Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Qualifying Melbourne: Crash von Valtteri Bottas!

Von Vanessa Georgoulas
Da war die Welt für Valtteri Bottas noch in Ordnung

Da war die Welt für Valtteri Bottas noch in Ordnung

Mercedes-Pilot Valtteri Bottas sorgte im ersten Qualifying des Jahres für Aufregung: Der Finne setzte seinen Silberpfeil im dritten Qualifying-Abschnitt in die Streckenbegrenzung und löste damit eine rote Flagge aus.

Wie angekündigt sorgte am Morgen des Qualifying-Samstags vor dem Australien-GP ein Wolkenbruch dafür, dass die GP-Stars die letzte freie Trainingsstunde auf nasser Piste in Angriff nehmen mussten. Für das Abschlusstraining wurde nur noch 20 Prozent Regenwahrscheinlichkeit vorausgesagt, und der frühere GP-Pilot und heutige Sky-TV-Experte Martin Brundle erklärte: «Das bedeutet natürlich, dass die Wahrscheinlichkeit für trockene Bedingungen bei 80 Prozent liegt. Sollte es trocken bleiben, wird wohl Mercedes einen leichten Vorteil haben. Die grosse Frage ist: Kann Ferrari nah genug dran bleiben?»

Auch der 1996er-Weltmeister Damon Hill ist überzeugt: «Ferrari spürt, dass Mercedes noch vorne liegt und man Aufholarbeit leisten muss. Sie wissen aber auch, dass sie nah genug dran sind, um eine Chance für die besten Plätze zu haben, wenn sie einen guten Job machen. Auch wenn sie derzeit nicht das schnellste Auto haben, wissen sie, dass immer noch alles drin liegt.»

Q1: Frühes Aus für Alfa Romeo Sauber und Toro Rosso

Der Erste, der sich zum 18-minütigen Q1 aber auf der Strecke zeigte, war nicht Ferrari-Star Sebastian Vettel oder dessen Teamkollege Kimi Räikkönen, sondern Nico Hülkenberg. Der Deutsche, der mit 1:25,348 min die erste Rundenzeit des Qualifyings aufstellte, blieb nicht lange alleine, bald füllte sich die Strecke und die ersten Fahrer der Spitzenteams, die sich auf den Weg machten, waren die beiden Stars in den roten Rennern.

Vettel hatte auf seiner ersten fliegenden Runde Pech und geriet in den Verkehr. Obwohl er von einem Williams aufgehalten wurde, konnte er sich hinter seinem Stallgefährten auf der zweiten Position einreihen. Lange durfte er sich aber nicht über die Position freuen, erst wurde er von Lewis Hamilton vom zweiten Platz verdrängt (der Champion blieb zwei Zehntel langsamer als Räikkönen), dann schoben sich auch die Red Bull Racing-Piloten Daniel Ricciardo und Max Verstappen sowie der zweite Silberpfeil-Pilot Valter Bottas vor den Heppenheimer.

Das liess der vierfache Champion nicht auf sich sitzen und drehte eine Runde, mit der er sich wieder auf den dritten Platz vorarbeitete. Auch Hamilton gab weiter Gas und übernahm mit 1:22,824 min die Spitze, während Sergey Sirotkin, Pierre Gasly, Lance Stroll, Charles Leclerc und Brandon Hartley um den Q2-Einzug zittern müssen. Für hochgezogene Augenbrauen sorgte Marcus Ericsson, der in seinem Alfa Romeo-Sauber die zwölftschnellste Runde drehte. «Das war eine unglaublich starke Runde», lobte Brundle.

Weniger überraschend war die gute Form, in der sich das Haas-Duo Romain Grosjean und Kevin Magnussen präsentierte. Der Genfer drehte die sechstschnellste Runde, der Däne schaffte die achtschnellste Zeit. Die letzten schnellen Versuche sorgten noch für einige Veränderungen auf dem Zeitenmonitor.

Am Ende durfte sich Hamilton mit 1:22,824 min über die Q1-Bestzeit freuen, hinter ihm reihten sich Räikkönen, Vettel, Verstappen, Ricciardo, Carlos Sainz, Fernando Alonso, Grosjean, Bottas und Hülkenberg auf den weiteren Top-10-Positionen ein. Bottas landete aus zwei Gründen so weit hinter seinem Stallgefährten: Der Finne kämpfte bei seinem ersten Versuch mit der Fahrzeug-Balance und geriet auch in den Verkehr.

Auch Magnussen, Stoffel Vandoorne, Sergio Pérez, Lance Stroll und Esteban Ocon schafften den Sprung ins Q2. Für Brendon Hartley (P16), Ericsson (P17), Charles Leclerc (P18), Sergey Sirotkin (P19) und Pierre Gasly (P20) war das Abschlusstraining hingegen vorbei.

Q2: Red Bull Racing-Duo auf superweichen Reifen

Im zweiten Training lösten die Red Bull Racing-Piloten einige Diskussionen unter den Experten aus, weil sie auf den superweichen Reifen ausrückten. Wir erinnern uns: Die Piloten auf den Top-10-Startplätzen starten auf jenen Reifen ins Rennen, auf denen sie ihre Q2-Zeit aufgestellt haben. Verstappen und Ricciardo waren die Einzigen, die zu Beginn der Session auf den rot markierten Gummis Gas gaben, alle anderen rückten auf den Ultrasofts aus.

Zu Beginn war Räikkönen noch der Schnellste auf der Piste, doch Hamilton sorgte kurz darauf mit einer neuen Bestzeit, die bereits schneller als die letztjährige Pole-Zeit war. Mit 1:22,051 min blieb er auch eine halbe Sekunde schneller als der Weltmeister von 2007. Vettel reihte sich hingegen hinter dem Iceman ein. Nach den ersten schnellen Versuchen belegten Stroll, Grosjean, Pérez, Hülkenberg und Ocon die Positionen 11 bis 15.

Der Grund für das vergleichsweise schlechte Abschneiden von Hülkenberg war schnell gefunden: Der Renault-Routinier leistete sich auf seiner schnellen Runde einen dicken Verbremser, der ihn auch noch durchs Kies zwang. Ihm blieb allerdings genug Zeit, um sich zu verbessern, was er auch kurz darauf mit der bis dato neuntschnellsten Runde tat. Verbessern konnte sich auch Grosjean, der die siebtschnellste Runde drehte, jedoch auf den neunten Platz verdrängt wurde, weil sich auch Sainz und Magnussen wieder in die Top-10 zurück kämpfen konnten.

Für Spannung in letzter Sekunde sorgte Vettel, der sich mit 1:21,944 min die Q2-Bestzeit sicherte. Damit war er knapp eine Zehntel schneller als Hamilton, der vor seinem Teamkollegen Bottas den zweiten Platz belegte. Auch Verstappen, Räikkönen, Ricciardo, Sainz, Magnussen, Grosjean und Hülkenberg qualifizierten sich für den Quali-Showdown um die Top-10-Plätze. Für Alonso (P11), Vandoorne (P12), Pérez (P13), Stroll (P14) und Ocon (P15) war das Abschlusstraining vorbei. Letzterer beschwerte sich auf dem Rückweg zur Box über Grosjean, von dem er sich behindert fühlte.

Q3: Crash von Valtteri Bottas

Das Top-10-Qualifying wurde bald unterbrochen, weil Valtteri Bottas seinen Silberpfeil Ausgangs der zweiten Kurve in die Streckenbegrenzung setzte. Der Finne unterbrach damit auch den schnellen Versuch seines Teamkollegen Hamilton, da er bei seinem Crash für viel Schrott auf der Piste sorgte.

Allerdings hatte Bottas auch Glück im Unglück, er blieb trotz des relativ heftigen Einschlags unverletzt. Sein Getriebe dürfte beim Crash allerdings kaum heil geblieben sein, da er mit dem Heck zuerst einschlug, nachdem er in der ersten Kurve zu weit neben die Piste geraten war, was ihn in einen halben Dreher gezwungen hatte.

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