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40 Jahre nach Feuer-Unfall: Niki Lauda blickt zurück

Von Rob La Salle
Niki Lauda: «Ich musste mich zwangsläufig mit dem Tod beschäftigen»

Niki Lauda: «Ich musste mich zwangsläufig mit dem Tod beschäftigen»

Niki Laudas Feuerunfall jährt sich heute (1. August) zum 40. Mal. Der Österreicher überlebte das Flammeninferno nur knapp. Trotzdem hat der Jahrestag für ihn keine besondere Bedeutung.

An den Unfall selbst kann sich Niki Lauda nicht mehr erinnern. Dank eines Fan-Videos weiss er heute, was am 1. August 1976 bei Kilometer 10,6 auf der Nordschleife geschah: Laudas Ferrari 312T2 kam von der Piste ab und prallte mit mehr als 200 km/h gegen einen Fangzaun, bevor er Feuer fing. Ganze 55 Sekunden dauerte es, bis der Österreicher aus dem Wrack gezogen wurde.

Im Interview mit dem Kollegen der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» verrät Lauda, dass er sich nur noch an den Morgen des Unglückstags, an dem auch die Wiener Reichsbrücke einstürzte, erinnern kann: «Irgendwann nach dem Start, als die Strecke immer mehr abtrocknete, musste ich von Regenreifen auf Slicks wechseln. Danach weiss ich gar nichts mehr. Wenn dieser Bub mit seiner Super-8-Kamera nicht diesen Film gedreht hätte, wüsste ich nie, was passiert ist.»

Und er erzählt die längst zur exemplarischen Anekdote für die wilden Zeit des GP-Sports gewordene Szene, die sich am Morgen vor dem Rennen ereignet hatte: «Ein Fan kam zu mir und bat um ein Autogramm. Dazu sollte ich das Datum schreiben. Es könnte ja das letzte sein, Herr Lauda, sagte er. Da denk ich: Was ist denn das für ein Idiot! Aber natürlich war ich höflich und habe es aufgeschrieben.»

Nach dem Horrorcrash begriff der heute 67-Jährige erst mit der Zeit, dass er auf den Filmaufnahmen seinen eigenen Unfall betrachtete: «Ich hatte zunächst überhaupt keinen Bezug dazu, zunächst dachte ich nur: Da hat aber jemand einen irren Unfall gehabt! Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich da fast verbrannt wäre. An den realen Unfall habe ich keine Erinnerung. Der Aufprall war damals so hart, dass er mir den Helm vom Kopf gerissen hat. Das war ein richtiger Knock-out.»

Dennoch betont der dreifache Weltmeister: «Für mich ist der 1. August ein Tag wie jeder andere. Ich stehe nicht vor dem Spiegel und sage: Hurra, hurra, ich lebe! Der Rennsport war damals ein extremes Risiko, dessen war ich mir immer bewusst. Nach dem Unfall musste ich mir deshalb überlegen, ob ich dieses Risiko noch einmal eingehen wollte. Ich wollte. 42 Tage später bin ich in Monza wieder ein Rennen gefahren und bin Vierter geworden.»

Lauda fügt an: «Ich musste mich zwangsläufig mit dem Tod beschäftigen. An einem der ersten Tage ist ein Priester zu mir ins Zimmer gekommen und hat mir die Letzte Ölung gegeben. Einmal war ich so schwach, dass ich mich gesehen habe, wie ich rücklings in ein tiefes Loch falle. Ich habe ein Gefühl der Wärme gespürt und dachte: Jetzt stirbst du! Aber ich wollte nicht sterben, ich wollte leben - und deshalb habe ich gekämpft.»

Und im Gespräch mit ORF.at erzählt der heutige Mercedes F1-Aufsichtsratschef stolz: «Ich bin nach sechs Monaten wieder so gefahren wie früher oder sogar besser, und das kann man nur dann, wenn man ein Problem hundertprozentig gelöst hat. Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheim zu sitzen und darüber nachzugrübeln, warum und wieso mir das Ganze widerfahren ist.»

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