Lando Norris (1.): «Das war unglaublich stressig!»
Lando Norris
Am Ende durfte sich Lando Norris über die Pole zum diesjährigen Las Vegas Grand Prix freuen. Der WM-Leader aus dem McLaren-Team machte alles richtig und schaffte es, den Mauern fern zu bleiben. Am Ende hatte er auch Fortuna auf seiner Seite – weil die gelben Flaggen gezeigt wurden, schaffte keiner nach ihm noch einen schnellen Umlauf.
Norris wunderte sich am Funk über die Pole und gestand hinterher: «Junge, das war unglaublich stressig! Ich wusste nicht, dass niemand nach mir noch eine Runde drehen konnte. Ich spürte schon, dass die ersten beiden Sektoren gut waren. Aber es war so rutschig – sobald du die Randsteine auf die falsche Art und Weise erwischt hast, brach das Heck aus. Ich war nah dran, die Mauer zu küssen, aber am Ende war es gut genug, um die Pole zu holen.»
«Es waren nicht die besten Bedingungen, aber ich war froh, als der Regen dann aufhörte und wir ein gutes Qualifying haben konnten. Du brauchst zuallererst ein gutes Auto, das Team hat einen super Job gemacht. Ich habe ein Nickerchen gemacht vor dem Qualifying und dachte, dass es trocken bleibt. Dann habe ich den Regen gesehen, und dachte mir, dass das nicht gut rauskommen wird», verriet der 26-Jährige. «Keiner war hier zuvor im Regen unterwegs, und da weiss man halt nicht, was einen erwartet. Im Q1 hattest du das Gefühl, in jeder Kurve abfliegen zu können, letztlich waren alle Qualifying-Segmente schwierig», fügte der McLaren-Star an.
Und mit Blick auf den anstehenden GP ergänzte der elffache GP-Sieger: «Das Tempo war das ganze Wochenende stark, ich war auf trockener Bahn gut unterwegs und ich hatte nicht erwartet, dass es auch im Nassen so gut laufen würde. Damit bin ich sehr glücklich. Aber keiner hat bisher mehr als zehn Runden mit viel Sprit an Bord gedreht, es gibt also viele Fragezeichen. Es wird sicherlich ein interessantes Rennen, speziell mit Max und Carlos in der Top-3. Ich hoffe, wir haben ein gutes Rennen.»
So lief das Qualifying
Entgegen der gestrigen Wetterprognose mussten die GP-Stars das Qualifying im Regen in Angriff nehmen. Die Aussentemperatur betrug nur 11,7 Grad Celsius, die Strecke war mit mit 12,8 Grad nicht viel wärmer und die Formel-1-Piloten hatten alle Hände voll zu tun, um ihre Reifen auf Temperatur zu bringen. Die meisten Fahrer rückten zu Beginn auf den Intermediates aus, bogen aber wieder an die Box ab, um sich die Regenreifen montieren zu lassen.
Die ersten Rundenzeiten zeigten, wie vorsichtig die Piloten ans Werk gehen mussten: Nach den ersten sieben Minuten führte Lance Stroll die Zeitenliste mit 2:00,067 min an. Immer wieder wurden die gelben Flaggen gezeigt, weil einer der Fahrer neben der Bahn war.
Zur Q1-Halbzeit hatte Pierre Gasly mit 1:58,889 min die Nase vorn, Oliver Bearman, Stroll, Albon, Liam Lawson, Fernando Alonso, George Russell, Isack Hadjar, Nico Hülkenberg und Lewis Hamilton folgten auf den weiteren Top-10-Plätzen. Doch dabei blieb es natürlich nicht.
Mehreren Fahrern wurde die Zeit gestrichen, weil sie die Streckengrenzen missachteten. Ins Visier der Regelhüter geriet dabei Carlos Sainz, der unter Verdacht stand, nach einem Ausritt auf unsichere Art und Weise auf die Strecke zurückgekehrt zu sein. Der Spanier liess sich nicht davon beeindrucken und setzte sich knapp fünfeinhalb Minuten vor dem Q1-Ende mit 1:55,659 min an die Spitze. Sein Teamkollege Alex Albon reihte sich eine Minute später gleich hinter ihm ein, wurde aber schnell wieder durchgereicht.
Auch Sainz’ Freude währte nicht lange, denn Titelverteidiger Verstappen schaffte es drei Minuten vor Schluss mit 1:55,064 min an die Spitze. Der Nächste, dessen Name auf der Top-Position aufleuchtete, war Charles Leclerc, der allerdings bald von Stroll verdrängt wurde. Die gelben Flaggen machten es den GP-Stars schwer, sich zu verbessern, weil sie immer wieder vom Gas gehen mussten.
Bitteres Aus für Lewis Hamilton
Der Erste, der die Streckenbegrenzung berührte, war Oliver Bearman in der in Kurve 14 nicht rechtzeitig bremsen konnte. Auch Albon küsste die Mauer und war danach mit beschädigter rechter Vorderradaufhängung und hängendem Frontflügel unterwegs.
Am Ende durfte sich Vorjahres-Sieger George Russell mit 1:53,144 min über die Q1-Bestzeit freuen, auch Verstappen, Fernando Alonso, Stroll, Gasly, Oscar Piastri, Hülkenberg, Esteban Ocon, Leclerc, Liam Lawson, Franco Colapinto, Sainz, Lando Norris, Isack Hadjar und Bearman schafften es ins Q2, während die Zeitenjagd für Albon, Kimi Antonelli, Gabriel Bortoleto, Yuki Tsunoda und Lewis Hamilton gelaufen war. Letzterer hatte seine letzte schnelle Runde abgebrochen und landete deshalb auf dem letzten Platz.
Weil die Strecke von Trümmerteilen befreit werden musste, nachdem Albon seinen Mauerkuss hatte, und ein Poller in Kurve 14 ersetzt werden musste, verzögerte sich der Q2-Start um ein paar Minuten. Als es losging, rückten alle wider auf den Regenreifen aus. Sechs Minuten vor dem Ende wagte sich Stroll als Erster auf den Intermediates auf die Bahn.
Nachdem alle eine schnelle Runde gedreht hatten, führte Verstappen die Zeitenliste mit 1:51,593 min an, hinter ihm hatten sich Hadjar, Lawson, Norris, Piastri, stroll, Alonso, Ocon und Leclerc auf den Top-10-Positionen eingereiht vor Russell, Bearman, Hülkenberg, Colapinto und Gasly.
Die GP-Stars gaben weiter Gas und bald war Sainz mit 1:51,521 min der Spitzenreiter. Russell verbesserte sich wenige Minuten vor dem Q2-Ende auf Platz 3 und Stroll hatte offensichtlich keinen Vorteil durch seine Reifenwahl, er wurde auf den zwölften Platz durchgereicht. Noch blieb dem Kanadier eine Runde, um sich zu verbessern. Dies schaffte er aber nicht, sodass er zur Gruppe der Ausgeschiedenen gehörte.
Ganz zum Schluss brannte Russell mit 1:50,935 min eine neue Bestzeit in den Asphalt. Mit dem Mercedes-Routinier durften sich Hadjar, Sainz, Norris, Verstappen, Lawson, Gasly, Alonso, Leclerc und Piastri über das Weiterkommen freuen. Für Hülkenberg, Stroll, Ocon, Bearman und Colapinto war die Arbeit vorbei.
Zum Q3 rückten dann alle zehn Teilnehmer auf den Intermediates aus und nachdem alle die erste schnelle Runde gedreht hatten, belegte Piastri mit 1:49,136 min die Spitzenposition vor Norris, Sainz, Hadjar, Leclerc, Lawson, Verstappen, Russell, Alonso und Gasly. Dabei blieb es natürlich nicht, mehrere Piloten konnten sich kurz darauf verbessern und fünf Minuten vor dem Ende war zwar immer noch Piastri der Spitzenreiter, dahinter lautete die Reihenfolge aber Sainz, Norris, Lawson, Russell, Verstappen, Alonso, Hadjar, Leclerc und Gasly.
Die Streckenverhältnisse verbesserten sich laufend und entsprechend viel Bewegung gab es auf dem Zeitenmonitor. Am Ende hatte Norris mit 1:47,934 min die Nase vorn, der Brite schaffte es trotz Schrecksekunde auf die Pole. Verstappen sicherte sich den zweiten Platz in der ersten Startreihe. Sainz, Russell, Piastri, Lawson, Alonso, Hadjar, Leclerc und Gasly komplettierten die Top-10. Leclerc sorgte mit einem Dreher in der neunten Kurve für späte gelbe Flaggen. Auch Piastri musste den Notausgang nehmen, wie die Wiederholung der TV-Aufnahmen zeigte. Am Ende wurde er ein Opfer der gelben Flaggen.
Qualifying, Las Vega
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:47,934 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:48,257
03. Carlos Sainz (E), Williams, 1:48,296
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:48,803
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:48,803
06. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:49,062
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:49,466
08. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:49,554
09. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:49,872
10. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:51,540
11. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:52,781
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:52,850
13. Esteban Ocon (F), Haas, 1:52,987
14. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:53,094
15. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:53,683
16. Alex Albon (T), Williams, 1:56,220
17. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:56,314
18. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:56,674
19. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:56,798
20. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:57,115










