Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Lauda warnt: «Dann zerstört sich die Formel 1 selbst»

Von Vanessa Georgoulas
Niki Lauda

Niki Lauda

Die Formel-1-Fans werden ihr Interesse verlieren, sollte der GP-Zirkus in einen Sicherheitswahn verfallen. Davon ist zumindest der dreifache Weltmeister und Mercedes-F1-Vorstandsvorsitzende Niki Lauda überzeugt.

Niki Lauda spricht auch beim Thema Sicherheit Klartext. Der Österreicher, der 1976 auf der Nordschleife des Nürburgrings einen harten Crash erlebt hatte, der ihm fast das Leben kostete, warnt im YouTube-Interview mit Graham Bensinger: «Wir dürfen nicht versuchen, die Formel 1 komplett sicher zu machen.»

Denn sonst würden die Fans das Interesse verlieren, ist der dreifache Weltmeister überzeugt. «Diese Formel-1-Fahrer sollten die besten Fahrer der Welt sein. Das wollen die Leute sehen. Und wenn du Unfälle siehst, dann ist das nicht immer schlecht. Die Zuschauer mögen es, Crashs zu sehen, weil sie aufzeigen, wo die Grenzen liegen. Ich denke, wir müssen einfach dafür sorgen, dass der Fahrer danach unversehrt wieder aussteigen kann.»

«Wenn wir mit den Sicherheitsbemühungen zu weit gehen, dann zerstört sich die Formel 1 selbst», betont Lauda, der eine sehr viel gefährlichere Formel-1-Ära miterlebt hat. «Die Fahrer von heute nehmen ihre Frauen, Kinder und Hunde an die Strecke mit, damit sie sich das Rennen live anschauen, denn es besteht keine Gefahr mehr. Wir reisten damals immer alleine, im Grunde genommen wollten wir schlicht nicht, dass unsere Frau mit uns zum Rennen fährt und uns in einem Sarg nach Hause bringen muss», erinnert er sich.

«Doch das war eine andere Zeit und Gott sei Dank ist die Formel 1heute sehr viel sicherer geworden, sodass dieses Risiko fast nicht mehr besteht. Ich denke, das ist gut für den Sport», fügt der Mercedes-F1-Aufschtsratschef an. «Die Fahrer sind heute mit dem gleichen Speed und der gleichen Power wie wir damals unterwegs, für uns war es einfach nur gefährlicher. Gefahren wird aber immer am Limit, und du musst zu den besten Fahrern der Welt gehören, um in diesen Autos ans Limit gehen zu können.»

Könnte er es sich aussuchen, würde Lauda denn auch lieber heute als zu seiner Zeit ins Formel-1-Lenkrad greifen. Aus gutem Grund: «Ich hätte mir mein Ohr nicht verbrannt, ich hätte mich überhaupt nicht verletzt, und ich hätte 50 Mal mehr Geld verdient», zählt der Wiener gewohnt offen auf. «Ich würde lieber heute fahren, hätte ich die Wahl.»

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