Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Daniil Kvyat (Toro Rosso): «Bestzeit ist zweitrangig»

Von Mathias Brunner
​Die Beobachter am Circuit de Barcelona-Catalunya mussten zwei Mal hingucken: Nein, es stimmte wirklich – Bestzeit für Daniil Kvyat im Toro Rosso-Honda! Aber der Russe sagt: «Die Bestzeit ist zweitrangig.»

Damit hätten wir heute im Wettbüro einen fetten Gewinn abholen können, denn jetzt mal Hand aufs Herz: Wer hätte am Morgen des dritten Formel-1-Wintertesttags auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya damit gerechnet, dass Daniil Kvyat im Toro Rosso-Honda Bestzeit fahren würde? «Nicht einmal ich selber», lacht der 24jährige Russe, der sofort hinzufügt: «Klar ist es schön, deinen Namen da oben zu sehen, aber das ist für mich zweitrangig. Am wichtigsten ist, dass ich reichlich Runden fahren konnte, nur Kimi Räikkönen hat mit 138 Runden noch eine mehr zurückgelegt als ich, was mich fast ein wenig ärgert. Wir haben nicht nur das Tagesprogramm erledigt, wir haben sogar mehr machen können als geplant. So darf es ruhig weitergehen.»

Der WM-Siebte von 2015 erlaubt sich einen Scherz: «Ich wusste immer, dass dieser Wagen gut genug ist, um Bestzeit zu fahren. Nein, ernsthaft – ich bin wirklich froh, dass ich so viel fahren konnte. Denn an meinem ersten Tag war das nicht so. Meine Jungs sind sehr glücklich mit der Arbeit. Nun ist meine erste Testwoche beendet, morgen sitzt ja wieder Albon im Auto. Aber in der zweiten Woche will ich genau so weitermachen – reichlich Runden und möglichst viel übers Auto lernen. Nur so bist du für den WM-Auftakt gerüstet.»

«Der Wagen liegt nach meinem Geschmack. Seine Reaktionen sind gut abzuschätzen, das trifft zu auf Änderungen an der Abstimmung und auch punkto Handling. Was den Motor angeht, so kümmere ich mich gar nicht um die genauen Einstellungen, das überlasse ich alles unseren Technikern. Ich finde, er fühlt sich gut an und läuft standfest, mehr kann ich in dieser Phase der Testfahrten nicht verlangen.»

Nach einem Jahr Formel-1-Pause kehrt der Russe in den GP-Sport zurück. «Daher fehlen mir viele Vergleiche, auch wenn ich nach der Saison den 2018er Toro Rosso pilotiert habe. Ich spüre, dass wir mehr Power haben als im Vorjahr, aber ich weiss auch, dass wir mit einer Basiseinstellung fahren, da kommt noch viel mehr. Doch ich könnte jetzt auch nicht behaupten, dass sich der Wagen komplett anders anfühlt als vor einem Jahr.»

«Ich hätte nicht mal auf die Zeitenliste gucken müssen, um zufrieden zu sein. Ich wünschte, jeder Testtag wäre so wie heute. Wenn ich auf meine ersten beiden Tage zurückblicke, dann wäre ich gerne noch mehr gefahren. Ich würde 200 Runden am Tag zurücklegen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob da mein Nacken mitspielt.»

«Von der Bestzeit lassen wir uns nicht blenden. Wir kennen unser Programm genau, und daran arbeiten wir konzentriert weiter. Wir stehen noch ganz am Anfang. Klar habe ich es bei der schnellsten Runde fliegen lassen, aber auf Messers Schneide war das nicht. Schliesslich will ich nicht riskieren, ein neues Auto in die Mauer zu setzen. Gleichzeitig habe ich nicht getrödelt, schliesslich sollen die Daten aussagekräftig sein.»

Barcelona-Test, 3. Tag (20. Februar)

1. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, 1:17,704 min (137 Runden)
2. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:17,762 (138)
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault R.S.19, 1:18,164 (80)
4. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF90, 1:18,350 (134)
5. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:18,787 (109)
6. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.19, 1:18,800 (63)
7. Romain Grosjean (F), Haas VF-19-Ferrari, 1:19,060 (69)
8. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-19-Ferrari, 1:19,249 (48)
9. Carlos Sainz (E), McLaren MCL34-Renault, 1:19,354 (90)
10. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP19-Mercedes, 1:20,102 (67)
11. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:20,693 (88)
12. Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:20,818 (94)
13. George Russell (GB), Williams FW42-Mercedes, 1:25,625 (23)

Barcelona-Test, 2. Tag (19. Februar)

1. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF90, 1:18,247 min (157 Runden)
2. Lando Norris (GB), McLaren MCL34-Renault, 1:18,553 (104)
3. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-19-Ferrari, 1:19,206 (59)
4. Alex Albon (T), Toro Rosso STR14-Honda, 1:19,301 (132)
5. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:19,312 (101)
6. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:19,535 (89)
7. Pierre Gasly (F), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:19,814 (92)
8. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.19, 1:19,837 (95)
9. Daniel Ricciardo (AUS), Renault R.S.19, 1:19,886 (28)
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:19,928 (74)
11. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP19-Mercedes, 1:20,433 (79)
12. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-19-Ferrari, 1:21,849 (13)

Barcelona-Test, 1. Tag (18. Februar)

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF90, 1:18,161 min (169 Runden)
2. Carlos Sainz (E), McLaren MCL34-Renault, 1:18,558 (119)
3. Romain Grosjean (F), Haas VF-19-Ferrari, 1:19,159 (62)
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:19,426 (126)
5. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:19.462 (112)
6. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, 1:19,464 (74)
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP19-Mercedes, 1:19,944 (30)
8. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:20,127 (69)
9. Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:20,135 (79)
10. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.19, 1:20,980 (65)
11. Daniel Ricciardo (AUS), Renault R.S.19, 1:20,983 (44)

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