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Jenson Button, McLaren: Egal, wie gross die Eier sind

Von Mathias Brunner
Jenson Button

Jenson Button

​Der Engländer Jenson Button fordert ein Umdenken, was die Formel-1-Pisten angeht: «Wir brauchen Rennstrecken, die den Speed unserer Autos zeigen und wo wir überholen können. Dann kommen die Fans.»

Nicht nur ewig Gestrige oder Nostalgiker finden: Die Formel-1-Strecken sind zu sehr den Rennwagen angepasst worden – mit der Konsequenz, dass wir auf vielen Bahnen riesige Auslaufzonen haben und die Fans viel zu weit weg vom Geschehen entfernt sitzen. Da geht das ganze Gefühl für Speed verloren.

Jenson Button, Formel-1-Champion des Jahres 2009 und einer der Direktoren der Fahrervereinigung GPDA (Grand Prix Drivers’ Association) hat darüber gesprochen, was für ihn akzeptabel ist und wie die GP-Pisten seiner Meinung nach verbessert werden sollten. Noch in Baku hatte der 15fache Grand-Prix-Sieger über mangelnden Auslauf in den Kurven 3, 15 und 17 geschimpft: «In einigen Belangen kommt es mir vor, als würden wir bei der Sicherheit Rückschritte machen.»

Der Engländer kritisiert gleichzeitig Monaco nicht. Der Grund: In Monte Carlo sind die Geschwindigkeiten viel niedriger als in Aserbaidschan.

Auf Kritik von Button, Nico Rosberg und Felipe Massa meinte Mercedes-Star Lewis Hamilton: «Einige Piloten jammern mir etwas zu viel», findet der Champion von 2008, 2014 und 2015. «Ja, klar ist die lange Start/Ziel-Gerade von Baku recht bucklig, und du kannst nicht mehr so recht die erste Kurve sehen. Das ist schwierig, aber das ist Teil des Rennsports. Einige Piloten verlangen immer nach möglichst glatten Pistenoberflächen, sie wünschen keine Bodenunebenheiten, sie scheuen Vibrationen, sie wollen den Pisten ihren ganzen Charakter nehmen.»

«Die Baku-Bahn ist rutschig, die Pistenbegrenzung ist teilweise so nahe wie in Monaco, aber wir sind erheblich schneller. Die Art der Kurven erinnert mich an Sotschi oder Valencia. Baku ist eine handfeste Herausforderung, und jeder hat daran zu knabbern. Du musst schon mit sehr viel Konzentration fahren, das finde ich alles prima.»

McLaren-Honda-Pilot Button will sich nicht in die Kategorie Warmduscher einordnen lassen. Vielmehr versucht der 292fache GP-Teilnehmer zu differenzieren, wie er bei den Kollegen von crash.net vertieft: «Wir brauchen Rennstrecken, die guten Sport begünstigen. Wir brauchen nicht nur ein Team mit zwei Piloten, das um Siege kämpft. Wir brauchen mehrere Rennställe, die Rennen gewinnen können. Und wir brauchen Strecken, welche die Vorteile der Formel-1-Autos betonen, mit schnellen Kurven.»

«Wir brauchen Strecken, auf welchen du Rad an Rad mit anderen kämpfen kannst, wo du zurückschlagen kannst. In Barcelona hatten wir vier Autos, welche den Sieg unter sich ausmachten, und ich glaube, dass aufgrund dieses Duells viele dann für Monaco den Fernseher angemacht haben. Die Fans wollen Kämpfe sehen.»

«Was uns Fahrer angeht: Egal, für wie gross wir unsere Eier halten, wir brauchen gewisse Auslaufzonen, einfach weil sie notwendig sind. Dies ist noch immer ein gefährlicher Sport, und wir verstehen die Risiken. Aber an gewissen Stellen finde ich das Risiko unnötig. Wir sind alle dazu, den Sport attraktiver zu machen. Ich glaube, die Formel 1 bietet eine gute Show, aber ich haben noch immer jede Menge Raum für Verbesserungen.»

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