Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Vor Monza-GP: Warum gibt es so viele Motorwechsel?

Von Mathias Brunner
Die Formel-1-Motorenhersteller

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SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Wieso entscheiden sich so viele Rennställe zum Motorwechsel ausgerechnet vor dem Italien-GP in Monza?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Lena-Maria Gerber aus Olten wissen: «Ihr habt doch von all diesen Motorenwechseln vor dem GP-Wochenende von Monza berichtet, und offenbar wird in Italien munter weiter gewechselt. Wieso wählen die Rennställe ausgerechnet das Rennen in Monza dafür?»

Es stimmt: Gleich 15 Fahrer treten in Monza mit einem neuen Verbrennungsmotor an (die Fahrer von Mercedes, Red Bull Racing, Williams, Ferrari, McLaren, Lotus, dazu Pérez von Force India, Sainz von Toro Rosso und Stevens von Manor). 14 Piloten erhielten einen neuen Turbolader, 15 eine neuen Generator für die elektrische Energie, die am Lader gesammelt wird, 10 einen neuen Generator für die kinetische Energierückgewinnung, 6 eine neue Batterie, 5 eine neue Kontrolleinheit. Honda und Renault wollen sogar mehrfach wechseln. Wieso also das Ganze?

Die Gründe dafür sind vielfältig.

Erstens: Monza ist eine Power-Strecke, auf welcher jede Pferdestärke zählt. Der Unterschied zwischen einem verbrauchten Motor und einem frischen Aggregat kann (je nach Hersteller und Zustand des alten Aggregats) bis zu 10 PS ausmachen. Daher will jeder Fahrer einen möglichst frischen Motor haben.

Zweitens: Monza stellt die Triebwerke unter höchste Belastung. Kein Team will riskieren, mit altem Motor zu fahren, der dann vielleicht prompt das Leben aushaucht, was möglicherweise eine Strafe beim folgenden Rennen in Singapur nach sich zieht. Daher …

Drittens: In Monza erlaubt es die Pistencharakteristik, nach einer Strafe wieder Plätze gut zu machen. Das ist bei einem Rennen wie in Singapur schwierig. Die beiden Rennställe Red Bull Racing und McLaren rechnen sich mit ihren Motorenpartnern Renault und Honda einiges aus, da will man in Singapur bereit sein.

Viertens: Mercedes hat den Monza-GP benutzt, um eine Evo-Version des Motors für 2016 zu benutzen. Ebenso Ferrari.

Fünftens: Hersteller wie Renault nutzen eine Lücke im Reglement, welche Honda in Belgien gefunden hat – Motoren nicht nur einmal, sondern gleich zwei Mal zu wechseln, ohne dass es eine härtere Strafe setzen kann als der Start aus der letzten Reihe. Noch haben die Regelhüter des Autoverbands FIA diese Lücke nicht schliessen können.

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