Jeddah, 1. Training: Gasly Schnellster, McLaren stark

Pierre Gasly war am Freitag am Nachmittag der Schnellste
Vor einer Woche noch Schlusslicht der Teamwertung – jetzt plötzlich Trainings-Spitze! Das Alpine-Team hat im ersten freien Training in Saudi-Arabien ein Ausrufezeichen gesetzt. Pierre Gasly fuhr die Bestzeit der ersten Session in Jeddah. Erwartet stark in der ersten Session: die beiden McLaren.
Der Auftakt in den Schlussspurt des Triple-Headers verlief weitestgehend störungsfrei. Das Rennwochenende in Saudi-Arabien ist das dritte Rennen in Serie. Nach Japan und Bahrain nun Saudi-Arabien. Nach dem fordernden Saisonauftakt mit fünf Rennen (sechs, zählt man den Sprint mit) in sechs Wochen geht es nun ausgerechnet auf eine besonders schnelle und anspruchsvolle Strecke: Der Jeddah Corniche Circuit hat 27 Kurven, die größtenteils auf Highspeed gefahren werden. Dennoch lief auf der Strecke im FP1 alles glatt.
Die Bedingungen zu Beginn der Session: 28,1 Grad Lufttemperatur und knackige 49,1 Grad auf dem Asphalt – und das bei satten 71 Prozent Luftfeuchtigkeit. Gleich zu Beginn der Session wird es voll auf der Strecke: Lando Norris (McLaren) und Esteban Ocon (Haas) fahren als erste Fahrer pünktlich raus. Um 16:32 Uhr Ortszeit, 15:32 Uhr in Europa, sind dann alle 20 Piloten mindestens einmal auf der Piste gewesen (Letzter war Lance Stroll). Die meisten sind auf Mediums unterwegs, die Haas und Carlos Sainz auf Hart.
Die erste Rundenzeit im 1:30er-Bereich (1:30,454 min) geht an Lando Norris nach gut achteinhalb Minuten. Zum Vergleich: Verstappens Pole-Lap 2024 war eine 1:27.472 min., die schnellste FP1-Zeit war eine 1:29.659 min (ebenfalls Verstappen). Nach 13 Minuten fällt dann die nächste Marke: Norris fährt auf 1:29,980 min, George Russell zieht mit 1:29,674 vorbei (beide auf Medium).
Zwei bunte Geschichten am Rande: Oscar Piastri funkt an sein Team, dass sein Trinksystem nicht richtig funktioniert – es hat nämlich ein Leck. Das Getränk fließt entsprechend in den Helm und nicht in Oscar Piastris Mund. Suboptimal! Außerdem notieren die Rennkommissare einen Vorfall rund um Liam Lawson, der Anweisungen des Renndirektors nicht folgegeleistet haben soll. Das soll nach der Session untersucht werden.
Carlos Sainz im Williams schließt zur Spitzengruppe auf, schließt sich der 1:29er-Spitzengruppe an – und nach einer halben Stunde reiht sich auch Nico Hülkenberg dort ein.
Inzwischen haben viele Fahrer die weichen Reifen aufgeschnallt und das zeigt sich an den Zeiten: Nach 30 Minuten besteht der 1:29er-Klub aus Norris, Russell, Piastri, Leclerc, Verstappen, Hülkenberg und Sainz. Zur Halbzeit die Bestzeit: 1:29,246 von Norris auf Soft.
Yuki Tsunoda schließt bis auf sieben Hundertstel auf Verstappen auf. Überraschender neuer Spitzenreiter nach 37 Minuten: Pierre Gasly im Alpine (1:29,239). Die Streckentemperatur ist inzwischen auf 46 Grad gesunken, außerdem gut eingefahren, wird also immer schneller. Nach 43 Minuten sind die Top-13 Zeiten im 1:29er-Bereich gefahren, kommen nun langsam an die Box, um aufzutanken und Long-Runs zu fahren.
Auffällig: Die erste Hälfte des Feldes liegt extrem nah zusammen. Die 2021er-WM-Rivalen Hamilton und Verstappen trennen nur drei Tausendstel. Verstappen beklagte sich am Funk während der Session sowohl über Unter- als auch über Übersteuern. Er liegt aber ebenfalls drei Tausendstel vor seinem Teamkollegen Tsunoda.
Die Spitzengruppe ist gegen Ende der Session auf Hart unterwegs, die Racing Bulls versuchen auf Soft, ihre bislang schlechten Zeiten zu verbessern. Liam Lawson schießt erfolgreich auf Platz 11 hoch, Hadjar auf 15.
Die Top-16 liegen allesamt binnen einer Sekunde, die Top-6 innerhalb vier Zehntel. Auch wenn die Session nur bedingt aussagekräftig ist, verspricht sie dennoch enge Verhältnisse.
1. Training, Saudi-Arabien
01. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:29,239 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:29,246
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:29,309
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:29,341
05. Alex Albon (T), Williams, 1:29,606
06. George Russell (GB), Mercedes, 1:29,618
07. Carlos Sainz (E), Williams, 1:29,779
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:29,815
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:29,818
10. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:29,821
11. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:29,907
12. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:29,916
13. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:29,934
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:29,976
15. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:30,011
16. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:30,183
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:30,583
18. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:30,595
19. Esteban Ocon (F), Haas, 1:31,029
20. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:31,038