Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Bernie Ecclestone: Sebastian Vettel hinten – unschön

Von Mathias Brunner
Bernie Ecclestone mit WM-Leader Lewis Hamilton

Bernie Ecclestone mit WM-Leader Lewis Hamilton

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone (84) ist der Meinung, die Dominanz von Mercedes sei schlecht für sein Geschäft: «Was wir nun benötigen, das ist mehr Konkurrenz.»

Ist das nun wieder mal Schlechtreden des eigenen Geschäfts oder nur ein nüchternes Festhalten des Status quo im Grand-Prix-Geschäft? Bernie Ecclestone, Baumeister der modernen Formel 1, sagt gegenüber den niederländischen Kollegen von «Sport 1» zur gegenwärtigen Überlegenheit von Mercedes: «Was wir wirklich bräuchten, das ist mehr Konkurrenz. Was wir nicht wollen, das ist, was (am vergangenen Wochenende) passiert ist – man konnte so gut wie garantieren, dass die Mercedes-Renner auf den Rängen 1 und 2 einlaufen würden.»

Obschon die Formel-1-WM-Läufe in England und Ungarn wahre Thriller waren und obwohl das Ende des Belgien-GP wegen des Reifenplatzers von Sebastian Vettel dramatisch verlief, meint der 84jährige Formel-1-Promoter: «Was wir derzeit haben, und es ist falsch, das ist ein sehr, sehr, sehr dominierendes Team – mit einem besonders dominierenden Motor.»

Ecclestone weiter: «Es ist einfach unschön, jemanden wie Vettel zwei Sekunden hinten zu sehen, denn er ist nicht zwei Sekunden langsamer als die Spitze.»

Natürlich dauerte es nicht lange, bis die Twitter-Gemeinde konterte: Wo war die Kritik, als Ferrari mit Michael Schumacher die Formel 1 zur Formel Gähn machte? Haben wir auch so anhaltende Kritik gehört, als Red Bull Racing vier Jahre lang dominierte?

Aus elf Grands Prix hat Mercedes in diesem Jahre geholt: Elf Pole-Positions, neun Siege, sieben Doppelsiege, sieben beste Rennrunden, zwanzig von 22 möglichen Podestplätzen, nur in Ungarn schaffte es kein Silberpfeil aufs Siegerpodest, erstmals überhaupt in der neuen Turbo-Ära, die 2014 begonnen hat. Mercedes hat nach dem Belgien-GP 426 WM-Punkte angehäuft, das ist mehr als die nächsten Verfolger Ferrari (242) und Williams (161) zusammen, das ist auch mehr als Mercedes vor einem Jahr beim gleichen Stand der Saison hatte (damals waren es 319).

Für Ecclestone scheint die Lösung klar zu sein. Vor einem Reglementshintergrund, der die Überlegenheit des Mercedes-Motors konserviert, braucht Mercedes Konkurrenz aus dem eigenen Lager.

Bernie meinte in Belgien gegenüber motorsport.com über Mercedes als möglicher Motorenlieferant für Red Bull Racing: «Sie würden das wohl nicht gerne tun, aber sie sollten es sich gut überlegen, keine Motoren herzugeben.»

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff sagt dazu nicht kategorisch nein: «Wir haben an unserer Einstellung nichts geändert, wonach wir nicht in eine bestehende Verbindung eingreifen. Und das aus verschiedenen Gründen. Generell gehen wir nicht so an unser Geschäft heran, und dann darf man nicht ausser Acht lassen, dass Renault und Daimler eine industrielle Beziehung verbindet, die von Renault-Chef Ghosn als sehr freundschaftlich bezeichnet wird. Wir haben also gesagt: Bis Renault und Red Bull nicht gelöst haben, wie es dort weitergehen soll, so lange beginnen wir nicht einmal Gespräche. Die ganze Situation ist äusserst komplex, mit vielen Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Das muss alles zuerst aussortiert werden.»

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