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Mercedes: Angst vor Spionage? Ocon out, Wehrlein rein

Von Mathias Brunner
Pascal Wehrlein fährt Mercedes

Pascal Wehrlein fährt Mercedes

​Fahrerwechsel bei Weltmeister Mercedes-Benz im letzten Moment: Im Silberpfeil sitzt nicht wie geplant der Franzose Esteban Ocon, sondern Mercedes-Zögling Pascal Wehrlein. Soll ein Informationsfluss vermieden werden?

Die Ausgangslage war einmalig: Ein Formel-1-Pilot darf an zwei Tagen zwei verschiedene Chassis mit zwei verschiedenen Motoren testen – der Franzose Esteban Ocon sollte nach seinem ersten Barcelona-Testtag als Renault-Reservist heute Mittwoch im Mercedes-Benz sitzen. Der GP3-Champion ist langfristig an die Deutschen gebunden und an Renault nur ausgeliehen.

Nun aber ist der Test geplatzt: Schnell macht im Fahrerlager des Circuit de Barcelona-Catalunya die Runde – sollte verhindert werden, dass Informationen über Mercedes zurück an Renault fliessen? Hat Mercedes Angst vor Spionage? Immerhin rüstet Renault das Red Bull Racing-Team mit Motoren aus, das Mercedes immer näher rückt und beim Spanien-GP mit Max Verstappen die beiden Ferrari hinter sich gelassen hat.

Nein, wird seitens Mercedes beteuert, darum gehe es nicht. Ocon werde durchaus im Silberpfeil sitzen, allerdings erst im Juli in Silverstone.

Der Grund für den kurzfristigen Wechsel bestehe vielmehr darin: Wehrlein fährt in diesem Jahr Grands Prix für Manor, er hat daher viel mehr Erfahrung mit den aktuellen Rennwagen als der Franzose. Die Mercedes-Techniker sind davon überzeugt, dass der Deutsche deshalb die jüngsten Verbesserungen besser einschätzen kann als Ocon.

Wehrlein fuhr gestern für sein GP-Team Manor, heute testet dort Nachwuchsfahrer Jordan King. Pascal war also frei. Es wäre auch Wehrlein, der einspringen würde, sollten Nico Rosberg oder Lewis Hamilton einmal nicht einsatzfähig sein.

Barcelona-Test, heute Mittwoch im Einsatz

Mercedes: Pascal Wehrlein (D)
Ferrari: Antonio Fuoco (I)
Red Bull Racing: Max Verstappen (NL)
Williams: Felipe Massa (BR)
Renault: Kevin Magnussen (DK)
Toro Rosso: Daniil Kvyat (RU)
Force India: Alfonso Celis (MEX)
McLaren-Honda: Stoffel Vandoorne (B)
Manor: Jordan King (GB)
Haas: Esteban Gutiérrez (MEX)

Barcelona-Test, Testzeiten 1. Tag

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:23,220 (100 Runden)
2. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:23,337 (116)
3. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:23,753 (86)
4. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:23,882 (93)
5. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:24,297 (83)
6. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:24,307 (84)
7. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:24,821 (78)
8. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:25,467 (96)
9. Alex Lynn (GB), Williams FW38-Mercedes, 1:26,071 (86)
10. Esteban Ocon (F), Renault RS16, 1:26,530 (101)
Sauber beim Test nicht dabei.

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