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Esteban Ocon (Renault): «Mehr Platz als im Mercedes»

Von Mathias Brunner
​Der 23jährige Esteban Ocon schildert die ersten Eindrücke nach seinem Wechsel vom Mercedes-Testfahrer zum GP-Stammpiloten bei Renault: «Vor allem habe ich im Renault mehr Platz als im Mercedes.»

Renault-Rückkehrer Esteban Ocon bewies Sinn für Humor. Am Morgen kam er mit einer Kappe zur Arbeit, auf welcher zu lesen war: «Das ist mein erster Tag, sagt Hallo!» Wie sich herausstellte, musste er ziemlich oft Hallo sagen, «denn ich kannte von meiner Zeit als Reservist bei Renault vor einigen Jahren noch einige Leute, aber es gibt auch sehr viele neue Gesichter.» Die Kappe hatte er sich übrigens von Daniel Ricciardo geschnappt, dessen Startnummer 3 schwarz abgeklebt und frech den eigenen Namen und die französische Trikolore angebracht.

Der frühere Mercedes-Junior sagt: «Es fühlt sich grossartig an, wieder am Lenkrad zu sitzen und zu wissen, dass ich im nächsten Jahr in der Startaufstellung sein werde. Auf diesen Moment hatte ich Monate gewartet. Ich bin sehr warmherzig empfangen worden bei Renault. Aber dann krempelten wir die Ärmel hoch und gingen an die Arbeit.»

«Es dauerte einen Moment, bis ich mich ans Auto gewöhnt hatte. Der grösste Unterschied – ich habe mehr Platz im Wagen. Denn der Renault, der für Daniel und Nico gebaut worden war, ist geräumiger als der Mercedes für Lewis und Valtteri. Das macht es schon mal leichter. Aber ich würde sagen, erst am Nachmittag konnte ich anfangen, das Limit des Fahrzeugs auszuloten.»

«Ich wollte wieder in Tritt kommen, meinen Sitz perfektionieren, das erste Gefühl fürs Auto und die Reifen bekommen. Der Motor ist für mich ja auch neu, an Power mangelt es nicht. An der Fahrzeugbalance müssen wir feilen, aber wir haben heute mal ein Fundament gegossen. Für mich ist es ganz wichtig, dass ich zwei Tage zum Fahren komme. Auch vor dem Hintergrund, dass wir im kommenden Testwinter nicht mehr acht Tage haben, sondern nur noch sechs, also drei pro Pilot. Zudem bin ich 2019 nicht oft zum Fahren gekommen, da schätze ich jede Minute, die ich nun im Wagen verbringen kann.»

Der WM-Siebte von 2017 sagt: «Der Test ist auch wichtig, um all die Leute kennenzulernen und zu verstehen, wie sie arbeiten. Am ersten Tag gibt da sehr viel zu bereden. Am zweiten Tag kann man sich mehr aufs Fahren konzentrieren.»

«Ich bin mit 2019er und 2020er Reifen gefahren, ich könnte jetzt nicht sagen, dass der Unterschied wie Tag und Nacht ist, ohne auf Details eingehen zu wollen. Heute ging es primär darum, dass ich mich einlebe, morgen werden wir mehr Dauerläufe fahren.»

Der 50fache GP-Teilnehmer verrät: «Was die Fahrzeugabstimmung angeht, so richte ich mich zunächst ganz nach dem Team, sie wissen, wie man dieses Auto trimmt. Der Unterschied beim Set-up zwischen Daniel und Nico war nicht massiv, es geht um Details. Jedes Rennauto ist wieder anders, und ich sauge derzeit alles auf wie ein Schwamm, was mir die Ingenieure über den Wagen sagen. Ich stecke da in einer steilen Lernkurve und finde Schritt um Schritt heraus, wie sich der Wagen mit verschiedenen Veränderungen der Abstimmung verhält.»

Abu Dhabi-Test, Tag 1 (3. November)

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:37,124 (138 Runden) Mischung C4 des Jahres 2019
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF90, 1:37,991 (135) C5 2020
3. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, 1:38,183 (72) C5 2020
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP19-Mercedes, 1:38,434 (120) C5 2020
5. Romain Grosjean (F), Haas VF-19-Ferrari, 1:39,526 (144) C5 2020
6. Lando Norris (GB), McLaren MCL34-Renault, 1:39,741 (121) C5 2020
7. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:39,926 (151) C3 2020
8. Esteban Ocon (F), Renault R.S.19, 1:39,962 (75) C4 2020
9. George Russell (GB), Williams FW42-Mercedes, 1:40,368 (87) C5 2020
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:40,903 (93) C4 2019
11. Sean Gelael (IND), Toro Rosso STR14-Honda, 1:41,640 (67) C4 2020
12. Roy Nissany (IL), Williams FW42-Mercedes, 1:45,268 (35) C3 2020

C1 = härteste Mischung, C5 = weichste

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