Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Stefano Domenicali über Leclerc, Vettel, Schumacher

Von Mathias Brunner
​2008 bis 2014 war er Ferrari-Teamchef, aber auch als Lamborghini-CEO ist Stefano Domenicali der Formel 1 eng verbunden geblieben, Nun spricht er über die die Ferrari-Fahrer Leclerc, Vettel und Schumacher.

Die Formel 1 ohne Stefano Domenicali, das geht durchaus, aber Domenicali ohne Formel 1, das geht überaupt nicht. Natürlich hat der Italiener den Grand-Prix-Sport nie aus den Augen gelassen, auch wenn der 54jährige Imoleser heute als Lamborghini-CEO arbeitet und nicht mehr als Ferrari-Rennchef, wie von 2008 bis 2014.

Im Anschluss an den Grossen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps haben Kollegen der RAI Domenicali vors Radiomikrofon geholt, um in der Sendung «Radio anch’io Sport» über die aktuelle Formel 1 zu sprechen. Dabei sagt Domenicali über Belgien-GP-Sieger Charles Leclerc: «Leclerc ist ein fabelhafter Junge, der den Kopf am richtigen Ort hat. Ein Profi durch und durch, der seine Emotionen sehr gut unter Kontrolle hat. Er ragt aus den Talenten heraus, weil er sichtlich aus besonderem Holz geschnitzt ist.»

«Es gibt viele Piloten, die schnell sind. Es gibt auch viele Fahrer, die technisch gut gerüstet sind. Bei Charles jedoch erkenne ich eine mentale Überlegenheit, mit einer Klarheit im Kopf, als wäre er ein routinierter Fahrer. Er erinnert mich dabei sehr an Niki Lauda, er ist so ruhig wie damals der Österreicher, beinahe kühl schon. Ich bin mir ganz sicher, dass wir von Leclerc noch sehr viel hören werden.»

Sebastian Vettel hat in diesem Jahr viel Kritik einstecken müssen, aber Domenciali eilt ihm zur Seite: «Monza wird für Ferrari ein ganz wichtiges Wochenende, und ich bin davon überzeugt, dass wir einen aggressiven Vettel erleben werden. Ich erkenne da keinen Fahrer, der innerlich abgedankt hat. Vielmehr erwarte ich einen ganz kampfstarken Weltmeister. Ferrari konnte sich in Monza immer gut in Szene setzen. Ich sehe Vettel und Leclerc als Hauptdarsteller im Grossen Preis von Italien.»

«Belgien hat dem Team gewiss jene Selbstsicherheit zurückgegeben, die mit den Niederlagen in Bahrain und Österreich ein wenig verloren gegangen war. Auch wenn Mercedes bärenstark agiert und Hamilton wie ein ganz Grosser fährt, so sehe ich Ferrari in der zweiten Saisonhälfte als einen Gegner, den alle auf der Rechnung haben müssen.»

Über den aufstrebenden Mick Schumacher sagt Domenicali: «Ich kenne ihn, seit er ein kleiner Junge war. Er macht sich prächtig, aber wir müssen ihm noch immer Zeit geben. Er braucht ein weiteres Jahr in der Formel 2, um seine Entwicklung fortzusetzen und um für die Formel 1 bereit zu sein. Er hat genügend Talent und Verlangen, um Erfolg zu haben.»

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