MotoGP: Starkes Test-Debüt von Toprak

Jorge Martin fühlte sich wieder «wie ein Rookie»

Von Thomas Kuttruf
Dem 2024-Champion war anzumerken, dass er noch weit von seiner Form entfernt ist. Auch beim wichtigen Valencia-Test der MotoGP trat Jorge Martin nicht in Erscheinung. Nach einer Wahnsinns-Saison spricht Martin leiser.

Nach immerhin 52 Testrunden auf dem Circuito Ricardo Tormo fand sich Aprilia-Werksfahrer Jorge Martin auf Position 16 der Zeitenliste wieder. Sein Rückstand auf die Aprilia-Kollegen ganz an der Spitze: 0,621 sec.

Damit hatte der Tag aber dennoch mehr Wert als der GP-Sonntag, den der «Martinator» auch genutzt hatte, um seine Strafe (nach dem Abschuss von Bezzecchi) in Form einer doppelten Long-Lap abzusitzen. Nun kann sich der Madrilene mit weißer Rennfahrerweste auf 2026 und einen Neustart mit Aprilia Racing konzentrieren.

Jorge Martin gab sich Mühe alle relevanten Disziplinen der RS-GP zu verstehen und zu bearbeiten. Erstmals war Martin mit jenem Material unterwegs, dass seine Teamkollegen zu den letzten Erfolgen getragen hatte. «Erstmals hab ich das Chassis von Marco gefahren, wir sind damit von Beginn an ausgerückt und das Gefühl war erstklassig. Das Lenkverhalten ist natürlicher und kommt damit meinem Stil noch mehr entgegen», berichtete Martin.

Dazu kam die neue Aerodynamik plus die geänderte Ergonomie. Martin: «Die Sitzposition ist damit doch ganz anders. Ich denke auch, das ist eine positive Entwicklung, aber um ehrlich zu sein, war es in Summe etwas verwirrend und wir sind dann wieder auf die bekannte Sitzposition zurückgegangen. In Malaysia werden wir damit aber weiterarbeiten, es wird mir helfen, noch mehr aus dem Motorrad herauszuholen.»

Dem Spanier war anzumerken, dass er 2024 zu keinem Zeitpunkt in den berühmten Flow eingetreten ist. Insgesamt drei große Verletzungspausen ließen kein Verschmelzen mit der RS-GP. Nur sieben der 22 Events fanden mit der Startnummer 1 statt. Jorge Martin: «Fakt ist: Ich  hole nach nicht alles aus dem Motorrad. Ich spüre meinen Körper und die verschiedenen Bereiche der Verletzungen. Je mehr ich fahre, desto besser wird es, aber zuletzt habe ich mich wieder wie ein Rookie gefühlt. Und das verträgt sich nicht mit der MotoGP, die auf diesem Level noch körperlicher ist. Mental fühle ich mich bereit – aber mein Körper wird bis zur nächsten Saison noch viel Arbeit benötigen.»

Eine gute Nachricht nach dem doch deutlich kürzeren Testtag: «Dass es noch Potenzial gibt, zeigt sich auch daran, dass ich beim Test mit dem Medium-Hinterreifen schneller unterwegs war als am Wochenende. Was wir uns für Valencia vorgenommen hatten, das haben wir auch erreicht. »

Fazit nach einer unvergesslichen Saison: «Ich habe 20205 viel gelernt und das wohl Wichtigste: Ich muss nicht immer mehr als nötig zeigen. Konzentriert arbeiten und nicht zu viel auf einmal wollen, das ist eine Erkenntnis für die Zukunft.

Jorge Martin verließ die Boxengasse beim Sepang-Test 2025 mit der Startnummer 1. Am 18. November endete die Saison auf Position 21. Von 508 Punkten nach dem Finale 2024 fiel Martin auf 34 Punkte – und die Startnummer 89 zurück.

Ergebnisse MotoGP Valencia-Test (18. November):

1. Raul Fernandez (E), Aprilia, 1:29,373 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,027 sec
3. Alex Marquez (E), Ducati, +0,084
4. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,177
5. Pedro Acosta (E), KTM, +0,208
6. Maverick Vinales (E), KTM, +0,247
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,268
8. Nicolo Bulega (I), Ducati, +0,288
9. Brad Binder (ZA), KTM, +0,338
10. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,358
11. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,461
12. Joan Mir (E), Honda, +0,499
13. Johann Zarco (F), Honda, +0,521
14. Luca Marini (I), Honda, +0,543
15. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,554
16. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,621
17. Enea Bastianini (I), KTM, +0,918
18. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, +1,294
19. Alex Rins (E), Yamaha, +1,347
20. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,491
21. Diogo Moreira (BR), Honda, +1,824
22. Celestino Vietti (I), Ducati, +3,138

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