Pecco Bagnaia: Auch 2027 Ducati-Werksfahrer in Rot?

MotoGP-Doppelweltmeister Francesco Bagnaia
Auch der Österreich-Grand-Prix hatte für Ducati-Werksfahrer Francesco Bagnaia bitter geendet. Ausgerechnet auf dem Red Bull Ring – Bagnaia fuhr in den letzten Jahren zuverlässig mit der Sieger-Trophäe nach Hause – ging der Doppelweltmeister sportlich erneut unter. Nach einem Set-up-Desaster mit Ausfall am Sprint-Samstag wurde die Nummer 63 beim letzten GP nach gutem Start bis auf Platz 9 zurückgereicht.
Vor dem ersten Trainingstag auf dem neuen MotoGP-Kurs in Ungarn war es Bagnaia noch einmal wichtig, klarzustellen, dass die Verantwortung für den Rennverlauf nur bei ihm lag: «Es gab am letzten Sonntag keine Probleme mit den Reifen – das Problem war alleine, dass ich nicht in der Lage war, die optimale Traktion über das Hinterrad aufzubauen. Das war, speziell in Österreich, immer meine große Stärke – und zuletzt war das nicht möglich».
Der WM-Dritte war nach dem Lauf in Spielberg aufgebracht. Inzwischen hat sich die Stimmung wieder verbessert und Pecco Bagnaia betonte auch den Rückhalt durch sein Umfeld: «Ich hatte kurzzeitig meine Geduld verloren, und sehr offen gesprochen. So bin ich – vielleicht ist das mein Fehler. Es ist nicht immer gut, direkt nach einem Rennen so offen zu sprechen.»
Bagnaia weiter: «Doch danach hat sich alles wieder runterfahren und wir haben auch im Team wie immer sehr ruhig gesprochen. Wir stecken weiter in dem Prozess, um zu verstehen, warum ich nicht in der Lage bin, in den Rennen so schnell zu fahren wie in der Vergangenheit. Bei all dem habe ich sehr gute Unterstützung von den Leuten, die mir wichtig sind. Ducati steht hinter mir, auch die Medien und mein Umfeld. Natürlich wird auch viel Müll erzählt, aber damit beschäftige ich mich nicht.»
Pecco Bagnaia, der auch im kommenden Jahr an der Seite von Marc Marquez die offizielle Werks-Ducati bewegen wird und der als erfolgreichster Ducati-MotoGP-Pilot überhaupt in Bologna Legendenstatus hat, musste sich in Ungarn auch öffentlich mit der Frage nach seiner Zukunft beschäftigen.
Könnten etwa die Spanier Fermin Aldeguer oder Alex Marquez die Position des Italieners bei Ducati Lenovo zur Saison 2027 übernehmen? Der Vizeweltmeister mit einer klaren Antwort: «Ich habe mir dazu bislang keine Gedanken gemacht. Für mich geht es nur darum mit meinem Bike und meiner Mannschaft Rennen zu gewinnen. Und das auch in der Zukunft. Meine Priorität ist es weiterhin hier zu fahren. Wenn das nicht klappt, dann werde ich versuchen, woanders zu fahren – aber ich denke zurzeit nicht über Veränderungen nach.»
Was nach einer XL-Krise klingt, sind MotoGP-Klagen auf höchstem Niveau. Pecco Bagnaia rangiert in der WM souverän auf Platz 3. Während der Zug auf den Vizetitel noch nicht abgefahren ist, sieht der Italiener zugleich Landsmann und Akademie-Kollege Marco Bezzecchi näher kommen.
WM-Stand nach 26 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 418 Punkte. 2. A. Marquez 276. 3. Bagnaia 221. 4. Bezzecchi 178. 5. Morbidelli 144. 6. Di Giannantonio 144. 7. Acosta 144. 8. Aldeguer 121. 9. Zarco 114. 10. Quartararo 103. 11. Binder 82. 12. R. Fernandez 73. 13. Vinales 69. 14. Bastianini 63. 15. Marini 55. 16. Ogura 53. 17. Miller 52. 18. Mir 42. 19. Rins 42. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 467 Punkte. 2. Aprilia 209. 3. KTM 195. 4. Honda 158. 5. Yamaha 134.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 639 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 397. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 288. 4. Red Bull KTM Factory Racing 226. 5. Aprilia Racing 195. 6. Monster Energy Yamaha 145. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 140. 8. Trackhouse MotoGP Team 126. 9. LCR Honda 115. 10. Honda HRC Castrol Team 97. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.