Formel 1: Hohn von Christian Horner

Lance Stroll sicher: «Verlasse Aston Martin nicht»

Von Mathias Brunner
Lance Stroll in Montreal

Lance Stroll in Montreal

​Von vielen Fans und Fachleuten zu hören: Lance Stroll sitzt nur im Aston Martin, weil der Chef der Firma Lawrence Stroll heisst – Lances Vater. Stroll junior beteuert, er bleibe bei Aston Martin.

Klar rümpften 2017 zahlreiche Formel-1-Freunde die Nase, als der kanadische Teenager Lance Stroll in Australien sein GP-Debüt gab – noch ein Bezahlfahrer, na prima.

Aber in Wahrheit hat Stroll immer Leistung gebracht: Italienischer Formel-4-Titel 2014, Gewinner der Winterserie Toyota Racing Series 2015, F3-Champion 2016. Das alles brachte ihm vor dem Hintergrund des Nachwuchsfahrer-Punktesystems der FIA genügend Zähler ein, um den Formel-1-Führerschein namens Superlizenz zu verdienen.

Auch nicht zu verachten: Nur einmal schaffte es 2017 ein Fahrer aufs Podest, der nicht von Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing kam. Sein Name: Lance Stroll, als Dritter in Baku.

Der junge Kanadier sagte zu seinem Image: «Geld hat Türen geöffnet, keine Frage. Wir reden hier von einem extrem teuren Sport. Es gibt unzählige Piloten, welchen diese Chance verwehrt bleiben, Fahrer, die sehr talentiert sind, aber wegen Geldmangels irgendwann stranden. Aber ich habe für den Schritt in die Formel 1 hart gearbeitet, und ohne meine Siege und Titel wäre ich nicht zu Williams gekommen.»

Die Förderung seines Sohnes vom Kart bis in den Formel-1-Williams soll den Unternehmer Lawrence Stroll Schätzungen zufolge rund 30 Millionen Dollar gekostet haben, samt Privattests seines Sohnes in einem 2014er Williams-Renner auf verschiedenen Rennstrecken rund um die Welt.

Inzwischen hat Stroll mit erst 25 Jahren schon 152 Grands Prix bestritten, 2023 wurde er WM-Zehnter mit Aston Martin, aber die Meinung vieler Fans ist geblieben – ohne Papa hätte der Sohn kein Formel-1-Cockpit mehr.

Aston Martin-Teamchef Mike Krack wehrt sich gegen diese Darstellung. Der Luxemburger sagte im Podcast Beyond the Grid: «Lance hat teilweise überragende Leistungen gezeigt – ich erinnere ans Abschlusstraining von Istanbul 2020, als er unter schwierigsten Bedingungen zur Pole-Position fuhr.»

«Für mich ist Lance Stroll ein Fahrer, der unterschätzt wird. Er ist viel besser als die Leute glauben. Und er ist ein verdammt harter Arbeiter. Er ist zudem ein höflicher, feiner Kerl, was die meisten Menschen verkennen, weil sie sich nicht die Mühe machen, ihn besser kennenzulernen.»

«Es ist einfach, zu behaupten, er habe seinen Platz nur wegen seines Vaters. Aber Lance ist ein sehr guter Fahrer, und das zeigt sich vor allem dann, wenn die Bahn schmierig ist. Es ist auffällig, dass er bei solchen Verhältnissen immer vorne mitmischt.»

2024 liegt Stroll auf dem elften WM-Zwischenrang: Zehnter in Bahrain, Sechster in Australien, Neunter in Imola, Siebter beim Heim-GP in Montreal, das sind seine vier Punktefahrten in neun Rennen. Sein Stallgefährte Fernando Alonso ist hingegen in sieben Mal in die Punkte gefahren, in Sachen Punkte steht es 41:17 für den Spanier.

Stroll junior im Rahmen des Kanada-GP: «Ich habe mich im Laufe der Jahre an die Kritiker gewöhnt, ich lasse lieber meine Leistungen auf der Strecke antworten. Ich bin mit Aston Martin auf einem Weg Richtung Spitze, und ich weil weiter Teil dieser Reise sein.»

Mike Krack bestätigt, dass Lance bleibt: «Wir wissen, dass dies hier sein Zuhause ist, und wir setzen auf Kontinuität.»

Fernando Alonso hat im vergangenen April bis Ende 2026 bei Aston Martin unterschrieben. Die Verlängerung mit Lance Stroll gilt als beschlossene Sache, auch wenn Vertragsdauern mit dem Sohn des Hauses noch nie kommuniziert worden sind.

Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:45:47,927 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +3,879 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +4,317
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +4,915
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +10,199
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +17,510
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +23,625
08. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +28,672
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +30,021
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +30,313
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +30,824
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +31,253
13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +40,487
14. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +52,694
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1 Runde
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Crash
Alex Albon (T), Williams, Crash
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Crash
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Motor
Logan Sargeant (USA), Williams, Crash

WM-Stand (nach 9 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 194 Punkte
02. Leclerc 138
03. Norris 131
04. Sainz 108
05. Pérez 107
06. Piastri 81
07. Russell 69
08. Hamilton 55
09. Alonso 41
10. Tsunoda 19
11. Stroll 17
12. Ricciardo 9
13. Oliver Bearman (GB) 6
14. Hülkenberg 6
15. Gasly 3
16. Albon 2
17. Ocon 2
18. Magnussen 1
19. Zhou 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 301 Punkte
02. Ferrari 252
03. McLaren 212
04. Mercedes 124
05. Aston Martin 58
06. Racing Bulls 28
07. Haas 7
08. Alpine 5
09. Williams 2
10. Sauber 0


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