Räikkönen: «Ferrari 2 sec hinter Mercedes? Mir egal!»
Kimi Räikkönen nach dem Australien-GP: Begeisterung sieht anders aus
Da entstand fast so etwas wie ein Dialog mit dem grossen Schweiger. Kimi Räikkönen wurde in Bahrain von meinem Kollegen Livio Oricchio aufgefordert zu sagen: Was würde der Finne von einer neuen Formel 1 wollen? Kimi: «Das ist Sache von Liberty Media, ist mir einerlei. Ich habe keine Ahnung, was sie entschieden haben. Was ich will, spielt keine Rolle. Ich habe keine Macht, einen Einfluss zu haben, also wozu soll ich mir darüber den Kopf zerbrechen? Das ist doch völlig unsinnig.»
Nicht unsinnig ist es, über den eigenen Wagen zu sprechen. Kimi sagt: «Alles in allem ist es in Australien recht gut gelaufen. Das Team hat seinen Job gemacht, wenn es gewinnt.»
Dass aus seiner Sicht vielleicht nicht der richtige Ferrari-Fahrer gewonnen hat, lässt Räikkönen elegant aussen vor. Der 20fache GP-Sieger ist nicht dafür bekannt, den Medienlöwen Kontroversenfleisch zum Frass vorzuwerfen.
Kimi bleibt vage: «Klar könnte es immer besser laufen. Aber Australien war ein merkwürdiges Wochenende. Die Piste ist ganz anders als Barcelona oder Bahrain, dazu spielte das Wetter ein wenig verrückt. Was ich weiss: Unser Auto funktioniert gut. Wir brauchen ein sauberes Wochenende, um vorne mitzumischen.»
Kimi stand in der Wüste von Sakhir acht Mal auf dem Siegerpodest, aber im Qualifying ist er nie über Startplatz 3 hinausgekommen. Warum ist das so? Räikkönen: «Die Faustregel gilt – je weiter vorne du ins Rennen gehen kannst, desto besser sind deine Aussichten. Es gab verschiedene Gründe, wieso meine Startplätze nicht besser waren. Aber generell ist Ferrari hier immer stark, also mache ich mir wenig Sorgen.»
Macht sich Kimi denn Sorgen, wie stark Mercedes im Qualifying ist? Räikkönen: «Wir können hier noch lang mutmassen, wie stark die Autos hier sein werden. Aber wir wissen es alle nicht. Wenn Mercedes im Training zwei Sekunden schneller ist als wir, dann ist mir das herzlich egal – so lange wir das Rennen gewinnen.»