MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Johann Zarco (3./Ducati): «Muss sehr genau planen»

Von Johannes Orasche
Pramac-Ducati-Routinier Johann Zarco sicherte sich mit einer starken Fahrt beim Hauptrennen von Mugello sein drittes Sonntags-Podium in der Saison 2023.

Johann Zarco holte in Mugello am Sonntag nach, was ihm am Samstag im Sprint noch knapp verwehrt war. Der 32-jährige Franzose aus der Prima-Pramac-Ducati-Truppe sicherte sich Platz 3 und sprang somit auf das Podium, nachdem er sich von Startplatz 9 bravourös an Assen wie Brad Binder, Jack Miller und Luca Marini vorbei gekämpft hatte.

«Ich habe schon am Samstag im Sprintrennen beim Kampf um das Podium ein gutes Gefühl bekommen und wusste, dass ich am Sonntag im langen Rennen mit den Reifen einen Vorteil haben könnte. Aber der Start von Platz 9 war knifflig», verriet der erfahrene Zarco, dem aber immer noch sein erster MotoGP-Triumph fehlt, nach seinem 18. Podestplatz in der Königsklasse.

Zarco gestand: «Der Bremspunkt ist nicht wirklich meine Stärke, ich muss sehr genau kalkulieren und planen, wenn ich überhole. Aber ich hatte ein gute Pace. Ich war aber auch beeindruckt, was die anderen Jungs gezeigt haben mit ihren Hinterreifen – ich meine damit Luca und Alex Márquez. Ich hatte nicht wirklich einen großen Vorteil.»

«Als ich Luca überholt hatte, habe ich alles gegeben, um Jorge zu erreichen, weil er den weichen Reifen hatte. Ich wusste, dass Luca hart um das Podium kämpfen würde. Das war gut, somit konnte ich mich von Luca frei fahren, das war die richtige Strategie.»

«Wir haben gewusst, dass Pecco der Favorit ist und Bezzecchi und Marini vorne dabei sein würden. Aber der Speed vom Freitag war schon gut und ich konnte das im Rennen bestätigen», meinte der Franzose, der im April in Las Termas Zweiter und zuletzt in Le Mans am Sonntag Dritter war. 

Zarco berichtete: «Wir haben unterschiedliche Fahrstile. Wenn ich gut bremse, bekomme ich mit dem Kurvenspeed einen Vorteil. Wenn der Reifen abbaut, dann finde ich auch guten Drive. Das war am Ende gut, aber nicht gut genug um noch am Jorge vorbei zu gehen. Ich hoffe, dass ich mich da noch steigern kann um noch einige weitere Podiums holen zu können. Es wäre sehr nett.»

Der Ausblick des zweifachen Moto2-Champions: «Es wäre nett, auf dem Sachsenring wieder um das Podium zu kämpfen. Dort kann es regnen, es kann aber auch sehr heiß werden – wie 2022. Marc wird dort sicher auch wieder stark sein. Auf dem Sachsenring wird er das Extra wieder haben, das er dort schon so oft hatte. Er wird sicher zu schlagen sein. Wenn ich konkurrenzfähig sein könnte, wäre ich happy. Es ist eine kurze, enge Strecke, wir müssen da die Strategie ändern. Pecco konnte im Vorjahr schon gegen Fabio kämpfen, aber er hatte einen Crash.»

Pramac wurde noch zur Dante-Alighieri-Lackierung befragt, wer jetzt in der Hölle und wer im Paradies sei. «Wenn wir das Visier zuklappen, müssen wir ein bisschen durch die Hölle gehen. Mehr als 360 km/h am Ende der Geraden fühlen sich nicht unbedingt nach Paradies an. Das Podium vor diesem Publikum dann schon eher.»

Am Sonntag wurden für Mugello 77.921 Zuschauer gemeldet, im Vorjahr waren es nur ca. 44.000. «Der Grand Prix war nicht ausverkauft wie während der Rossi-Ära, aber die Stimmung war viel besser als im Vorjahr», stellte Franco Morbidelli fest. 

MotoGP-Ergebnis, Mugello (11. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 23 Rdn in 41:16,863 min
2. Martin, Ducati, + 1,067 sec
3. Zarco, Ducati, + 1,977
4. Marini, Ducati, + 4,625
5. Binder, KTM, + 8,925
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 10,908
7. Miller, KTM, + 10,999
8. Bezzecchi, Ducati, + 12,654
9. Bastianini, Ducati, + 17,102
10. Morbidelli, Yamaha, + 17,610
11. Quartararo, Yamaha, + 17,861
12. Viñales, Aprilia, + 19,110
13. Nakagami, Honda, + 21,947
14. Di Giannantonio, Ducati, + 25,906
15. Augusto Fernández, KTM, + 26,500
16. Pirro, Ducati, + 30,150
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 38,001
18. Savadori, Aprilia, + 38,662
19. Folger, KTM, + 1:18,912 min
– Alex Márquez, Ducati, 9 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 13 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 18 Runden zurück

MotoGP-Ergebnis Sprint, Mugello (10. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 11 Runden
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,369 sec
3. Martin, Ducati, + 0,952
4. Zarco, Ducati, + 1,009
5. Marini, Ducati, + 3,668
6. Miller, KTM, + 3,772
7. Marc Márquez, Honda, + 3,905
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,062
9. Bastianini, Ducati, + 6,431
10. Quartararo, Yamaha, + 6,458
11. Binder, KTM, + 6,458
12. Oliveira, Aprilia, + 6,672
13. Viñales, Aprilia, + 7,930
14. Di Giannantonio, Ducati, + 11,508
15. Pirro, Ducati, + 14.344
16. Morbidelli, Yamaha, + 16,666
17. Nakagami, Honda, + 16,725
18. Savadori, Aprilia, + 17,247
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 21,596
20. Augusto Fernández, KTM, + 35,212
21. Folger, KTM, + 46,189

WM-Stand nach 12 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 131 Punkte. 2. Bezzecchi 110. 3. Martin 107. 4. Binder 92. 5. Zarco 88. 6. Marini 72. 7. Miller 62. 8. Quartararo 54. 9. Aleix Espargaró 54. 10. Viñales 53. 11. Rins 47. 12. Morbidelli 46. 13. Alex Márquez 41. 14. Augusto Fernández 31. 15. Di Giannantonio 27. 16. Nakagami 24. 17. Oliveira 21. 18. Marc Márquez 15. 19. Pedrosa 13. 20. Bastianini 7. 21. Folger 7. 22. Pirro 5. 23. Petrucci 5. 24. Mir 5. 25. Savadori 4. 26. Raúl Fernández 3. 27. Stefan Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 211 Punkte. 2. KTM 118. 3. Aprilia 92. 4. Honda 79. 5. Yamaha 64.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing 195. 2. Mooney VR46 Racing 182 Punkte. 3. Red Bull KTM Factory Racing 154. 4. Ducati Lenovo Team 149. 5. Aprilia Racing 107. 6. Monster Energy Yamaha 100. 7. LCR Honda 71. 8. Gresini Racing 68. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 38. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 20.

 

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