Nächste Strafe für Sainz? Russell ist das Thema leid

George Russell ist in der Fahrergewerkschaft GPDA engagiert, setzt sich für die Interessen der Piloten ein
Folgt auf die Toiletten-Strafe noch eine Fluch-Strafe für Carlos Sainz? Sein Kollege George Russell hat eine klare Meinung zum Thema.
Weil Carlos Sainz vor dem Japan-GP Magen-Darm-Probleme hatte und vor dem Rennen zur Toilette musste, verspätete sich der Spanier fünf Sekunden zur Nationalhymne – und kassierte 20.000 Euro Strafe (10.000 davon zur Bewährung ausgesetzt). Der Spanier zeigte sich darüber enttäuscht – und verwendete in seiner Stellungnahme dazu einen Kraftausdruck. Dafür könnte dem Spanier nun eine weitere Strafe drohen. Für Fluchwörter in Pressekonferenz gab es bereits in der Vergangenheit Strafen.
Mercedes-Pilot George Russell sagte dazu auf Nachfrage: «Ich erkenne absolut an, dass wir die Pflicht haben, für die Nationalhymne da zu sein. Aber es ist nicht so einfach, wie die Leute vielleicht denken, pünktlich da zu sein. Wir rennen oft zur Toilette, und manchmal sind keine Toiletten frei, wenn man aus dem Auto springt, zur Hymne geht und dann von Leuten in der Startaufstellung für ein Interview aufgehalten wird. Es ist also nicht so, dass wir nur eine einzige Aufgabe haben und das war's. Wir versuchen, uns einen Moment Zeit zu nehmen, durchzuatmen. In diesem Moment vor Ort zu sein, ist manchmal gar nicht so einfach.»
Sainz hatte sich entschuldigt und erklärt, dass es ihm wichtig sei, pünktlich bei der Hymne zu sein – nur diesmal eben etwas Dringendes dazwischengekommen war.
Zu einer möglichen nächsten Strafe für Sainz wegen Fluchens sagte Russell: «Ehrlich gesagt möchte ich dem Thema aus meiner persönlichen Sicht nicht noch mehr Aufmerksamkeit schenken, weil wir in diesen Monaten alles gesagt haben, was wir zu sagen hatten.» Strafen sind seit dem Schmuck- und Piercingverbot und spätestens seit dem Fluchwort-Verbot immer wieder Thema. Die meisten Piloten sind dagegen.
Russell hat aber das Gefühl, dass die Äußerungen der Fahrer nicht erhört werden: «Leider hat es wenig oder gar keine Auswirkungen gehabt. Ich weiß, dass alle Fahrer Stefano und der Formel 1 zu 100 Prozent vertrauen, und wir wissen, dass sie mit den Teams zusammenarbeiten.» Gemeint ist Stefano Domenicali, CEO der Formel, also dem kommerziellen Rechteinhaber und damit Konterpart zum Weltverband FIA (der für Reglement und damit Strafen zuständig ist).
Russell wirft die Frage in den Raum: «Ist es nicht in unser aller Interesse, dass all geregelt wird und wir einfach Stabilität und Zusammenarbeit in der Zukunft sehen? Wir wollen einfach nur Zusammenarbeit, es macht keinen Sinn, sich über diese Themen zu streiten.»
Russell ist zusammen mit Carlos Sainz einer der Direktoren in der Fahrergewerkschaft GPDA, vertritt also die Interessen der Piloten – unter anderem im Dialog mit dem Weltverband.
Williams-Teamchef James Vowles verriet übrigens, dass er ein Meeting mit der FIA möchte, um den Fall zu besprechen – und zu erfahren, was Sainz alternativ hätte machen sollen.
1. Training, Bahrain
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:33,204 min
02. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:33,442
03. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:33,800
04. Alex Albon (T), Williams, 1:33,928
05. Esteban Ocon (F), Haas, 1:34,184
06. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:34,262
07. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:34,396
08. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:34,397
09. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:34,484
10. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:34,508
11. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:34,628
12. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:34,667
13. Luke Browning (GB), Williams, 1:34,885
14. Dino Beganovich (S), Ferrari, 1:35,055
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:35,116
16. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin, 1:35,198
17. Ryo Hirakawa (J), Haas, 1:35,261
18. Frederik Vesti (DK), Mercedes, 1:25,325
19. Ayumi Iwasa (J), Red Bull Racing, 1:35,475
20. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:38,051