Formel 1: Charles Leclerc hat die Nase voll

Cockpit neben Vettel: Nicht die einzige offene Frage

Von Elmar Brümmer
Mark Webber fährt 2014 also für Porsche Langstrecken-Rennen. Damit hinterlässt er in der Formel 1 jede Menge offener Fragen, nicht nur bei Red Bull Racing.

Es ist ein wunderbares Gedanken-Spiel, dass uns Mark Webber mit dem angekündigten Ende seiner Formel-1-Karriere beschert hat. Nicht nur Red-Bull-Teamchef Christian Horner schiebt die Personalakten auf seinem Schreibtisch in Milton Keynes hin und her: Wer wird im kommenden Jahr im zweiten RBR-Renner sitzen?

Egal, welchen Schachzug Horner tätigen wird, er hat immer Auswirkungen auf die ganze Branche. Von den Top-Rennställen beschäftigen sich auch Ferrari (Felipe Massa) und Lotus (Kimi Räikkönen, Romain Grosjean) mit auslaufenden Verträgen. Und plötzlich dreht es sich doch, das Fahrerkarussell. Und es erscheint wie ein Glücksrad: Wer verliert im Cockpit-Poker?

Nehmen wir mal an, das Räikkönen künftig nicht nur Badminton, sondern auch Katz und Maus im gleichen Auto mit Sebastian Vettel spielen will. Dann hat Lotus ein dickes Problem: Wer wäre die neue Nummer 1? Der labile Romain Grosjean sicher nicht – wenn der Genfer (dank Wunsch von Renault und Treib- und Schmierstoff-Parner Total) überhaupt noch dabei ist. Der Rennstall mit Mehrheitsbesitzern aus Luxemburg könnte plötzlich vom Geheimtipp zum großen Verlierer werden.

Allein die lockere Party-Atmosphäre lockt nicht. Geht Räikkönen weg, dann ist es auch das Signal, dass er sich anderswo mehr Möglichkeiten verspricht. Das registrieren auch andere Fahrer. Und trotzdem: Adrian Sutil und Nico Hülkenberg dürften sich schon beworben haben.

Hulk liebäugelt natürlich noch mehr mit Ferrari, allein deshalb war er wohl zu Sauber gewechselt. Dort fehlt ihm gerade das Auto, um sein Talent zu zeigen. Aber für Platzhirsch Fernando Alonso stellt sich die gleiche Frage wie für Horner und Vettel (der natürlich ein Mitspracherecht hat): Der Nebenmann muss einen natürlich anspornen, aber überehrgeizig darf er nicht sein. Vielleicht bekommt Felipe Massa deshalb einen Rentenvertrag. Falls nicht: Dann könnte er es bei Lotus probieren. Dort hat der Venezolaner Pastor Maldonado schon angeklopft – vom schwachen Williams enttäuscht.

Fein raus scheint in diesem ganzen Geschachere nur Mercedes, nachdem Unterhändler Niki Lauda im letzten September Lewis Hamilton den Silberpfeil schmackhaft gemacht hatte. Im Doppelpack mit Nico Rosberg dürfte das Konzernteam gerade die ausgeglichen stärkste Paarung besitzen. Zumindest, bis Kimi Räikkönen bei Red Bull Racing andockt. Dann wären dort Champions unter sich, so wie es Jenson Button und Lewis Hamilton bis 2012 bei McLaren waren.

Die Formel 1 und der Reiz der Zweierbeziehungen: Fast wie im richtigen Leben.

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