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Arrivabene (Ferrari): WM-Titel Vettel ein Lottogewinn

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel und Maurizio Arrivabene

Sebastian Vettel und Maurizio Arrivabene

​Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene über die WM-Chancen von Sebastian Vettel und die nächsten Rennen: Wo wird Ferrari stark sein? Wo werden sie sich Mercedes beugen?

Nach dem Grossen Preis von Japan können 2015 nur noch drei Fahrer Formel-1-Champion werden: Lewis Hamilton (277 Punkte), Nico Rosberg (229) und Sebastian Vettel (218). Wir haben noch fünf Rennen (Russland, USA, Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi) – ist es da für Ferrari bei einem 59-Punkte-Rückstand auf WM-Leader Hamilton realistisch, an den WM-Titel zu denken?

Teamchef Maurizio Arrivabene vergleicht: «Wenn du in der Lotterie gewinnst, bist du Millionär. Aber um Lottogewinner zu werden, brauchst du sehr, sehr viel Glück. Ungefähr so viel Glück wie wir brauchen würden.»

Ferrari in Singapur obenauf, in Japan ohne echte Siegchance, Mercedes im Stadtstaat am Schwächeln, in Suzuka jedoch wieder das Mass der Dinge, so schnell geht das in der Formel 1. Arrivabene meint: «Wir wussten immer, dass der echte Vergleich mit Mercedes nicht eine Strecke ist wie Singapur, sondern eher eine klassische Piste wie Silverstone. Was mir wichtig ist: Wenn ihr euch den Abstand zwischen Mercedes und uns in England anschaut und den Abstand nun in Japan, dann haben wir aufgeholt. Und Japan ist nicht eben eine Strecke, die auf den Ferrari massgeschneidert ist. Ich bin stolz auf die Arbeit unserer Ingenieure.»

Aber das Bild ist auch verfälscht, wie der Italiener betont: «Zum Schluss des Rennens hin hat Mercedes Leistung zurückgenommen und den Motor geschont. Wir haben das Gleiche getan.»

Sebastian Vettel hat nach dem Rennen gemeint, man hätte rückblickend früher Reifenwechseln müssen, dann wäre Rosberg nicht vorbeigekommen und Zweiter geworden. Aber Maurizio Arrivabene gibt zu bedenken: «Am Freitag hat es geregnet, da haben wir null Daten über Dauerläufe sammeln können. Wir hätten dann unser Glück in einer sehr aggressiven Strategie suchen können, aber das war uns zu riskant.»

Wie geht es nun weiter auf den kommenden Strecken? Wo werden wir ein starkes Ferrari erleben? Arrivabene weiter: «Ich sehe uns in Sotschi nicht so stark, weil die Bahn selber sehr glatt ist und kaum Haftung aufbaut, dafür sollten wir in Austin bei der Musik sein. Mexiko ist für alle eine Unbekannte, weil die Formel 1 dort mehr als zwanzig Jahre lang nicht gefahren ist, das wird eine Entdeckungsreise. Brasilien würde ich als 50:50 einschätzen, in Abu Dhabi sollten wir die Qualitäten des Autos ausspielen können.»

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