Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Brasilien-Sieger Alex Albon: «Der Druck war enorm»

Von Mathias Brunner
​Im Herbst 2019 brach Alex Albon nach dem Brasilien-GP in Tränen aus: Eine Kollision mit Weltmeister Lewis Hamilton kostete ihn einen Podestplatz. Nun gewann der Thai-Brite den virtuellen Grand Prix von Brasilien.

Die Siegesserie von Ferrari-Star Charles Leclerc ist zu Ende: Nach zwei Siegen in Folge bei den virtuellen Grands Prix der Formel 1 (in China und Australien), dieses Mal stand der Monegasse zwar erneut wieder auf dem Podest, aber hinter seinen Rennkumpels, gegen die er schon auf Kartniveau gefahren war – Alexander Albon und George Russell. Für den Thai-Briten Albon ist der Sieg im Sim-GP von Brasilien eine kleine Genugtuung: Im echten WM-Lauf vom vergangenen Herbst lag der Londoner auf Podestkurs, dann aber kam es kurz vor Schluss des chaotischen Rennens zu einer Kollision mit Weltmeister Lewis Hamilton, Albon wurde nur 14.

Die Regeln sind auch virtuell streng: Der Monegasse Leclerc erhielt eine Dreisekundenstrafe, weil er es beim packenden Zweikampf gegen Albon mit der Streckenbegrenzung nicht allzu genau nahm. Dadurch fiel er hinter Russell auf

Albon und Leclerc entschieden sich auch für eine unterschiedliche Reifenstrategie. Bei den Rennen (halbe Distanz, gemessen am echten Brasilien-GP) ist jeweils ein Stopp Pflicht. Leclerc, WM-Vierter von 2019, kam früher herein und wählte die harten Pirelli; Albon blieb länger draussen und holte dann mittelharte Reifen. Die Führung pendelte ständig hin und her. Am Ende hatte Albon die Nase vorn.

Grundlage zum Sieg von Albon war ein Raketenstart: Er ging nach dem fünften Platz im Qualifying gleich in Führung (während der von Pole gestartete Stoffel Vandoorne im Mercedes mit Ferrari-Junior Enzo Fittipaldi kollidiert und dann auch noch mit George Russell). Russell fiel auf Rng 4 zurück, Vandoorne und Fittipaldi wurden nicht mehr in den Top-Ten gesehen.

Alexander Albon (WM-Achter von 2019) staunte: «Es fliesst so viel Adrenalin in diesen Rennen, du schwitzt wahnsinnig. Nach meinem mässigen Qualifying habe ich viele Starts geübt, und dank Honda und meinem Ingenieure Marcel ist mir das perfekt gelungen. Du spürst wirklich Druck, auch wenn es sich nur im virtuelle Rennen handelt, und das tut gut, denn dieser Druck fehlt mir.»

Der nächste Sim-Grand Prix findet am 10. Mai auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya statt, so wie er auch im richtigen Leben geplant gewesen wäre. Wer dann für die einzelnen Rennställe antritt, steht noch nicht fest. Die Formel-1-Führung hatte angekündigt, dass mehr und mehr Piloten aus dem 2020er Startfeld antreten, beim Brasilien-GP waren es nur sechs.

Das Rennen von Interlagos wurde an jenem Tag durchgeführt, an welchem die Formel 1 erstmals seit 1985 in Zandvoort hätte fahren sollen. Weil die niederländische Rennstrecke nicht Teil des 2019er Formel-1-Spiels ist (Grundlage für die virtuelle Serie), konnten die Fans wählen, auf welcher anderen Bahn die Piloten ihr Können zeigen sollen. Sie entschieden sich für Brasilien.

Virtueller Grand Prix von Brasilien

1. Alex Albon* (T), Red Bull Racing
2. George Russell* (GB), Williams
3. Charles Leclerc* (MC), Ferrari
4. Stoffel Vandoorne (B), Mercedes
5. Esteban Gutiérrez (MEX), Mercedes
6. Christian Lundgaard (DK), Renault
7. Enzo Fittipaldi (BR), Ferrari
8. Louis Delétraz (CH), Haas
9. Nicholas Latifi* (CDN), Williams
10. Lando Norris* (GB), McLaren
11. David Schumacher (D), Racing Point
12. Petter Solberg (N), Renault
13. Ben Stokes (GB), Red Bull Racing
14. Juan Manuel Correa (USA), Alfa Romeo
15. Alessio Romagnoli (I), AlphaTauri
16. Jelle van Vucht (NL), McLaren
17. Stuart Broad (GB), AlphaTauri
18. Jimmy Broadbent (GB), Racing Point
Out:
Antonio Giovinazzi* (I), Alfa Romeo
Pietro Fittipaldi (BR), Haas

* Fahrer aus dem 2020er Startfeld

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