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Peter Öttl: «Es ist bei Philipp fünf vor zwölf»

Von Sharleena Wirsing
Philipp Öttl muss im Qualifying zulegen

Philipp Öttl muss im Qualifying zulegen

Die ersten acht Saisonrennen verliefen für Philipp Öttl nicht nach Plan. Teamchef und Vater Peter Öttl erklärte gegenüber SPEEDWEEK.com, warum der große Durchbruch kurz bevorsteht.

«Wir müssen im Qualifying vorne sein, dann kann er sehr, sehr gute Ergebnisse einfahren. Das wissen wir alle. Das ist nichts Neues. Darum jubeln wir nicht über den elften Platz in Assen. Wir stellen uns etwas anderes vor, denn er kann mehr. Das wissen alle. Bei Philipp ist es fünf vor zwölf. Wenn der Knoten platzt, dann ist er ganz vorne», betonte Peter Öttl, Teamchef von Südmetall Schedl GP Racing, nach dem Rennen in Assen.

Auf dem TT Circuit zeigte Philipp Öttl eine spektakuläre Aufholjagd von Platz 28 nach Runde 1 bis auf den elften Rang. Trotzdem herrschte Unzufriedenheit im deutschen Team. Teamchef Peter Öttl erklärte im Interview mit SPEEDWEEK.com die Gründe dafür.

Was muss Philipp tun, damit der Knoten platzt?

Er muss im Qualifying weiter vorne sein. Auf dem Sachsenring ist das eigentlich nicht schwierig, wenn er gut klarkommt, denn dort brauchst du keinen Windschatten. Zudem wird dieses Benehmen im Qualifying, in einigen Sektoren langsam zu fahren und zu warten, in Zukunft noch härter bestraft. Das ist gut für uns, weil wir ohnehin keine Anhänger dieser Geschichte sind, denn diese Bummelei hat mit Rennfahren nichts zu tun. Es ist besser, du fährst alleine und schaust, was du rausholen kannst. Natürlich werden wir auch Windschatten nutzen, wenn es sich ergibt, denn das ist natürlich geschenkte Zeit. Auch das Wetter hat einen Einfluss, denn bei Regen war er sich in der letzten Zeit nicht sicher.

Allerdings hätte er in Assen auch acht oder zehn Plätze weiter vorne stehen können, wenn er sein Zeittraining nicht neun Minuten vor Schluss unterbrochen hätte. Die Bedingungen wurden besser, aber genau zu diesem Zeitpunkt war er in der Box. Das darf auch nicht passieren. Daran muss er sich strikter halten – ähnlich wie in Barcelona. In Assen war das Wetter für die Startpositionen verantwortlich, was für uns im Moment ungünstig ist. Am Freitag war er am Morgen Erster, im zweiten Training sah es nur schlechter aus, weil er bei den ersten zwei Exits einfach eine Runde zu lange draußen war. Als er dann reinkam und neue Reifen holte, begann es dann zu tröpfeln. Das war also mehr ein Schönheitsfehler, aber wir wussten, dass er schnell ist. Im Rennen zeigte er das auch. Das ist das Wichtigste für einen Rennfahrer. Die Basis ist da.

Jetzt müssen er und das Team einfach einige Dinge am Samstag besser machen. Wenn er in der Startaufstellung weiter vorne steht, fällt er nicht so weit zurück und ist vorne dabei, wie es zu Beginn der Saison war. Wir hatten schon viel erreicht, die Startplätze waren gut. Er hatte dann auch gute Starts und verlor nichts. Dahin müssen wir zurückkommen. Seine Verletzung hat uns zurückgeworfen.

Welche Dinge müssen Philipp und das Team am Samstag konkret besser machen?

Ja, das spielt immer zusammen. Philipp muss wirklich die Boxensignale genau beachten. Das ist ganz logisch. Und nicht mit gebrauchten Reifen noch eine Runde dranhängen, wenn wir schon die neuen parat haben. Die Trainingstaktik wird eher unwichtiger werden, weil in Zukunft bereits dieses Benehmen, dass manche Fahrer es ausnutzen, dass man in zwei Sektoren pro Runde langsamer fahren darf, bestraft wird. Das spielt uns in die Karten. Dieses ganze Taktieren, wird weniger. Für mich fehlt bei Philipp nicht mehr viel. Das wollten wir hier umsetzen. Der Samstag war unglücklich für uns, aber im Rennen hat er – bis auf die Startphase – wieder alles richtig gemacht.

Die ersten acht Saisonrennen verliefen nicht so erfolgreich, wie Philipp es sich erhofft hatte. Wie sehen die Ziele für den Sachsenring und die zweite Saisonhälfte aus?

Auf dem Sachsenring wollen wir wirklich ganz gut dabei sein, damit wir mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gehen können. Das wäre mein Wunsch. Es ist unser Heimrennen. Daher wäre es einfach der richtige Zeitpunkt, um vorne dabei zu sein. Wie weit vorne, weiß ich nicht. Es gibt Rennen, da ist man mit Platz 4 sehr glücklich, aber manchmal wird man unglücklicher Dritter. Philipp gehört ganz nach vorne. Das wollen wir beim Heimrennen schaffen.

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