Protest Haas gegen Force India: Urteil am Samstag
Haas gegen Force India: Entscheidung am Samstag
Den Rennkommissaren Garry Connelly (Australien), Dennis Dean (USA), Felipe Giaffone (Brasilien) und Mahir Al Badri (Vereinigte Arabische Emirate) rauchen die Köpfe: Sie haben sich nun in zwei verschiedenen Sitzungen die Argumente der Vertreter von Haas und Force India angehört. Das US-amerikanische Haas-Team hatte gegen Force India einen Protest eingelegt, mehr als zwei Stunden lang hörten sich die Vertreter des Autoverbands FIA an, was Force India und Haas zu sagen hatten.
Seit Wochen wird darum gestritten, wieviel Preisgeld das Force-India-Team nach seinem Besitzerwechsel erhalten soll. Zahlreiche Sitzungen haben zu keinem Ergebnis geführt. Dann hatte Team-Besitzer Gene Haas die Nase voll: Gemäss des Formel-1-Reglements muss ein Rennstall sein Auto selber bauen. Da der Rennstall aus Silverstone mit geändertem Namen Racing Point Force India de facto als neues Team gilt, fahren die Briten im Grunde mit Autos, die von einem anderen Rennstall gebaut worden sind. So argumentiert Haas. Force India erwidert, dass sie einen Teil ihres Materials legal erworben hätten. Was kein Reglement verbiete.
Im ersten Jahr ist ein neues Team vom Preisgeldtopf der Formel 1 ausgeschlossen. Der langjährige Serien-Promoter Bernie Ecclestone war der Ansicht: Die Neuen sollen sich ihren Status hart erarbeiten müssen. Racing Point Force India soll aber von Anfang an Geld erhalten. Das stiess Rennstallbesitzer Gene Haas und Teamchef Günther Steiner sauer auf. Sie scheuen sich auch nicht davor, ungeachtet des FIA-Urteils hier in Abu Dhabi notfalls vor ein Zivilgericht zu ziehen, um sich ihr Recht zu erstreiten.
Die FIA teilt dazu mit: «Eine erhebliche Menge schriftlicher Beweismittel sind von beiden Seiten vorgelegt worden. Die Parteien haben sich ausführlich geäussert. Ein Urteil wird es nicht vor dem dritten freien Training geben.» Das ist Lokalzeit 14.00 Uhr, will heissen 10.00 Uhr europäischer Zeit.
Force-India-Teamchef Otmar Szafnauer: «Wir sind vom Protest ein wenig überrascht worden. Aber im Grund ist das gut so, dann können wir unsere Argumente darlegen, und die Kommissare kommen zu einem wohlüberlegten Urteil.»
Haas-Teamchef Günther Steiner: «Das ist eine ernste Sache, daher haben wir den Protest eingelegt. Es ist auch eine komplizierte Sache, daher gab es zwei Sitzungen.» Der Südtiroler äussert sich nicht darüber, was gesagt worden ist und wie das Urteil ausfallen könnte. «Das liegt ganz in der Hand der Rennkommissare.»