KTM bekräftigt MotoGP-Teilnahme 2025

Jorge Martin: «Ich habe den besten Pecco besiegt»

Von Stephan Moosbrugger
Jorge Martin

Jorge Martin

Jorge Martin hat sein großes Ziel, MotoGP-Weltmeister zu werden, erreicht. Ob er nächstes Jahr mit der Nummer 1 antreten wird, weiß er noch nicht. Eines möchte er aber mit Sicherheit: Eine Legende werden.

Mit drei Grand-Prix-Siegen, 12 weiteren Podiumsplätzen und sieben Sprintsiegen holte sich Jorge Martin 2024 als erster Fahrer mit einem Satelliten-Team den MotoGP-Titel. Es war der Höhepunkt einer Reise, die 2021 im Team Pramac Ducati begann. Damals, in seiner Rookie-Saison, holte er seinen ersten MotoGP-Sieg und insgesamt vier Podestplätze. 2022 erzielte er ebenfalls vier Podien und beendete das Jahr auf WM-Rang 9. Im folgenden Jahr kämpfte er mit Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia bis zum Saisonfinale in Valencia um den Titel, wobei die #89 das Nachsehen hatte. Ein Jahr später schrieb Martin Geschichte. «Ich möchte eine MotoGP-Legende werden und in Erinnerung bleiben als ein fantastischer Fahrer wie Lorenzo, Pedrosa, Valentino und Marquez», sagte der Weltmeister im Interview mit motogp.com.

Beim Saisonfinale in Barcelona hat er sein erstes Ziel erreicht und den Titel in der Königsklasse gewonnen. «Es ist immer noch schwer zu begreifen, nach dem Rennen war ich emotional und unter Schock. Als ich am Abend ins Bett ging, weinte ich. Ich erinnerte mich an die schwierigen Momente. Das Wichtigste war, dass ich niemals aufgab», beschrieb Martin seine Gefühlslage. «Ich erinnerte mich an Portimao 2021, als ich viele Verletzungen erlitten habe. Ich war einen Monat lang ans Bett gefesselt und jetzt bin ich hier – es ist verrückt. Es war unglaublich, gegen den besten Pecco zu gewinnen, er gewann elf Rennen. Marc war auch auf seinem höchsten Level, er hatte vielleicht nicht das beste Bike, aber es war der beste Marc – ich kann euch versichern, dass er am Limit war. Ich habe beide besiegt.» Martin weiß, wo er sich noch verbessern muss. «Ich war sehr konstant, habe aber nur drei Sonntags-Rennen gewonnen. Ich bin zweimal gestürzt, als ich in Führung lag. Es gibt immer Raum für Verbesserungen», so der 26-Jährige.

2025 wird Martin für das Werksteam von Aprilia fahren. Er möchte es Valentino Rossi und anderen großen Champions gleichtun und den Titel mit einem anderen Motorrad verteidigen. Ein schwieriges Unterfangen, wie er selbst zugab. «Als erstes geht es darum zu verstehen, was das wahre Potenzial des Bikes ist – denn manchmal sind sie superschnell und unschlagbar, aber an anderen Orten haben sie stark gelitten», räumte der Spanier ein. «Ich denke, ich kann eine gewisse Konstanz hineinbringen, aber ich muss zuerst sehen, wo ich wirklich stehe. Es wird eine große Herausforderung und nicht leicht. Es macht keinen Sinn darüber nachzudenken, die Weltmeisterschaft zu gewinnen, aber auch dieses Jahr dachte ich nicht ständig daran zu gewinnen – mein Ziel war es, mich jeden Tag zu verbessern. Für nächstes Jahr gilt dasselbe: Wir starten und wissen noch nicht, wo wir stehen, aber wir möchten uns jeden Tag verbessern. Wenn das bedeutet, dass wir den Titel gewinnen, dann nehme ich das natürlich an. Wenn ich Fünfter werde, wäre das auch okay.»

Martin weiter: «Der Titel war mein Traum. Alles, was jetzt kommt, ist ein Geschenk. Ob ich zwei, drei oder fünf Titel gewinne – wir werden es sehen. Ich bin jung und habe noch sechs, acht oder zehn Jahre vor mir. Das Wichtigste ist, das Beste zu geben. Jetzt haben wir aber mehr Erfahrung – wenn wir die Chance haben zu gewinnen, dann bin ich besser vorbereitet. Ich habe meinen Titel gewonnen und möchte für den Rest meines Lebens mehr in Frieden leben.»

Der Weltmeister hat bislang noch nicht entschieden, ob er im nächsten Jahr mit der Nummer 1 an den Start gehen und damit seine RS-GP schmücken wird. «Es ist eine große Verantwortung, die Nummer 1 zu tragen. Ich weiß es noch nicht, denn nicht viele haben mit dieser Nummer ihren Titel verteidigt», grübelte er. «Aber wenn ich die Nummer 1 für ein Jahr habe, dann kann ich mein Haus mit vielen Bildern davon schmücken. Ich kümmere mich eigentlich nicht darum, ob ich sie in der Zukunft behalten kann. Ich habe zwei Monate, um darüber nachzudenken – wir werden es im Februar beim ersten Test sehen.»

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