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Ross Brawn zu Hamilton: Rassismus-Kritik stichhaltig

Von Mathias Brunner
Ross Brawn und Lewis Hamilton in Monaco 2017

Ross Brawn und Lewis Hamilton in Monaco 2017

​F1-Sportdirektor Ross Brawn lobt Weltmeister Lewis Hamilton, sich vehement gegen Rassismus zu stellen: «Er ist ein toller Botschafter, seine Worte sind stichhaltig, er hat unsere volle Unterstützung.»

Lewis Hamilton nimmt kein Blatt vor den Mund, was Rassismus angeht: «Die jüngsten Vorkommnisse haben einige schmerzliche Erinnerungen an meine Kindheit geweckt. Ich bin sicher, dass viele von euch, die Rassismus oder irgendeine Art von Diskriminierung erlebt haben, damit zu kämpfen hatten.»

«Ich habe so wenig über meine persönlichen Erfahrungen gesprochen, weil mir beigebracht wurde, sie für mich zu behalten, keine Schwäche zu zeigen, Widersacher auf der Strecke zu bekämpfen. Aber abseits der Piste wurde ich schikaniert und geschlagen. Und der einzige Weg, dies zu bekämpfen, war zu lernen, mich zu verteidigen, also ging ich zum Karatekurs. Die negativen psychologischen Auswirkungen sind nicht messbar.»

«Viele Leute scheinen von modernem Rassismus überrascht zu sein, aber für uns ist das alles leider nicht überraschend. Jene von uns, die schwarz sind oder braun oder etwas dazwischen, erleben das jeden Tag. Sie sollten sich nicht schuldig dafür fühlen, mit welcher Hautfarbe sie geboren sind. Sie sollten sich nicht ausgeschlossen fühlen und nicht um ihr Leben fürchten müssen.»

Nun hat Formel-1-Sportdirektor zu diesen und ähnlichen Worten des sechsfachen Weltmeisters Stellung genommen. Der 65jährige Brite sagt bei den Kollegen der britischen Sky: «Lewis ist ein fabelhafter Botschafter für unseren Sport, und ich finde seine Kommentare überaus stichhaltig – er hat unsere volle Unterstützung.»

«Was George Floyd in Amerika passiert ist, das ist grauenvoll, und solche Vorkommnisse gibt es viel zu häufig. Wie an den Reaktionen der Menschen rund um die Welt zu sehen ist, war das so etwas wie der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Wenn Hamilton sich gegen Rassismus stellt, dann stehen wir an seiner Seite.»

«Wir haben vor Jahren erkannt, dass es dem Motorsport an Vielfalt mangelt. Wenn wir das ändern wollen, dann müssen wir bei den ganz jungen Menschen beginnen. Das war einer der Gründer für das Programm ‘Formel 1 in Schulen’, wir müssen mehr Kinder dazu bringen, sich für Wissenschaft, Technik, Ingenieurskunst und Mathematik zu begeistern.»

«Bei unseren Programmen finden wir heute 40 Prozent Mädchen. Das ist mal ein Anfang. Und wir arbeiten international, um auch in Sachen Herkunft Vielfältigkeit zu erreichen. In den vergangenen Wochen forschen wir überdies an einem Programm, wie wir wieder mehr Kinder zum erschwinglichen Kartfahren ermuntern können.»

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