1. Training Bahrain: Norris 1., Hamilton (Ferrari) P3

Lando Norris gibt den Ton an
Eines gleich mal vorweg: Die Reihenfolge dieses Trainings ist spannend, aber gehen Sie nicht davon aus, dass sie sich im Qualifying wiederholen wird, geschweige denn im Rennen.
Seit Jahren monieren die Piloten: Im Grunde ist das erste Training hier sinnfrei, denn es ist markant wärmer als später im Abschlusstraining und auch im Grand Prix. Vor diesem Hintergrund ist die Arbeit an der Abstimmung schwierig, diese Problematik stellt sich den Piloten und ihren Ingenieuren auch beispielsweise in Abu Dhabi.
Ebenfalls verfälschend: Gleich sechs Stammfahrer waren im ersten Training Zuschauer (so viele wie in Abu Dhabi 2024), ersetzt durch aufstrebende Piloten, die Formel-1-Erfahrung sammeln sollen.
Als Rookies im Einsatz auf dem Bahrain International Circuit: Iwasa bei Red Bull Racing (für Weltmeister Max Verstappen), Dino Beganovich bei Ferrari (für Charles Leclerc), Frederik Vesti bei Mercedes (für George Russell), Felipe Drugovich bei Aston Martin (für Fernando Alonso), Ryo Hirakawa bei Haas (für Oliver Bearman) sowie Luke Browning bei Williams (für Carlos Sainz).
Das bedeutete auch: Erstmals drei Japaner gleichzeitig auf der Bahn seit dem Brasilien-GP 2007, mit Takuma Sato bei Super Aguri, Kazuki Nakajima bei Williams und Sakon Yamamoto bei Spyker.
Die Teams zeigen in Bahrain folgende Verbesserungen.
McLaren
Anderer Einlass der vorderen Bremsbelüftung, für verbesserte Anströmung des Wagenkörpers.
Ferrari
Komplett neuer Unterboden für mehr Abtrieb und stabileres Verhalten des Hecks, dazu aerodynamisch optimierte Heckflügel-Stütze.
Red Bull Racing
Oberes Frontflügel-Element mit mehr Volumen, für mehr aerodynamische Balance mit dem Heckflügel; dazu vergrösserte Abluftkiemen für Rennen bei hohen Temperaturen.
Haas
Vergrösserter Luftauslass der Motorverkleidung, um Wärme besser aus dem Motorraum abzuleiten. Dies ist eine Modifikation im Hinblick auf Rennen bei heissen Temperaturen.
Ohne Updates in Bahrain: Mercedes, Aston Martin, Alpine, Racing Bulls, Williams, Sauber.
Das Training begann bei 35,1 Grad Lufttemperatur, die Bahn auf 48,1 Grad aufgeheizt, die Rennställe im Test-Modus: RBR-Fahrer Iwasa mit riesigen Messrechen am Heck, die Racing Bulls mit reichlich FloViz auf dem Frontflügel, lesen Sie hier, worum es geht.
Mercedes-Reservist Frederik Vesti rutschte in der ersten Kurve von der Bahn, abgesehen vom Stolz wurde nichts beschädigt. Haas-Fahrer Esteban Ocon beklagte sich über mangelnden Geradeauslauf seines Rennwagens, der Wagen ziehe nach rechts.
Mercedes-Teenager Kimi Antonelli brachte seinen Silberpfeil an die Box zurück: «Ich habe keine Motorleistung.» Der Motor schien überhitzt zu haben, dies nach einem Problem mit dem Wasserdruck, worauf die Elektronik einen Sicherheitsmodus einschaltete. Die Mechaniker nahmen das Getriebe weg, auf der Suche nach dem Leck.
Ferrari-Star Lewis Hamilton beklagte sich über mangelnden Grip, kein Wunder bei den hohen Temperaturen, so waren die jüngsten Verbesserungen am Modell SF-25 schwer auf Tauglichkeit zu prüfen. Auch der dreifache GP-Sieger Oscar Piastri jammerte über mangelnde Haftung der Rennstrecke. Racing Bulls-Fahrer Liam Lawson über die Fahrzeugbalance: «Schockierend.»
Stand nach 20 Minuten: Norris, Albon, Piastri, Oscon, Gasly, Tsunoda, Hamilton. Bester Rookie: Vesti auf P9.
Yuki Tsunoda beschwerte sich am Funk, der Motor näme nur träge Gas an. Honda regulierte die Elektronik nach. Kurioser Zwischenfall mit dem Japaner an der Box: Yuki fuhr an seiner verblüfften Mannschaft vorbei, weil er die Box woanders witterte.
Dank der Haftkraft weicher Reifen übernahm Nico Hülkenberg im Sauber die Spitze, vier Zehntelsekunden schneller als Gabriel Bortoleto, trotz eines üblen Verbremsers von Hülki. Piastri rutschte in der letzten Kurve von der Bahn und konnte Nico die Führung nicht abnehmen.
Stand nach 40 Minuten: Gasly, Albon, Ocon, Hülkenberg, Doohan, Tsunoda, Piastri und Lawson, Hamilton auf P14.
Missverständnis zwischen den Williams-Fahrern: Alex Albon versuchte, aus dem Weg zu gehen, als Reservist Luke Browning herangeschossen kam, da sind die beiden an einem Riesen-Crash vorbeigeschrammt. Der dahinter folgende Aston Martin-Fahrer Felioe Drugovich sass erste Reihe Mitte: «Uff, das war knapp!»
Eine Viertelstunde vor Schluss dann WM-Leader Lando Norris vorne, und endlich durfte auch Lewis Hamilton mit weichen Pirelli-Reifen auf die Bahn – Platz 3.
1. Training, Bahrain
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:33,204 min
02. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:33,442
03. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:33,800
04. Alex Albon (T), Williams, 1:33,928
05. Esteban Ocon (F), Haas, 1:34,184
06. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:34,262
07. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:34,396
08. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:34,397
09. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:34,484
10. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:34,508
11. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:34,628
12. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:34,667
13. Luke Browning (GB), Williams, 1:34,885
14. Dino Beganovich (S), Ferrari, 1:35,055
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:35,116
16. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin, 1:35,198
17. Ryo Hirakawa (J), Haas, 1:35,261
18. Frederik Vesti (DK), Mercedes, 1:25,325
19. Ayumi Iwasa (J), Red Bull Racing, 1:35,475
20. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:38,051