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Flavio Briatore: Baku-GP wäre ohne mich nie passiert

Von Mathias Brunner
​Einer der Weichensteller im Hintergrund zum ersten Grand Prix auf dem Baku City Circuit in Aserbaidschan war Schumi- und Alonso-Weltmeistermacher Flavio Briatore (66).

Das reich sprudelnde Öl hat viele Aserbaidschaner wohlhabend gemacht und Baku zu einem beliebten Aufenthaltsort der Schönen und Steinreichen. Das zeigt sich im Strassenbild, wo sich in gewissen Vierteln ein Luxusladen an den anderen reiht, mit den teuersten Weltmarken der Welt. Die lokalen VIP geben sich am GP-Wochenende im «Billionaire» die Klinke in die Hand, einem Nachtklub aus einer Kette von Flavio Briatore, dem früheren Weltmeistermacher von Michael Schumacher und Fernando Alonso bei Benetton und Renault.

Der 66jährige Italiener hat einen kurzen Abstecher nach Baku gemacht, bevor er für Geschäftstermine zurück nach Europa jetten musste.

Gegenüber meinem Kollegen Pino Allievi von der Gazzetta dello Sport enthüllte Briatore vor seiner Abreise: «Ohne mich hätte es diesen Grand Prix hier in Baku nie gegeben. Vor drei Jahren habe ich auf Sardinien den Präsidenten von Aserbaidschan kennengelernt. Ich habe ihm vorgeschlagen: “Warum veranstalten Sie kein Formel-1-Rennen?“ Die Idee fand er gut. Er hat mich dann nach Baku eingeladen. Wir sind in einen Hubschrauber geklettert, und er hat mir aus der Luft gezeigt, was eine mögliche Pistenführung sein könnte. Ich habe zu ihm gesagt: „Das sieht phantastisch aus.“ Und habe ihn mit Bernie Ecclestone in Verbindung gebracht. Bernie wusste nicht einmal, wo Aserbaidschan liegt. Aber innerhalb von sechs Monaten hatten wir ein unterzeichnetes Abkommen.»

Zur aktuellen Formel 1 sagt Flavio Briatore: «Ich schätze, Mercedes wird ein weiteres Mal den WM-Titel gewinnen. Wenn sie sich das Leben nicht selber schwermachen würden, hätten sie die Weltmeisterschaft schon fast in der Tasche. Aber ich kann gut mit den Kollisionen zwischen Rosberg und Hamilton leben, das macht die Formel 1 spektakulär.»

Zu Ferrari sagt Briatore: «Sie haben stattliche Fortschritte gemacht, Vettel fährt grossartig. Aber Ferrari-Präsident Sergio Marchionne weiss, dass er seinen Technikerstab verstärken muss. Es hilft nicht, dass Maranello eben in Italien liegt.»

Hand aufs Herz – hat Flavio Briatore nie den Wunsch verspürt, mit einem eigenen Team in die Formel 1 zurückzukehren? «Nein», meint Flavio. «Die Kosten sind zu hoch, und zu wenige neue Sponsoren kommen. Die Formel 1 muss ein richtiges Event sein, nicht rollendes Labor für die Autoindustrie, dafür eignet sich Le Mans besser. Wir müssten den besten Piloten der Welt gleichwertige Autos geben, dann würden die Grands Prix wieder alle begeistern.»

Der Europa-GP im Fernsehen

Sonntag, 19. Juni
10.30-11.55: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
13.00-14.00: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
13.45-14.25: ORF1 – Vorberichte
14.00-15.00: RTL – Countdown
14.00-14.55: Sky Sport 1 – Vorberichte
14.25-17.15: ORF1 – GP Europa
14.30-17.05: SRF2 – GP Europa
14.55-17.00: Sky Sport 1 – GP Europa
15.00-16.45: RTL – GP Europa
16.45-17.15: RTL – Siegerehrung und Highlights
17.00-17.15: Sky Sport 1 – Analysen und Interviews
18.00-20.00: Sky Sport 2 – GP Europa Wiederholung
18.20-18.30: NTV – Formel 1 Inside – GP Europa kompakt
22.00-0.00: Sky Sport 2 – GP Europa Wiederholung

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