Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Haas F1: Alternative für Adrian Sutil?

Von Agnes Carlier
Günther Steiner

Günther Steiner

Günther Steiner, Teamchef des Teams Haas F1, spricht über die aktuellen Entwicklungen bei der neuen Mannschaft, die Pleiten von Caterham und Marussia sowie Fahrerpersonal.
Werden Sie das amerikanische Ferrari?

Keine schlechte Idee. Sie haben die Sonne auf ihrer Terrasse und die beste Pasta…Scherz beiseite. Ich würde nicht sagen, dass sie unser technischer Partner werden. Ich bin viel in Europa unterwegs. Oft in Maranello. Und sobald wir unsere Fabrik in Großbritannien haben, werde ich das Technikteam interviewen. Ich war bislang nicht in der Ferrari-Garage. Wir sind nicht involviert.

Wird es ein Ferrari Junior- oder B-Team?

Nicht wirklich. Gemäß den sportlichen Regularien kaufen wir Teile von ihnen. Das macht uns aber weder zu einem B- oder C-Team noch zu einem Junior-Team. Wir arbeiten mit Ferrari zusammen, gemäß den Regularien. Das ist ein Vorteil. Wir bauen aber unser eigenes Chassis und machen unsere eigene Entwicklung. Den Rest können wir kaufen. Das ist unser Business- und Rennplan.

Beunruhigen Sie die Probleme von Marussia und Caterham?

Nein. Als wir unsere Pläne gemacht haben existierten sie noch. Wir wollen nicht wie sie sein. Das beunruhigt uns nicht. Es ist aber nie schön wenn Leute Bankrott gehen. Das ändert unsere Pläne nicht.

Wie ist der Prozess seit Kanada?

Wir haben eine Homebase in Charlotte. Daneben werden wir eine in Großbritannien haben. Wir verhandeln immer noch. Wir wollen über 100 Leute. Momentan haben wir zehn. Unsere Techniker starten im Januar denn momentan wüssten wir nicht wo sie arbeiten sollen. Wir haben bereits die Administration, Finanzwesen und Anwälte. Das Auto wollen wir in den USA bauen. Wir werden uns viel mit Dallara beraten. Wir könnten alles selbst produzieren aber das wollen wir nicht. Wir wollen die bestmögliche Leistungsfähigkeit aufbauen.

Wollen Sie auch einen amerikanischen Fahrer?

Das ist kein Muss. Wir sind ein neues Team. Wir wollen kein zu großes Risiko eingehen. Wenn es einen fantastischen US-Fahrer gibt, ja. Aber wenn er ein Rookie und nur mittelmäßig ist, mit keiner Erfahrung – ein Ausweis macht ihn nicht zu einem Fahrer für uns.

Wie sieht Ihre Fahrer-Philosophie dann aus?

Wir wollen einen erfahrenen Fahrer. Keinen Paydriver, der ein Rockstar ist. Ich habe keine Namen. Alles hilft uns: Sauber wechselt zu einem neuen Aufgebot, dadurch sind Fahrer wie vielleicht Adrian Sutil auf dem Markt, genauso wie die Ex-Caterham oder Marussia-Fahrer.

Wann werden Sie startklar sein?

In etwa einem Monat sollten wir mehr sagen können. Ob nun Ende November, im Dezember oder im Januar. Ich mache mir keine Gedanken was wir kommunizieren, sondern was wir letztendlich tun.

Gibt es etwas, das nicht so läuft wie Sie wollen?

Nein, es gibt nicht viele Bereiche, in denen wir Probleme gefunden haben. Die Dinge laufen langsam immer besser, auch aufgrund der Instabilität des Sports. Der Sport braucht uns als gutes Beispiel. Im Moment gibt es nichts, was kommen könnte, über das wir nicht schon nachgedacht hätten. Die größte Herausforderung ist die Struktur. Mit der Pleite von Caterham und Marussia, auch wenn es traurig für die Angestellten und ihre Familien ist, gibt es für uns mehr Möglichkeiten, qualifiziertes Personal zu bekommen.

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