Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Baku-Reifenplatzer: Pirelli weist Schuld von sich

Von Rob La Salle
Nicht nur der beschädigte linke Hinterreifen von Max Verstappen wurde von den Pirelli-Ingenieuren eingehend untersucht

Nicht nur der beschädigte linke Hinterreifen von Max Verstappen wurde von den Pirelli-Ingenieuren eingehend untersucht

Formel-1-Reifenausrüster Pirelli hat nach den Highspeed-Unfällen von Lance Stroll und Max Verstappen eine Analyse durchgeführt. Die Italiener kommen zu einem anderen Schluss als Red Bull Racing.

Nachdem im Strassenrennen von Baku Aston-Martin-Pilot Lance Stroll und Red Bull Racing-Star Max Verstappen Highspeed-Abflüge hatten einstecken müssen, nahm Pirelli nicht nur die Reifen an den betroffenen Autos unter die Lupe. Bei der Analyse wurden auch die Gummis anderer GP-Renner untersucht, die gleich viele oder gar mehr Runden als die beschädigten Reifen hinter sich gebracht hatten.

Dabei kamen die Italiener zum Schluss: Die Schäden wurden nicht durch einen Produktions- oder Qualitätsmangel verursacht. Auch gab es keine Anzeichen von Materialermüdung, genauso wenig konnten Hinweise auf eine Ablösung der Lauffläche gefunden werden. In der entsprechenden Mitteilung weisen die Reifenprofis deshalb die Schuld an den Unfällen von sich.

In der entsprechenden Mitteilung schreibt Pirelli: «Die Ursachen für die beiden Reifenschäden hinten links an den Autos von Aston Martin und Red Bull Racing wurden eindeutig identifiziert.» Sowohl bei Strolls als auch bei Verstappens linkem Hinterreifen ist die innere Seitenwand kaputt gegangen, und der Schaden sei trotz der Einhaltung der Start-Vorgaben zum Mindestdruck und zur maximalen Heiztemperatur darauf zurückzuführen, wie die Reifen im Rennen eingesetzt wurden, heisst es weiter.

Damit wirft Pirelli unweigerlich die Frage auf: Haben sich die Teams beim Reifendruck in einer Grauzone bewegt? Red Bull Racing stellt in einem Statement jedoch klar: «Wir haben während der Untersuchung des Reifenschadens von Max, der sich in der 47. Runde des Aserbaidschan-GP ereignet hat, eng mit Pirelli und der FIA zusammengearbeitet, und können bestätigen, dass kein Fehler am Auto gefunden wurde.»

«Wir haben uns zu jeder Zeit an die Reifenparameter von Pirelli gehalten und werden uns auch weiterhin an deren Vorgaben halten. Wir sind dankbar, dass bei den Highspeed-Unfällen keine Fahrer verletzt wurden», betont der Rennstall aus Milton Keynes.

Pirelli hat den Bericht zur Analyse an die FIA und die Teams weitergeleitet. Zusammen mit den Verantwortlichen des Weltverbands haben sich die Ingenieure des Reifenriesen auf neue Vorgaben zur Messung und Überwachung der Vorgaben bezüglich Druck und Temperatur geeinigt. Ausserdem werden in der neuesten Direktive jene Praktiken, die von den Teams eingesetzt werden, um die Reifendrücke nach der Messung zu senken, unterbunden.

Aserbaidschan-GP, Baku

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:39:40,034h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,421 sec
03. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +2,865
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +3,995
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +4,918
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +6,604
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +7,063
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +7,936
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +9,132
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,021
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,727
12. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +11,748
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +14,018
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +14,615
15. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +17,789
16. Nicholas Latifi* (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +13,052
*10-sec-Stop-and-Go-Strafe in 30-Sek-Zeitstrafe umgewandelt (Boxengasse während der Gelbphase nicht genutzt)
Out
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Getriebedefekt
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Reifenschaden, Unfall
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Reifenschaden, Unfall
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Motordefekt

WM-Stand nach 6 von 22 Rennen

Fahrer
01. Verstappen 105 Punkte
02. Hamilton 101
03. Pérez 69
04. Norris 66
05. Leclerc 52
06. Bottas 47
07. Sainz 42
08. Gasly 31
09. Vettel 28
10. Ricciardo 26
11. Alonso 13
12. Ocon 12
13. Stroll 9
14. Tsunoda 8
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Schumacher 0
18. Russell 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Teams
01. Red Bull Racing 174 Punkte
02. Mercedes 148
03. Ferrari 94
04. McLaren 92
05. AlphaTauri 39
06. Aston Martin 37
07. Alpine 25
08. Alfa Romeo 2
09. Haas 0
10. Williams 0

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 15:20, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 16:15, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 17:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 5