Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Lewis Hamilton: Auto schlechter, Fahrer neben Spur

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton: Es war nicht sein Tag

Lewis Hamilton: Es war nicht sein Tag

​Selten haben wir ein Formel-1-Abschlusstraining erlebt, in dem Lewis Hamilton so viele Fehler gemacht hat. Der dreifache Weltmeister wirkt am Samstagabend in Baku zerknischt und kleinlaut.

Vom Strahlemann aus Montreal ist nicht viel übrig geblieben: Lewis Hamilton ist an diesem Samstag auf dem Baku City Circuit komplett neben der Spur gewesen, schon im freien Training. Nach mehreren Fahrfehlern und einem Mauerkuss ist es an der Zeit, die Mutter aller Fragen zu stellen: Was zum Teufel ist heute passiert?

«Heute war einfach kein guter Tag. Ich erkenne keinen besonderen Grund. Ich kam einfach mit den Bremsen nicht klar, ich kam nie in einen guten Rhythmus. Wir haben auf heute die Abstimmung geändert, ich glaube nicht, dass ich über Details sprechen kann, das gute Handling von gestern war weg. Niemand hat Schuld daran, ich bin einfach keine guten Runden gefahren.»

«Gestern war der Wagen auf der Bremse viel besser. Ich konnte nicht an den gleichen Stellen bremsen, ich versuchte, mich anzupassen. Das hat nicht funktioniert.»

«Was meine Reifen fürs Rennen angeht – all meine Reifensätze haben Bremsplatten, ich habe mich so oft verbremst. Trotz aller Probleme fand ich, der Wagen wäre gut genug für die Pole-Position gewesen, aber ich habe es einfach nicht auf die Reihe gebracht, ich kam nie in einem Rhythmus, dann fährst du automatisch langsamer, doch dann kommst du erst recht nicht in den richtigen Fluss. Es ist sehr selten, dass ich das nicht schaffe.»

Klar hat sich auch Lewis Hamilton das GP2-Rennen angeschaut: «Von daher weiss ich, dass auch bei uns im Grand Prix alles passieren kann. Aber das ist ja noch keine Garantie dafür, dass mir das etwas nützt. Ich will als Zehnter gut durch die erste Kurve kommen und dann versuchen, so weit als möglich vorzustossen.»

War es heute einfach das Bauchgefühl, das gefehlt hat? Lewis meint: «Die Sache mit dem Gefühl ist komplett merkwürdig. Ich Kanada bin ich aufgewacht und hatte fürs Rennen eigentlich kein gutes Gefühl. Und dann bin ich hervorragend gefahren. Es gibt auch Sonntage, da fühle ich mich vor dem Grand Prix fabelhaft und dann zeige ich keine gute Leistung. Dann gibt es Tage, da fühle ich mich gut, und es läuft auch gut. Ich erkenne da kein Muster, es ist völlig zufällig. Heute kam ich einfach nie in den richtigen Rhythmus und habe dafür einen hohen Preis bezahlt. Mein Plan besteht in Schadensbegrenzung. Es hat keinen Sinn, jetzt noch lange dem Abschlusstraining nachzuweinen, ich will mich aufs Rennen freuen und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Egal, wie der Grand Prix verläuft. Ich weiss, dass wir ein schnelles Auto haben. Also ist fast alles möglich. Ich halte es auch nicht für unmöglich, dieses Rennen zu gewinnen. Vielleicht erweisen sich Safety-Car-Phasen für mich ja als Segen.»

Beim Mauerkuss «habe ich einfach einen Tick zu früh eingelenkt. Der Schlag fühlte sich im Wagen gar nicht so hart an, aber es hat gereicht, um den Wagen kaputt zu machen.»

Der Europa-GP im Fernsehen

Sonntag, 19. Juni
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