Fabelserie ist beendet: Marc Marquez bedauert nichts
Marc Marquez erlebt eine Traumsaison: Im Ducati-Lenovo-Werksteam führt uns der sechsfache MotoGP-Champion sein Genie an beinahe jedem Rennwochenende vor Augen. Von 16 Sprints in diesem Jahr hat er 14 gewonnen: Lediglich in Silverstone unterlag er seinem Bruder Alex, in Misano schlug er sich selbst.
In der sechsten von 13 Runden überholte Marc den führenden Polesetter Marco Bezzecchi (Aprilia), wenige Kurven später lag der Spanier im Kies. Damit beendete er seine grandiose Serie selbst, nach acht Sprint-Siegen ist Schluss.
«MM93» weiß, dass nichts ewig währt. Das ganze Jahr erzählte er uns in seinen Mediengesprächen, dass der Tag kommen werde, an dem ein anderen Fahrer schneller ist. Der Misano-Samstag gehörte nicht dazu – ohne Ausrutscher hätte der Sieger erneut Marc Marquez geheißen.
«Ich fuhr gut und nicht über dem Limit, deshalb habe ich ihn angegriffen», schilderte Marc sein Manöver gegen Bezzecchi. «Meine Pace war besser. Das Schwierigste gelang mir, ich führte das Rennen an. Den Fehler machte ich bei der leichtesten Sache. In Kurve 15 forcierte ich nur ein bisschen zu viel – ein typischer Misano-Crash. Ich war konzentriert, aber solche Fehler können im Sprint passieren – niemand ist perfekt. Ich bin in den Sprintrennen dieser Saison hohe Risiken eingegangen und es zahlte sich jedes Mal aus. Aber irgendwann kommt eben der Tag – heute war es so weit. Das gehört zum Rennsport. Seit Österreich im Vorjahr habe ich in keinem Sprint einen Fehler gemacht. Zu stürzen ist niemals gut. Aber wenn du stürzt, während du das Rennen anführst, dann hast du zumindest die Geschwindigkeit.»
Marquez sieht Bezzecchi für den Grand Prix am Sonntag in der Favoritenrolle und hat sich vorgenommen, gegen ihn nicht alles zu riskieren, da er «nicht der Hauptgegner in der Meisterschaft» ist.
«Es kommen noch sieben Grands Prix und lediglich zwei Fahrer sind noch im Titelrennen», verdeutlichte der 32-Jährige, der 173 Punkte vor seinem Bruder Alex liegt. «Deswegen bin ich auch so entspannt. Alle reden darüber, wann ich die Meisterschaft eintüte. Ich werde versuchen, das so schnell wie möglich zu erledigen. Aber das Wichtigste ist, dass es gelingt.»
Ergebnisse MotoGP Misano, Sprintrennen (13. September):
1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 13 Runden in 19:52,966 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +1,000 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +2,551
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +3,526
5. Pedro Acosta (E), KTM, +6,834
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +6,960
7. Luca Marini (I), Honda, +9,307
8. Jorge Martin (E), Aprilia, +11,027
9. Raúl Fernández (E), Aprilia +11,594
10. Enea Bastianini (I), KTM +12,928
11. Johann Zarco (F), Honda +15,490
12. Ai Ogura (J), Aprilia +15,600
13. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +16,129
14. Jack Miller (AUS), Yamaha +16,727
15. Maverick Viñales (E), KTM +16,861
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha +17,576
17. Alex Rins (E), Yamaha +18,716
18. Augusto Fernandez (E), Yamaha +27,893
19. Somkiat Chantra (T), Honda +28,333
– Brad Binder (ZA), KTM
– Marc Marquez (E), Ducati
– Fabio Quartararo (F), Yamaha
WM-Stand nach 31 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 487 Punkte. 2. A. Marquez 314. 3. Bagnaia 237. 4. Bezzecchi 209. 5. Acosta 193. 6. Di Giannantonio 168. 7. Morbidelli 167. 8. Aldeguer 131. 9. Quartararo 129. 10. Zarco 117. 11. Binder 95. 12. Marini 85. 13. Bastianini 84. 14. R. Fernandez 79. 15. Vinales 72. 16. Ogura 69. 17. Miller 54. 18. Mir 50. 19. Rins 45. 20. Martin 31. 21. Oliveira 17. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 550 Punkte. 2. Aprilia 251. 3. KTM 242. 4. Honda 189. 5. Yamaha 160.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 724 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 445. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 335. 4. Red Bull KTM Factory Racing 283. 5. Aprilia Racing 248. 6. Monster Energy Yamaha 174. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 172. 8. Trackhouse MotoGP Team 148. 9. Honda HRC Castrol Team 135. 10. LCR Honda 118. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 74.