ist nicht viel. Die Saison ist noch sehr lang. Wir müssen an unserer Form in der Qualifikation arbeiten, um eine bessere Ausgangslage fürs Rennen zu haben. Aber wir haben mehr Stärken als Schwächen, und wir dürfen auf ein Auto bauen, das sich auf jeder Art Rennstrecke als konkurrenzfähig erwiesen hat. Wir sind immer bei den Leuten, und das gilt auch für Silverstone. Die schnellen Kurven hier sollten eigentlich gut zu unserem Auto passen.»

Klar ist der Raketenstart von Valtteri Bottas nochmals ein Thema, denn seit Österreich ist Vettel überzeugt davon, dass der Finne einen Frühstart begangen hat. «Man kann einfach den Start so nicht abschätzen, und wenn er es doch getan hat, dann ist das einfach ein zu grosses Riskiko. Er war zu früh, und er ist nur deshalb ohne Strafe davongekommen, weil die FIA eine gewisse Toleranz eingebaut hat, wie sich erwies. Er hat nicht mit normaler Reaktion auf den Start reagiert, sondern ein wenig gegambelt, und das sollte so nicht sein.»

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