Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Test in Abu Dhabi: Leclerc (Ferrari) vor Russell

Von Mathias Brunner
​Das war mal ganz was Neues: Ein Mercedes in Abu Dhabi schnellstes Auto – einen halben Tag lang und mit dem jungen George Russell am Lenkrad. Dann aber übernahm Charles Leclerc im Ferrari die Spitze.

Der junge Engländer George Russell hat die Formel-1-WM 2019 als 20. und damit als Letzter abgeschlossen. Über sein Talent sagt das nichts aus, denn er hat im Quali-Duell bei Williams den erfahrenen Robert Kubica mit 21:0 gedemütigt und den Polen in fast jedem WM-Lauf hinter sich gelassen – bis eben auf den Chaos-GP von Hockenheim, in welchem Kubica Zehnter wurde und damit den einzigen Punkt des britischen Traditionsrennstalls geholt hat.

Russell sitzt beim Reifen-Test von Pirelli deshalb im Silberpfeil, weil sich Reservist Esteban Ocon zu Renault abgeseilt hat und die Stammfahrer in Kuala Lumpur weilen, bei Mercedes-Sponsor Petronas. Einen halben Tag lang hielt er die Spitze, dann schob sich der zweifache GP-Sieger Charles Leclerc nach vorne.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hält grosse Stück auf den 21jährigen Russell. «Wer als Rookie hintereinander die Titel in der GP3 und dann in der Formel 2 holt, der ist ein besonderer Rennfahrer. Das gelingt nicht allen Piloten.» Charles Leclerc hat das übrigens auch geschafft, ein Jahr vor Russell.

Wolff hat betont, dass er diesen Test von Russell nicht als Bewerbung für einen GP-Stammplatz 2021 sehe. «Ich habe George von Anfang an gesagt, das sei keine Prüfung. Denn wir wissen bereits, was er kann. Daher sehen wir ihn ungeachtet der Testfahrten als künftigen Mercedes-GP-Piloten. Er hat den rohen Speed, er hat das Talent, er hat die Rennintelligenz. Beim Test geht es darum, dass er mehr Erfahrung sammeln kann. Er muss uns nichts beweisen. Zudem ist George bei Williams unter Vertrag.»

Vor dem Test in Abu Dhabi war Russell ebenfalls in Arabien unter dem guten Stern unterwegs, bei den Testfahrten im Anschluss an den Bahrain-GP.

Bei Williams hat Roy Nissany das Auto an Nicholas Latifi abgegeben. Stricke hat der Israeli keine zerrissen, blamiert hat er sich allerdings auch nicht.

Die Temperaturen kitzeln die 30-Grad-Marke, die Piste ist weit über 40 Grad warm. Niemand wird behaupten können, man habe die neuen Pirelli-Reifen nicht auf richtig aufwärmen können.

Der Italiener Antonio Giovinazzi hat eine kurze Mittagpause bei Alfa Romeo-Sauber genutzt, um über die 2020er Pirelli zu sprechen: Er ist der Ansicht von Romain Grosjean, wonach die Mailänder das Rad nicht neu erfunden haben.

Antonio: «Wir haben bis zum Mittag hier lediglich die Mischung C3 der 2020er Reifen probiert. Mein Eindruck hier in Arabien ist gar nicht positiv. Ich finde den Reifen weniger gut als den diesjährigen.»

Wir werden später hier am Yas Marina Circuit noch Gelegenheit erhalten, mit Pirelli-Rennchef Mario Isola zu sprechen.

Abu Dhabi-Test, Tag 2, 4. November (nach fünf Stunden)

1. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF90, 1:37,401 (74 Runden)
2. George Russell (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:37,833 (88)
3. Lance Stroll (CAN), Racing Point RP19-Mercedes, 1:37,999 (66)
4. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR14-Honda, 1:38,166 (81)
5. Carlos Sainz (E), McLaren MCL34-Renault, 1:38,729 (43)
6. Alex Albon (GB), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:39,181 (72)
7. Esteban Ocon (F), Renault R.S.19, 1:39,193 (80)
8. Nicholas Latifi (CAN), Williams FW42-Mercedes, 1:40,188 (36)
9. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-19-Ferrari, 1:41,047 (78)
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:41,738 (70)
11. Roy Nissany (IL), Williams FW42-Mercedes, 1:43,892 (38)

Zum Vergleich:
Pole-Position zum Abu Dhabi-GP:
Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:34,779
Schnellste Rennrunde:
Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:39,283

Abu Dhabi-Test, Tag 1 (3. November)

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:37,124 (138 Runden) Mischung C4 des Jahres 2019
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF90, 1:37,991 (135) C5 2020
3. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, 1:38,183 (72) C5 2020
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP19-Mercedes, 1:38,434 (120) C5 2020
5. Romain Grosjean (F), Haas VF-19-Ferrari, 1:39,526 (144) C5 2020
6. Lando Norris (GB), McLaren MCL34-Renault, 1:39,741 (121) C5 2020
7. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:39,926 (151) C3 2020
8. Esteban Ocon (F), Renault R.S.19, 1:39,962 (75) C4 2020
9. George Russell (GB), Williams FW42-Mercedes, 1:40,368 (87) C5 2020
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:40,903 (93) C4 2019
11. Sean Gelael (IND), Toro Rosso STR14-Honda, 1:41,640 (67) C4 2020
12. Roy Nissany (IL), Williams FW42-Mercedes, 1:45,268 (35) C3 2020

C1 = härteste Mischung, C5 = weichste

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