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Stepan Zuda: Krasse Oschersleben-Erinnerungen

Von Esther Babel
Stepan Zuda am Sachsenring

Stepan Zuda am Sachsenring

Der 18-jährige Tscheche vom AF Racing Team hatte auf dem Sachsenring mit dem ersten Sieg in der IDM Supersport groß aufgetrumpft. Bei den Vorbereitungen musste er aber einen Highspeed-Crash einstecken.

Wenn Stepan Zuda heute beim Freien Training in der Motorsport Arena Oschersleben mit seiner Ducati des AF Racing Teams antritt, wird er sich vielleicht noch kurz an den 22. April 2024 erinnern. Da war er nämlich genau hier mit über 200 km/h abgeflogen. «Am Samstag hatte ich einen schweren Sturz bei über 200 km/h wegen Aquaplaning», berichtete er damals. Das neu formierte Team war in Oschersleben im Rahmen ihrer Saisonvorbereitungen mit der nach IDM-Reglement aufgebauten Ducati unterwegs, als Zuda stürzte. «Es war beim Überholen eines anderen Fahrers», beschreibt er die Geschehnisse. «Ich überquerte eine Pfütze, während ich die Bremse berührte, nichts passierte und dann nur ein großer Crash. Danach wurde ich mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus transportiert.»

Doch Zuda kam mit einem blauen Augen davon. «Am Ende war ich sehr dankbar, dass die Ergebnisse keine Frakturen zeigten, sondern nur kaum beschädigte Muskeln, geprellte Knochen und ein paar Kratzer», so die Aufzählung. «Ich kann mich an das meiste ab dem Moment, als ich mit dem Kopf auf dem Asphalt aufschlug, nicht mehr erinnern.»

Beim IDM-Auftakt auf dem Sachsenring war dann alles vergessen und der junge Tscheche behielt im ersten Lauf am Samstag die Nerven. Nach einem Schnitzer des Österreichers Andreas Kofler übernahm er die Führung und gab diese auch nicht mehr her. «Ich bin so verdammt glücklich, ich habe das so sehr gebraucht», kommentierte er seinen Erfolg, den er mit seinem Teamkollegen Daniel Blin feiern konnte, der ebenfalls auf dem Podium gelandet war.

Im Sonntagsrennen hatte sich der Ducati-Pilot schlicht verzockt beim Reifen-Poker. Das Rennen war aufgrund Regens abgebrochen worden. Doch so recht regnen tat es dann doch nicht und alle Fahrer wählten Slicks. Bis auf Zuda, der auf Regen setzte und dafür mit Regenreifen losfuhr. Es hätte klappen können, tat es aber nicht, denn der Regen überlegte es sich anders und verzog sich.

Zuda hatte sich seine ersten Motorsport-Sporen im Northern Talent Cup verdient und war 2020 gemeinsam mit dem Team Smrz Racing by Blue Garage in der Supersport 300-WM gelandet. Doch inzwischen dürfen es ein paar PS mehr sein und das Talent aus Tschechien versucht sich in der IDM, in der er schon im Vorjahr bei drei Rennen dabei war.

Mit der Strecke von Oschersleben wird Zuda nach dem Crash im April hoffentlich seinen Frieden gemacht haben und so weitermachen, wie er am Sachsenring in die IDM-Saison 2024 gestartet ist.

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