MotoGP: Organisiertes Chaos in Austin

Platz 16, da war ich etwas enttäuscht

Kolumne von Philipp Öttl
Das Silverstone-Wochenende ging am Freitag mit Platz 10 los, nach Startplatz 16 hoffte ich auf Punkte. Aber wegen Arthur Sissis musste ich in die Wwiese.

Gleich eine Woche nach dem durchaus positiven WM-Lauf in Brünn stand der Silverstone-GP vor der Tür. Der britische WM-Lauf war das letzte Rennen dieser ersten Dreierserie. Im Oktober haben wir mit Sepang, Phillip Island und Motegi noch einmal so ein gedrängtes Programm.

Die Strecke, die rund 100 km von London entfernt liegt, kannte ich schon aus dem Red Bull Rookies Cup. Dort konnte ich letztes Jahr einen Sieg erringen.

Wie gewohnt bauten wir am Mittwoch in der Box alles auf. Nachdem ich in der Box und im Auflieger meine Sachen vorbereitet hatte, ging ich mit meinem Ghost-Rennrad auf die Strecke. Es war ein gutes Training und hat mir geholfen, die Strecke zu begutachten. Ducati-Werksfahrer Nicky Hayden spendete mir über einige Runden guten Windschatten. Das war auf jeden Fall sehr cool.

Am Donnerstag machte ich noch meine Helme, meinen Lederkombi und so weiter sauber. Es war aber nicht mehr viel zu machen. Die übrige Zeit benützte ich, um die Strecke mit dem Roller meines TEC-Interwetten-Teams abzufahren. Dies war zwischen 14 und 17 Uhr möglich.

Gleich Platz 10 am Freitag

Am Freitag fing ich wie gewohnt mit meinem Aufwärmprogramm an. Um 9 Uhr wurde dann die Ampel auf Grün geschaltet, und es konnte endlich geheizt werden. Ich fand sehr schnell einen guten Rhythmus und konnte sehr schnelle Rundenzeiten in den Asphalt brennen. Nach Platz 10 im ersten freien Training war ich sehr zufrieden. Wir konnten nämlich mit diesem Speed schon anfangen, meine Kalex-KTM besser abzustimmen.

Im zweiten freien Training habe ich mich weiter verbessert. Dennoch wurde ich in der letzten Runde von P17 auf P28 durchgereicht. Das Ergebnis war natürlich nicht berauschend; dennoch wusste ich, dass ich den nötigen Speed habe.

Am Samstag drehte dann der Wind. Dies spielte mir voll in die Karten. Auf der langen Geraden hatte ich Rückenwind, daher war das Windschattenfahren kein Muss. Das war gut für mich, weil ich gern alleine fahre. Im dritten Training konnte ich mich noch einmal beachtlich steigern. Bei meiner schnellsten Runde hatte der Reifen bereits 23 Runden drauf. Mit Platz 17 war ich sehr zufrieden.

Für das Qualifying habe ich mir einen Platz unter den ersten 20 erhofft. Im letzten der drei Runs fuhr ich meine schnellste Runde – sie brachte Rang 16. Die Zeit war über eine halbe Sekunde schneller als der letztjährige Pole-Rekord. Der 16. Startplatz war auf jeden Fall eine sehr gute Ausgangsposition für den Silverstone-GP.

Für das Rennen veränderten wir das Set-up meiner Kalex-KTM nicht, weil sie echt gut zu fahren war.

Am Sonntag konnten wir ein wenig ausschlafen, da das Warm-up erst um 10 Uhr anstand.

Im Warm-up probierten wir nochmal etwas aus. Doch diese Änderung war eher eine Verschlechterung. Daher bauten wir das Fahrwerk wieder auf den Quali-Stand um.

Sissis brachte mich um Punkte

Der Start zum Grand Prix war gut. Ich konnte mich schnell festigen und in der Gruppe um Platz 9 kämpfen. Ich war auf dem besten Weg, sichere Punkte zu machen. Doch Arthur Sissis machte mir einen Strich durch die Rechnung. Er rutschte aus und drängte Niklas Ajo und damit auch mich in die Wiese. Im Kampf gegen Niklas blieb mir dann nur der 16. Rang.

Nach dem Rennen war ich sehr enttäuscht, da die Punkte zum Greifen nah waren. Dennoch war es ein sehr gutes Rennen und ein sehr gutes Wochenende. Darüber war ich sehr glücklich. Mein TEC-Interwetten-Team hat das ganze Wochenende eine hervorragende Arbeit geleistet. Chefmechaniker Stefan Kirsch, Jörg Hornig und Alex Linortner stellen mir jedes Wochenende ein schlagkräftiges Motorrad hin. Besten Dank! Und meinen Papa Peter darf ich auch nicht vergessen. Er hat das Data-Recording bestens unter Kontrolle.

Ich hoffe, ich kann in den letzten sechs Rennen eine ähnliche Leistung abrufen.

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