Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Hamilton: «Wir werden mindestens einmal siegen!»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton beschreibt das Handling seines Silberpfeils

Lewis Hamilton beschreibt das Handling seines Silberpfeils

Nach der deutlichen Bestzeit des Mercedes-Stars: Der Engländer traut sich eine deftige Prognose zu.

Da konnte Roscoe so laut jaulen wie er wollte – Herrchen hatte heute viel zu tun. Lewis Hamilton ist zwar unlängst auf den Hund gekommen (er twittert ständig neue Fotos seines treuherzig blickenden Vierbeiners), aber in Sachen Testbetrieb geht Lewis ganz offenbar nicht vor die Hunde: Bestzeit in Barcelona!

Kein Wunder, ist der Engländer beim Gruppengespräch bester Dinge.

Lewis, wie beeindruckt müssen wir von dieser Bestzeit sein?

Ich finde, es gibt keinen Grund dafür, davon übermässig beeindruckt zu sein. Jeder fährt hier doch sein eigenes Programm mit unterschiedlichen Benzinlasten. Das ist für uns ein ganz normaler Testtag, ungeachtet der Bestzeit.

Du weisst aber so gut wie wir – wer Bestzeit fährt, der wird schnell hoch gejubelt.

Ja, genau. Es ist wichtig für uns, dass wir uns das nicht zu Kopfe steigen lassen. Wir haben noch immer so viel Arbeit vor uns. Wir sind auf gutem Weg, wir sind gewiss auch weiter als vor einem Jahr. Aber wir haben heute weder Jenson im McLaren gesehen noch Sebastian im Red Bull noch Alonso im Ferrari.

Dennoch – bist du ungefähr dort, wo du vor dem Saisonbeginn sein möchtest?

Schwer zu sagen. Wir konnten alle Programme durchspielen und alles ausprobieren, was wir wollten. Das ist positiv. Unsere jüngsten Entwicklungsteile sind ein Schritt vorwärts, auch das ist gut. Ich bin insgesamt sehr glücklich. Die Standfestigkeit darf sich sehen lassen – ich reise guter Dinge nach Australien.

Melbourne ist oft wenig aussagekräftig, was das wahre Kräfteverhältnis angeht. Einfach deshalb, weil der Strassenkurs seine eigenen Gesetze hat. Wo steht ihr wirklich?

(Schmunzelt.) Ich habe wirklich keinen Schimmer! Barcelona ist da schon der bessere Massstab. Die alte Regel hat noch immer Gültigkeit – ein Auto, das hier gut ist, kann auf anderen Strecken nicht so schlecht sein.

Was macht das Bild denn so schwierig?

Da sind zunächst wie erwähnt die unterschiedlichen Programme der verschiedenen Teams. Aber innerhalb des Rennstalls ist das Bild eben auch nicht so klar: Es ist verhältnismässig einfach, eine einzige schnelle Runde hinzukriegen. Viel schwieriger ist es, und das ist das Entscheidende, die Kostanz im Rennen hinzubekommen, also die Reifen am Leben zu erhalten. Das wird für alle eine Knacknuss.

Die Meinungen gehen auseinander. Einige glauben, Mercedes könne Rennen gewinnen, andere trauen euch das nicht zu. Wo liegt die Wahrheit?

(Lacht.) Irgendwo dazwischen! Ich glaube, wir sind gut aufgestellt, aber wir müssen gleichzeitig auf dem Boden bleiben. Aber ich bin überzeugt davon, dass wir im Laufe der Saison mindestens einmal gewinnen können. Ich weiss nur nicht, wann.

Dein Fazit?

Bestzeit hin, Barcelona her: Die Fans sollen jetzt nicht erwarten, dass wir in Australien alles in Grund und Boden fahren.

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